Sonntag, 16. Dezember 2012

Wir denken in Bildern - ob wir wollen oder nicht

Darstellung Gottes in der Sixtinischen Kapelle.
Darstellung Gottes in der Sixtinischen Kapelle.

Ich zitiere aus TAGI-online:
Wie hast du es mit Gott? Diese Frage beschäftigt Theologen und Philosophen wie kaum eine zweite. Das Gottesbild ist ein unlösbares Geheimnis:

 Wir wissen, dass wir uns kein Bild machen sollten, weil es zu einer Karikatur führt. Auf der andern Seite produziert unser Gehirn zwangsläufig ein Bild, weil wir ohne Bilder nicht denken können. Ausserdem ist es unmöglich, ein Bild aus dem Kopf zu löschen. Deshalb sind die Religionen, die Gottesbilder verbieten, naiv. Wer Gott denkt, der sieht ihn. Wir können den Assoziationen nicht entfliehen, die unser Bewusstsein produziert.

Es ist zwar durchaus ehrenvoll, wenn die reformierte Kirche die Bilder aus den Kirchen verbannt. Das ist redlich. Luther hat erkannt, dass das Bild vom alten Mann mit dem grauen Rauschebart wohl kaum der Gott sein kann, der das komplexe Universum geschaffen hat. Doch Luther steckte genau so in der Falle wie alle Geistlichen und Theologen, die ein differenziertes Weltbild und Gottesbild vermitteln möchten. In der Bibel wird Gott nun einmal als Vater dargestellt, der einen Sohn hat.  Diese Metapher produziert automatisch das Bild eines menschlichen Vaters. Und da Gott sehr alt sein muss, bekommt er in unserer Phantasie zwangsläufig einen langen Bart.
Dieses Bild ist tief in unserem Bewusstsein verankert und lässt sich auch nicht durch das Verbannen der Bilder aus dem Kopf streichen.

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Bilder prägen sich tiefer ins Gedächtnis ein als Worte. Sie beeinflussen unsere Einstellung. Nicht nur die Rhetorik sondern auch das Autogene Training, die ...
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