Sonntag, 23. Dezember 2012

Absurde Wortklauberei




Lächerliche Debatte um das Geschlecht Gottes

"Der Gott - die Gott - oder das Gott"




Eigentlich tröstlich, wenn sich Politiker nur noch mit solchen läppischen Problemen rumschlagen müssen. Gibt es doch noch echte Probleme?


Wirbel um «Das liebe Gott»

Quelle NZZ:

 Es geht um Gott und um die Frage nach dem Geschlecht Gottes, um die richtige Gläubigkeit und die Wirksamkeit von Gebeten. Eine deutsche Debatte in der Vorweihnachtszeit.
 Mit einer Äusserung in der «Zeit» hat die 35-Jährige deutsche Bundesfamilienministerin Kristina Schröder (CDU) unter ihren Christlichdemokraten einen Sturm der Entrüstung ausgelöst. Auf die Frage, wie sie ihrer anderthalbjährigen Tochter Lotte erkläre, dass es «der liebe Gott» heisse, antwortete sie zur Empörung vieler: «Der Artikel hat nichts zu bedeuten. Man könnte auch sagen: Das liebe Gott.»
Man schlage nach bei Benedikt XVI.
Schröders Sprecher versucht nun, die Wogen zu glätten. Man solle doch nicht «päpstlicher sein als der Papst», sagte er am Freitag in Berlin. In dem «Zeit»-Interview sei es um Kinderfragen an die Ministerin gegangen.  Papst Benedikt XVI. höchstpersönlich schreibe in seiner Jesus-Biografie, in Band eins, Seite 174 oben, natürlich sei Gott weder Mann noch Frau. «Die Kritiker der Ministerin sollten also bitte nicht päpstlicher sein als der Papst», sagte der Sprecher, der noch weitere Fundstellen anderer Experten zitieren konnte. «Wenn ich also die Wahl habe, mich entscheiden zu müssen zwischen dem Expertentum des Papstes und den Kritikern in der «Bild»-Zeitung, würde ich eher dem Papst vertrauen.» 

Entsetzt und unerschütterlich

Die «Bild»-Zeitung vom Freitag hatte unter anderem eine entsetzte bayerische Sozialministerin zu Wort kommen lassen. «Dieser verkopfte Quatsch macht mich sprachlos», sagte Christine Haderthauer (CSU) dem Blatt. Sie finde es traurig, «wenn unseren Kindern aus lauter Unsicherheit vor Political Correctness die starken Bilder genommen werden, die für ihre Fantasie so wichtig sind».

Unerschütterlich im tradierten Glauben zeigte sich in dem Blatt auch die CDU-Politikerin Katherina Reiche. «Der liebe Gott bleibt der liebe Gott», sagte die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesumweltministerium. Ins Politische rückte der CSU-Innenexperte Stephan Mayer die Kritik an Schröder. «Anstatt immer wieder völlig sinnlose Debatten anzuzetteln, sollte die Ministerin einfach mal ihre Arbeit machen.»


Gebete dringen durch


Schröder selbst scheint über die heftigen Reaktionen ihrer Unions-Kollegen überrascht zu sein. Der «Bild»-Zeitung sagte sie: «Bei meiner Antwort habe ich vielleicht zu sehr an das kleine Mädchen gedacht und nicht an die vielen Erwachsenen, die über meine Worte stolpern.»

Regierungssprecher Steffen Seibert sagte auf die Frage, an wen Kanzlerin Angela Merkel glaube - «an den Gott, an die Gott oder an das Gott». Demjenigen, der an Gott glaube, seien die Artikel egal. Der Ausdruck «Der liebe Gott» habe in den Herzen vieler Menschen seit Jahrhunderten einen Platz. «Wenn man Gott anders anspricht, dringen die Gebete auch durch», fügte Seibert an.

Existenzielle Fragen


 Ob anderthalbjährige Kinder im ersten Brabbelalter überhaupt in Lage sind, die allerdings existenziellen Fragen nach Gott, dem Menschen, nach Mann und Frau und zudem nach dem Geschlecht der Wörter in der deutschen Grammatik zu erfassen und in den kognitiven Diskurs ihrer unschuldig kerzenschimmernden Weihnachtsgläubigkeit zu integrieren – diese Frage wird die politische, religiöse, grammatische und Genderdiskussion in Deutschland im kommenden Jahr noch ausgiebig umtreiben. In der Triade von der, die, das ist die heilige Dreifaltigkeit immerhin linguistisch schon trefflich aufgehoben.


Illustration zum Gender Mainstream:


Gender Mainstreaming - Der neue Mensch
Geschlechter sollen aufgehoben werden!



Kommentar:

Der liebe Gott bleibt der liebe Gott. Political Correctness kann zu lächerlichen Situationen führen. Hier gilt es den gesunden Menschenverstand walten zu lassen. Der Wunsch nach der Aufhebung der Geschlechtunterschiede ist absurd.
Gott ist von Christus als Vater offenbart worden. Es darf bei der Diskussion, die Frau Schröder ausgelöst hat, nicht um Gender Mainstream gehen. soll das Gebet "Unser Vater" künftig mit "Unsere Mutter" beginnen? Bei der feministischen Rhetorik  konnte sich das grosse I in seiner Verquastheit nicht am Leben erhalten. Wenngleich wir uns der Wirkmacht der Sprache stets bewusst bleiben müssen, dürfen wir bei solchen Diskussionen den gesunden Menschenverstand nie ausblenden. Der liebe Gott bleibt der liebe Gott!

LINKS:

Seit den Gleichstellungsdiskussionen forderten feministische Linguistinnen zu Recht, dass zahlreiche Begriffe, die ausschliesslich männlich geprägt waren, ...
www.rhetorik.ch/Feministisch/Feministisch.html


5. Juli 2011 ... Rhetorik.ch Artikel zum Thema: Feministische Rhetorik · Aktuell Jan 1, 2004 · 29.12. 2010 · 3.6. 2010 · 9.1, 2011 ...
www.rhetorik.ch/Aktuell/11/07_05/index.html


1. Jan. 2004 ... Vergleiche zu diesem Thema auch: Feministische Rhetorik. ... Feministische Rhetorik verbannen das Wort "Schneemänner" Statt "Snowman" ...
www.rhetorik.ch/Aktuell/Aktuell_Jan_01_2004.html



9. Jan. 2011 ... Nach dem in der Sprache aufgeräumt worden ist und es keinen Fussgängerstreifen mehr geben soll (es soll nur noch Zebrastreifen heissen) ...
www.rhetorik.ch/Aktuell/11/01_09/index.html
3. Juni 2010 ... Das neue Wort "Zebrastreifen" gilt zur Umgangssprache und soll in juristischen Texten nicht gebraucht werden. Die Liste von Änderungen ...
www.rhetorik.ch/Aktuell/10/06_03/index.html



Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen