Mittwoch, 26. September 2012

 Ins Fettnäpfchen getreten - was tun?

Wieso sollte ich ins Fettnäpfchen treten - wenn daneben die Friteuse steht
Vorbemerkung:

Ins Fettnäpfchen treten

(Quelle Wikipedia)
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Die Redewendung ins Fettnäpfchen oder in den Fettnapf treten bedeutet, „es mit jemandem verderben“,[1] weil ein Thema angeschnitten wurde, das für den Betroffenen unangenehm ist. Belegt ist die Redewendung seit dem 19. Jahrhundert. Sie geht vermutlich auf die bäuerliche Sitte zurück, auf dem Fußboden in der Nähe des Herdes einen Napf mit Stiefelfett bereitzuhalten.[2] In einer Variante der Erklärung sollen Näpfe gemeint sein, die auf dem Küchenboden standen, um das von zum Räuchern und Trocknen an der Decke aufgehängten Würsten und Schinken herabtropfende Fett aufzufangen. In beiden Fällen bestand die Gefahr, dass ein unaufmerksamer Besucher versehentlich hineintrat und dadurch die Hausfrau verärgerte.
Die ironische Variante jemand lasse keinen Fettnapf aus beschreibt jemanden, der „alles falsch macht, was er nur falsch machen kann“.

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Immer wieder erleben wir es: Eine Person sagt etwas, das für einen Betroffenen unangenehm ist oder den "Fettnäpfchentreter" in eine peinliche Situation bringt.

Beispielsweise:

- Indem jemand mit eine Fettflecken auf dem Hemd vor Publikum auftritt oder mit offenem Hosenladen spricht.

- Indem man mit einem peinlichen Versprecher, einem unbedachten Witz oder mit einer unüberlegten Bemerkung sich über jemanden lustig macht und sich diese Person verletzt fühlt ("Fettnäpfchenrhetorik")

Es gibt zahlreiche prominente Politiker, die es vestehen, von Fettnapf zu Fettnapf zu treten. (z Bsp Romney)

Ich habe jüngst erlebt, dass ein Schulleiter versehentlich ein persönliches Mail mit einer harten Beanstandung "an alle" weitergeleitet hatte. Spannend: Nur ein kleine Tippfehler.  Aber die Folgen waren verheerend. Obschon er es gerne getan hätte: Der Schulleiter konnte das Zeitrad nicht mehr zurückdrehen.


Ein Fettnapfpatzer ist immer irreversibel.


Auch ein ungeschicktes Verhalten kann gravierende Folgen haben.

Ein anschauliches Beispiel aus meiner Beratertätigkeit:

Das unbedachte Verhalten eines Kundendienstberaters hatte zur Folge, dass die Institution einen wichtigen Kunden verlor.

Nach einem längeren  Telefongespräch mit einem Kunden (Es ging um einen wichtigen Verkaufsabschluss), vergass der Kundendienstberater den Hörer aufzulegen. Dadurch konnte der Kunde den Kommentar des Beraters mit seinem Büronachbarn mitverfolgen. Der Kunde wurde nun als "unmögliche Nervensäge" bezeichnet und die beiden machten sich über den "lästigen Langredner" lustig,  nur weil der Berater viele offene Fragen beantworten musste.

Wenngleich solche Patzer nicht rückgängig gemacht werden können, gibt es Möglichkeiten, derartige peinlichen Situationen zu entschärfen.

Was können wir nach einem Patzer tun?

1. Echtes Mea culpa

Wir entschuldigen uns -  ohne Wenn und Aber,
das heisst, wir bitten den Betroffenen, uns zu entschuldigen. Bekanntlich können wir uns nicht selbst entschuldigen.


2. Wir dürfen nicht warten, abtauchen und schweigen



3. Wir suchen ein persönliche Gespräch - Wichtig: Unter vier Augen "face to face"

4. Kein Klärungsgespräch unter Tür und Angel

5. Wir müssen zum Sachverhalt stehen und die Fakten nochmals genau beschreiben


Wer die Fakten dem Betroffenen ungeschminkt offen legt, macht den ersten Schritt zur Entschärfung der Situation. Die Beschreibung reduziert den Druck. Wer Sachen beim Namen nennt, profitiert vom "Rumpelstilzchen- Effekt". Als der Name der "Rumpelstilzchens " im Märchen genannt wurde, verflog bekanntlich der Bann.

6. Mit "Humor auf eigenen Rechnung", d.h.: Den Patzer können wir mit Humor auffangen. 

Evt. Darüber lachen. 
Ich kenne eine Gastgeberin, die wollte bei den Gästen mit einer grossen Platte Spaghetti auffahren. Auf dem Weg von der Küche in den Salon stolperte sie  beim Teppich und der gesamte Inhalt lag auf dem Boden verstreut. Die Frau stand auf, lachte und sagte schlagfertig:

"Ich komme immer so hinein!"

7. Wir können auch dem Geschädigten mit einem Geschenk (Präsent) aufwarten.

Diese Ueberraschung kann Wunder bewirken.

8.  Fragen statt sagen: 

Fragen statt Rechtfertigungen können Wunder bewirken,  beispielsweise:


"Kann ich so etwas Gravierendes wieder gut machen?"

Oder:


"Gibt es eine Möglichkeit, einen Strich unter die leide Geschichte zu ziehen?"

Ich rate ab von:

> Schuldzuweisungen (andere beschuldigen) 


> Ausreden (Ich verweise auf die Sendung "Treffpunkt mit Dani Forler auf DRS1 )

> Notlügen

DRS 1 wird heute morgen "Im Treffpunkt" dieses Thema mit Dani Forler vertiefen.


 

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