Plagiate werden im Internetzeitalter rascher entlarvt.
Uni-Prüfer wirft Schavan Täuschung bei Doktorarbeit vor - und mehr...
Quelle Spiegel:
Plagiatsaffäre um Bildungsministerin Uni-Prüfer wirft Schavan Täuschung vor
Erst waren es anonyme Plagiatsjäger, die der Bundesbildungsministerin vorwarfen, in ihrer Doktorarbeit nicht nur unsauber gearbeitet, sondern getäuscht zu haben. Jetzt liegt nach SPIEGEL-Informationen auch das Gutachten eines Prüfers der Düsseldorfer Heinrich-Heine-Universität vor - und es kommt zu einem ähnlichen Ergebnis.Verfasst hat die Analyse der Professor für Jüdische Studien, Stefan Rohrbacher, der zugleich dem mit dem Prüfungsverfahren befassten Promotionsausschuss vorsteht. Der Wissenschaftler nahm seine Untersuchung laut Gutachten "auf der Grundlage der Originaltexte in Autopsie" vor. Er beanstandet Textstellen auf 60 der 351 Seiten.
Der Promotionsausschuss will am Mittwoch beraten
Sein Gutachten ist die Grundlage für Beratungen des Promotionsausschusses, die für Mittwoch vorgesehen sind. Neben Rohrbacher sitzen im Ausschuss drei weitere Professoren, zwei wissenschaftliche Mitarbeiter und ein Studentenvertreter. Sie geben eine Empfehlung an den Fakultätsrat ab, der dann über eine Aberkennung des Doktortitels zu entscheiden hat.
Schavan kannte, wie ihr Sprecher sagte, das Düsseldorfer Gutachten am Freitagabend nicht. Mit dessen Fazit konfrontiert, ließ sie mitteilen: "Die erhobenen Vorwürfe treffen mich tief und schmerzen mich sehr; soweit die Fakultät mir Gelegenheit dazu gibt, werde ich nach sorgfältiger Prüfung dazu Stellung nehmen." Die Universität Düsseldorf teilte mit: "Die zuständigen Organe und Gremien dieses Verfahrens haben zu keiner Zeit öffentlich Stellungnahmen abgegeben oder sich an Spekulationen beteiligt und werden es auch weiterhin nicht tun."
Erst in der vergangenen Woche hatte "Schmidt" von Verstößen gesprochen, die "in etlichen Fällen nicht entschuldbar" seien. Am Dienstag war auf der Seite schavanplag.wordpress.com ein abschließendes Dokument erschienen, eine "Dokumentation mutmaßlicher Plagiate" in Schavans Doktorarbeit. Demnach sollen auf 92 der 326 Seiten (abgezogen sind Inhalts- und Literaturverzeichnis) Übernahmen aus "nicht oder nicht ausreichend" kenntlich gemachten Quellen stehen. Der Hauptvorwurf lautet: "Oft" habe Schavan vorgegeben, aus Primärquellen zu zitieren, wo es sich eigentlich um leicht abgewandelte Übernahmen aus Sekundärquellen gehandelt haben soll.
Das Uni-Gutachten weist nun in eine ähnliche Richtung.
Kommentar: Schavan weist - so wie es von Guttenberg getan hatte -, die Vorwürfe zurück. Ob sich die Geschichte wiederholt und Deutschlands Bildungsministerin ebenfalls zurücktreten muss? Die Würfel sind noch nicht gefallen. Bei von Guttenberg hatte Schavan den Stab über den Minister öffentlich gebrochen. Sie sei enttäuscht, dass so etwas möglich sei. Wie bei Guttenberg werden die Plagiate vorerst nur als Zitatfehler beschönigt. Zitate sollen angeblich nicht genau bezeichnet sein. Bei allen Ueberprüfungen ist meist so, dass dann zwangläufig zahlreiche weitere Unzulänglichkeiten an den Tag kommen. So auch bei von Guttenberg. Das heisst: All jene Fehler, die normalerweise meistübersehen werden.
Die Untersuchung kann somit für die Bildungsministerin gravierende Folgen haben. Würde ihr der Doktortitel aberkannt, würde sie zur Bildungsministerin ohne Abschluss, weil sie direkt pomoviert hatte.
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17. Aug. 2002 ... Plagiat ist geistiger Diebstahl. Die Neuveröffentlichung von fremden Geistesgutes unter einem neuem Autorennamen ist im ...
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