Donnerstag, 31. Mai 2012

Müssen die Lehrer auch zu Heilpädagogen ausgebildet werden?



Wenn die Zürcher Erziehungsdirektorin die Zahl der vielen Lehrer pro Klasse senken will, so ist dies sicherlich ein gutes Ziel. In der Volksschule gibt es nämlich heute pro Klasse viel zu viele Bezugspersonen.
Mit einer heilpädagogischen Zusatzausbildung der Lehrer erhofft sich nun Regierungsrätin Aeppli eine Reduktion von Lehrkräften pro Klasse.

Es gibt jedoch  einen vernünftigeren Weg, die Zahl der Bezugspersonen zu senken, als den Klassenlehrern auch noch die Arbeit der Heilpädagogen aufzubürden. Wir müssten nur den Mut haben, die aufgelösten Sonderklassen wieder einführen. Dies hätte den grossen Vorteil, dass benachteiligte Kinder besonders gefördert würden und die Regelklasse wieder unter normalen Bedingungen arbeiten könnte. Die enorme Belastung der Klassenlehrer durch Kinder der ehemaligen Kleinklassen ist  unbestritten. Es darf nicht sein, dass die Beziehungslosigkeit in den Schulklassen zur Norm  wird.
Die Schulklassen wurden nachweisbar heterogener. Da sitzt ein hochbegabtes Kind neben einem Zappelphilipp. Ein sensibles Mädchen neben einem Einwandererkind. Dann gibt es zahlreiche Schüler, die kein Wort Deutsch können. Von jenen Kindern gar nicht zu reden, die den Unterrichts ständig  stören und deren Verhalten laufend zu wünschen übrig lässt. Die  Auflösung der Sonderklassen war vor Jahren gut gemeint. Heute ist es für einen Lehrer kaum mehr möglich, sich konzentriert der Vermittlung des Unterrichtsstoffes zu widmen.
Wollen wir einen Kollaps in der Volksschule riskieren? Nicht alle Eltern können es Regierungsrätin Aeppli gleich tun und ihr Kind in eine Privatschule schicken. Regine Aeppli müsste eigentlich so viel Führungserfahrung gesammelt haben, dass sie weiss, dass man jedes System auch ver-schlimm-bessern kann und oft ein Schritt zurück ein lohnender Schritt in die Zukunft ist, der zu einer Verbesserung führt.

Aeppli will alle Zürcher Primarlehrer zu Heilpädagogen machen

Aus TAGI
Die Bildungsdirektorin macht heiklen Vorschlag, um die Zahl der Lehrer pro Schulklasse zu reduzieren.
Soll die Zahl der Lehrer in den Schulzimmern reduzieren: Eine verlängerte Ausbildung zum Heilpädagogen.
Soll die Zahl der Lehrer in den Schulzimmern reduzieren: Eine verlängerte Ausbildung zum Heilpädagogen.
Bild: Felix Schaad, Tages-Anzeiger

Im Kanton Zürich werden schwierige Kinder seit einigen Jahren in die Normalklassen integriert. Das hat die Hektik und die Unruhe in den Klassen vergrössert. Teilweise sind neben den Hauptlehrern gegen zehn Speziallehrer und Therapeuten in den Klassen tätig.
Jetzt macht Bildungsdirektorin Regine Aeppli (SP) im Interview mit dem TA einen neuen Vorschlag, um die Zahl der Lehrpersonen in den Schulzimmern zu reduzieren. Alle Primarlehrer sollen in Zukunft zu Heilpädagogen ausgebildet werden und dann deren Aufgaben in den Klassen übernehmen: die Förderung von Kindern mit besonderen Bedürfnissen. Für das Primarlehrerdiplom genügte dann nicht mehr ein Bachelor (6 Semester). Nötig wäre ein Master, was die Ausbildung um mindestens anderthalb Jahre verlängern würde.

Lehrer sind nicht begeistert

Bei der Lehrerschaft wird der Vorschlag skeptisch aufgenommen. Beat W. Zemp, Zentralpräsident des Schweizerischen Lehrerverbands, begrüsst zwar, wenn die Primarlehrer künftig einen Heilpädagogik-Master machen müssten. Die heutige Ausbildung sei das absolute Minimum, aber: «Superlehrer erhält man so keine», sagt Zemp. Der Heilpädagoge sei in den Schulklassen nicht in jedem Fall ersetzbar. Manchmal sei es nötig, dass er physisch anwesend sei, um einen geordneten Unterricht zu garantieren.
Ähnlich denkt die Präsidentin des Zürcher Lehrerinnen- und Lehrerverbandes ZLV, Lilo Lätzsch. Sie gibt auch zu bedenken, dass nicht jeder Primarlehrer noch Heilpädagoge sein möchte. Es gebe viele, die die Klassenarbeit als ihre Hauptaufgabe ansähen. Auch für Lätzsch ist es zwingend, dass während mindestens 50 Prozent der Unterrichtszeit zwei Lehrpersonen anwesend sind.
(Ende Zitat)

Kommentar: Die Lehrerausbildung dürfte nicht noch zusätzlich verlängert werden. Unsere Kinder brauchen wenige  Bezugspersonen, die das Vertrauensverhältnis aufbauen können. Den Lehrern noch mehr aufzubürden, ist der falsche Weg. Entlasten wir die Klassen von Schülern, die besser und individueller in Kleinklassen gefördert werden können. Deshalb: Führen wir wieder die bewährten Sonderklassen ein, bei denen sich  die Kinder mit Defiziten dank geschulter Heilpädagogen individuell fördern lassen und die Regelklassen wesentlich entlastet werden. Beide, Begabte und Behinderte haben das Anrecht, gefördert zu werden. Beim heutigen System werden die guten Schüler schlechter und die Behinderten nicht besser.

Mittwoch, 30. Mai 2012

 
Steinbrücks Analogie mit der Mohrrübe


«Die goldene Mohrrübe, die dem Esel vorgehalten wird»




Wenige Tage vor der nächsten Beratungsrunde zum Steuerabkommen mit der Schweiz heizt Peer Steinbrück die Stimmung nochmals an: Das Abkommen begünstige Steuerbetrüger und enthalte Defizite. Mehr..
(Quelle Tagi)





Nach dem bildhaften Angriff auf die Schweiz mit der Kavallerie holt nun Steinbrück attackiert er mit einem neuen Vergleich das jüngste Steuerabkommen an. Prognose: Mit dieser jüngsten Analogie folgt sicherlich wieder ein Medienwirbel. Das Schweizervolk reagierte immer sauer auf solche Belehrungen aus Deutschland.


Dienstag, 29. Mai 2012

Eskalation der Kriminaltouristen muss ernst genommen werden


Kriminaltouristen rücken mit schwerem Geschütz vor

TAGI
Überfälle mit Sturmgewehren und Panzerfäusten: Die Grenzwacht beobachtet eine wachsende Skrupellosigkeit bei Kriminaltouristen. Moderne Technik soll die Polizisten bei ihrer Arbeit unterstützen.
Ziele sind vor allem Banken, Bijouterien und Uhrenfabriken: Kapo Tessin präsentiert einen Waffenfund im Jahr 2010.
Ziele sind vor allem Banken, Bijouterien und Uhrenfabriken: Kapo Tessin präsentiert einen Waffenfund im Jahr 2010.
Bild: Keystone

«Die Täter gehen immer gewalttätiger und rücksichtsloser vor»: Jürg Noth. (Bild: Keystone )
Jürg Noth, Chef des Schweizerischen Grenzwachtkorps, beobachtet bei der grenzüberschreitenden Kriminalität immer mehr Gewalt und Rücksichtslosigkeit. Um dagegen anzukommen, muss die Grenzwacht aufrüsten.
Die schweren Raubüberfälle auf Banken, Bijouterien und Uhrenfabriken hätten zugenommen, konstatiert Noth im Interview mit der «NZZ am Sonntag». Betroffen sei vor allem der Grossraum Genf, Waadt, Neuenburg und Jura.


Meist mit nordafrikanischem Hintergrund




Die Täter seien meist Franzosen mit nordafrikanischem Migrationshintergrund. Die Banden seien lose organisiert, hätten immer andere Chefs und teilten sich die Arbeit auf. «Was gleich bleibt: Die Täter gehen immer gewalttätiger und rücksichtsloser vor.» Sie seien mit Sturmgewehren, Maschinenpistolen und sogar Panzerfäusten bewaffnet und setzten diese auch ein.
Wegen der zunehmenden Kriminalität würden in der Westschweiz und im Tessin zusätzliches Personal eingesetzt. «Das heisst aber, dass wir auf anderen Grenzabschnitten in der Schweiz weniger Personal einsetzen können und deshalb Mut zur Lücke zeigen», sagte Noth.


Moderne Gegenwehr




Zudem müsse das Personal besser ausgerüstet werden. Neben neuen Schutzwesten würden derzeit neue Strassensperren mit Netzen beschafft. Damit könnten Fahrzeuge «wirksam gestoppt» werden. Weiter würden an Grenzübergängen zusätzliche Videokameras installiert. Auch die neuen Drohnen, welche das Verteidigungsministerium beschaffen werde, würden künftig eingesetzt werden (Tagesanzeiger.ch/Newsnet berichtete).
Neben den Raubüberfällen nehme aber auch das Skimming zu. «Gegenwärtig greifen wir mindestens einmal pro Woche eine Skimming-Bande auf.»
Auch das traditionelle Grenz-Delikt - der Schmuggel - geniesst Aufwind. Der Hot-Spot liege derzeit an der Nord- und Ostgrenze der Schweiz. Hier würde vor allem der Klein-Schmuggel beobachtet, der womöglich mit dem klassischen Einkaufstourismus zu tun habe. (mrs/sda)


Kommentar: Wenn diese Problematik verdrängt oder unter den Tisch gekehrt würde, wäre dies kontraproduktiv. Vor Jahren hatte die SVP Erfolg, weil viele Parteien die Einwanderung und die damit verbundenen Kriminaltouristen einfach nicht sehen wollten. Es gilta zu sehen: Das Sicherheitsbedürfnis der Menschen ist ein UR - Bedürfnis. 

Montag, 28. Mai 2012

Franz Weber akzeptiert die Missachtung des Volkswillen nicht

Immer wieder werden Volksentscheide nachträglich aufgeweicht und verwässert. (Alpeninitiative, Ausschaffung krimineller Ausländer und nun beim eindeutigen Entscheid beim Kampf gegen die Verbetonierung der Berggemeinden). Die Einsprachen Webers würde ich nicht auf die leichte Schulter nehmen. Sie könnten folgen haben.


Ich zitiere 20 Min:


ƒranz Webers Erfolgsgeschichten:
 
Seinen grössten politischen Erfolg feierte der inzwischen 84-jährige Franz Weber am 11. März 2012, als seine Volksinitiative «Schluss mit uferlosem Bau von Zweitwohnungen» mit 50,6 Prozent Ja knapp angenommen wurde.

Weltberühmt wurde Franz Weber in den 1970er Jahren mit seinem Kampf gegen das Abschlachten von Robbenbabys an der kanadischen Ostküste. Seine prominenteste Mitstreiterin war das einstige französische Sexsymbol Brigitte Bardot. 2005 taten sie sich erneut zusammen, um mit einer Petition gegen den anhaltenden Robbenmord zu protestieren. Der 1927 in Basel geborene Franz Weber lebte als Schriftsteller und Journalist in Paris. Sein Engagement für die Umwelt begann 1965 mit dem erfolgreichen Kampf gegen eine Grossüberbauung im Oberengadiner Dorf Surlej. In seinen Methoden war Franz Weber selten zimperlich. Hier lieferte er sich 1976 eine handgreifliche Auseinandersetzung mit Befürwortern eines Höhenflugplatzes in der Walliser Gemeinde Verbier. Weber konnte das Projekt stoppen. Einer seiner grössten Erfolge war 1977 die Annahme einer Volksinitiative im Kanton Waadt zum Schutz des Weinbaugebietes Lavaux am Genfersee. Franz Weber lebt seit Jahrzehnten in Montreux. Weil nach seiner Ansicht im Lavaux immer noch zu viel gebaut wird, reichte er 2009 eine weitere Initiative ein. Sie ist noch hängig. Am 26. Februar 1978 kam Webers erste nationale Volksinitiative «für Demokratie im Nationalstrassenbau» zur Abstimmung. Sie wollte das Volk über umstrittene Autobahnteilstücke abstimmen lassen, wurde mit 61,3 Prozent Nein aber klar abgelehnt. Franz Weber mit Ehefrau Judith vor dem Grandhotel Giessbach. 1983 kaufte er mit seiner Vereinigung Helvetia Nostra die historische Hotelanlage hoch über dem Brienzersee und verhinderte damit, dass sie abgerissen und durch einen Beton-Neubau ersetzt wurde. Sein Engagement gegen Tierversuche unterstrich Franz Weber mit der Volksinitiative «für die Abschaffung der Vivisektion». Sie wurde am 1. Dezember 1985 mit 70,5 Prozent Nein abgelehnt. In manchen Bereichen war Franz Weber seiner Zeit voraus. Hier war er 1985 im westafrikanischen Senegal für die Verwendung von Solaröfen, um die drohende Versteppung durch Abholzung aufzuhalten. In Österreich engagierte sich Franz Weber aktiv gegen den Bau des Donaukraftwerks Hainburg in einer ökologisch sensiblen Auenlandschaft östlich von Wien. 1986 wurde das Projekt aufgegeben und ein Nationalpark gegründet. 1987 kämpfte Weber im griechischen Delphi gegen den Bau einer Aluminiumfabrik, welche die antiken Stätten bedrohte, in denen das legendäre Orakel beheimatet war. Zehn Jahre später verlieh im die Gemeinde die Ehrenbürgerschaft. Seine oft drastischen Methoden brachten Franz Weber auch mit dem Gesetz in Konflikt. Am 30. Juni 1987 wurde er in seinem Haus in Montreux von der Polizei verhaftet und abtransportiert. Er hatte sich geweigert, einer Vorladung der Justiz wegen mehreren Ehrverletzungsklagen Folge zu leisten. Im Norden Australiens wurde 1989 das «Franz Weber Territory» eingerichtet, ein rund 500 Quadrakilometer grosses Schutzgebiet, in dem wilde Pferde vor dem Abschuss Zuflucht finden sollen. Franz Weber ist Gründer der United Animal Nations, einer internationalen Organisation nach dem Muster der UNO. Ihr gehören rund 120 Organisationen in der ganzen Welt an. Ein Tiergerichtshof führt öffentliche Prozesse gegen schwere Vergehen in der Tierwelt durch, etwa gegen den Stierkampf. Franz Weber hat 33 eidgenössische Volksinitiativen lanciert und 12 eingereicht - so viele wie niemand sonst. Die meisten zog er zurück, weil ihm das Parlament entgegenkam, so auch die im November 2000 eingereichte Initiative «Tiere sind keine Sachen». Zur Abstimmung kam hingegen die Volksinitiative «Gegen Kampfjetlärm in Tourismusgebieten». Sie sorgte für rote Köpfe und wurde am 24. Februar 2008 mit 68,1 Prozent Nein deutlich verworfen. Seinen grössten politischen Erfolg feierte der inzwischen 84-jährige Franz Weber am 11. März 2012, als seine Volksinitiative «Schluss mit uferlosem Bau von Zweitwohnungen» mit 50,6 Prozent Ja knapp angenommen wurde.
  • Der von der Arbeitsgruppe zur Umsetzung der Zweitwohungsinitiative präsentierte Verordnungsentwurf schweige sich über die Baubewilligungen nach dem 11. März - dem Tag des Volksentscheides - aus, begründet Webers juristischer Berater Pierre Chiffelle im Interview mit der Westschweizer Zeitung «Le Temps» die Opposition der Stiftung.
Das Bundesamt für Raumplanung (ARE) hatte am Donnerstag den Entwurf der Arbeitsgruppe präsentiert. Darin werden die dringendsten Fragen geklärt; er soll am 18. Juni konferenziell angehört werden. Als Zweitwohnungen sollen dabei all jene Wohnungen gelten, in denen Nutzer keinen Wohnsitz haben.
Zentral ist, dass der Besitzstand gewahrt werden soll. Wohnungen und Häuser, die unter dem bis zur Abstimmung geltenden Recht gebaut und genutzt wurden, dürfen also auch künftig in dem Mass genutzt werden, wie dies zum Zeitpunkt der Annahme der neuen Verfassungsbestimmungen rechtlich zulässig war.
Bestehende Wohnungen sollen frei verkauft und vererbt werden können. Gemeinden mit einem Zweitwohnungsanteil über 20 Prozent dürfen künftig nur dann neue Zweitwohnungen bewilligen, wenn es sich um «warme Betten» handelt.


Missachtung des Volkswillens


Chiffelle fordert für den letzten Punkt «seriöse Garantien». Der Verordnungsentwurf fällt bei ihm durch: Die Besitzstandsgarantie sei eine klare Missachtung des Volkswillens, sagte er im Interview weiter. Der Anwalt fürchtet, dass vererbte oder verkaufte Hauptwohnsitze in Zweitwohnungen umgewandelt werden könnten.
«Preissteigerungen bei Verkauf und Miete ist damit vorprogrammiert. Benachteiligt werden diejenigen, die sich in diesen Gemeinden niederlassen möchten», sagte er.
Auch Vera Weber, Kampagnenleiterin und Tochter des Umweltschützers und Initiators der Zweitwohungsinitiative Franz Weber, ist gegen die Vorschläge der Arbeitsgruppe.
Dass gemäss dem Vorschlag Wohnungen und Häuser, die bis zur Abstimmung am 11. März 2012 gebaut wurden, als Zweitwohnsitz verkauft werden dürfen sollen, gehe «gar nicht», sagte sie am Freitag im Schweizer Fernsehen.
Die Initianten wollen «dafür kämpfen, dass diese Pauschalmöglichkeit, eine Erstwohnung in eine Zweitwohnung umzuwandeln, eingeschränkt wird», sagte Weber. 


Kommentar: Wenn Volksentscheide immer wieder verwässert werden, leidet das politische Klima und letztlich werden die Oppositionsparteien  davon profitieren. Ich erinnere mich noch gut an die Abstimmung gegen die Einführung der Sommerzeit. Der Entscheid wurde damals im Parlament über Bord geworfen und an den Stammtischen war dann zu hören: Man sieht einmal mehr: Die da oben  machen das, was sie wollen. Volksentscheide werden nicht ernst genommen. 

Sonntag, 27. Mai 2012

Der Erfolg von Loreen kommt nicht von ungefähr


«Euphoria» ist der Siegersong des Eurovision Song Contest 2012.

Bildstrecke im Grossformat »


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  Schweden - Loreen mit «Euphoria» (372 Punkte)


Schweden hat den 57. Eurovision Song Contest in der aserbaidschanischen Hauptstadt Baku gewonnen und wurde damit seiner Favoritenrolle gerecht. Mit ihrem mystischen Popsong «Euphoria» holte die Sängerin Loren sensationelle 372 Punkte und setzte sich eindeutig durch. «Ich kann noch gar nicht wirklich fassen, was passiert ist, aber ich bin unheimlich glücklich», so Loreen in der anschliessenden Pressekonferenz.


ESC 2012: Loreen - Euphoria (Schweden / Sweden) - YouTube

www.youtube.com/watch?v=9S5zBeFl1Uo14. März 2012 - 3 Min. - Hochgeladen von songcontest2012
Eurovision Song Contest 2012 in Baku Schweden Loreen - Euphoria.




Kommentar: Im Gegensatz zu den üblichen Kandidaten dominieren bei "Euphoria" nicht wie bei den übrigen Darbietungen die überladenen Lichteffekte. Der Hintergrund - das Gegenlicht - die Einfachheit der Chorographie - die Uebereinstimmung von Bewegung, Kleid, Emotionen, Farben, Beleuchtung bildet eine Einheit. Loreen packt das Publikum durch eine ungewohnte mystische Stimmung und die einmalige Komposition .  Wie bei der überzeugenden Rhetorik stimmt bei dieser Darbietung mit Stimme, Körpersprache, Botschaft, Dramaturgie, Dynamik, Text und Bild überein. Loreen identifiziert sich (100%ige Präsenz) mit ihrer gesungenen Geschichte. Sie überzeugt durch ihre persönliche Einstellung und Begeisterung. Der Funken des feu sacré springt sofort aufs Publikum rüber. 


Die schwedische Siegerin Loreen überzeugte mit einer actionreichen Performance. (Bild: Keystone / AP)



Nachtrag Bild:


IHR AUFTRETEN


Wer die Schwedin persönlich trifft, erlebt eine zurückhaltende, in sich gefestigte Person, die von sich überzeugt ist: „Meine Stärke ist meine Stimme und ihr Körper“, sagt sie selbst. Ihr Markenzeichen ist ihr eigenwilliger Tanz, der an Kampfsport erinnert. Loreen zu BILD: „In meinem Tanzstil sind Elemente des Quigong enthalten, in erster Linie werden dadurch Körper und Geist ausgeglichen und ich kann ich sein.“


IHR LOOK


Mit der dunklen Mähne und dem tiefen, intensiven Blick aus fast schwarzen Augen wirkt Loreen wie eine moderne Magierin, die ihre Zuschauer mit nur einem Wimpernschlag in ihren Bann zieht. Verstärkt wird die Wirkung durch ihre Frisur: Unter ihrem Pony blickte die Pop-Nymphe wie unter einem Vorhang hervor. Ob die unglaublich langen, beneidenswert schweren Haare echt waren? Als traumhafte Perücke hätte man sie jedenfalls auch ausgeben können.


Der Schweden-Vamp trägt Beinamen wie „mystische Pop-Hexe“. Bei diesem Anblick weiß man warum
Foto: dapd

IHR WESEN


Sich selbst bezeichnet Loreen als sehr naturverbunden. „Wenn ich an Schweden denke, denke ich an Natur“, zitierte die österreichische Nachrichtenagentur „APA“ die Sängerin nach ihrem Sieg. Bis heute habe die Grand-Prix-Gewinnerin keinen Fernseher und sei auch nicht auf Facebook präsent. Kraft bezieht sie aus der Ruhe. „Gestern beim Juryfinale habe ich etwas von meinem Kunstschnee verschluckt. Shit happens. Das hat mich aber nicht nervös gemacht“, gestand sie bei der Pressekonferenz nach ihrem Sieg mit lässiger Coolness.
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Stellt Euch vor es gibt einen Völkermord und die ganze Welt schaut nicht hin.


In Anlehnung an des pazifistischen Spruch: "Stellt Euch vor es gibt Krieg und niemand geht hin", spielt sich in Syrien ein Drama ab: Seit Monaten wird systematisch  gemordet und die Völkergemeinschaft lässt den Diktator gewähren.

Nachdem China und Russland sich weigerten, ein Machtwort zu sprechen, ist die Weltengemeinschaft lahm gelegt. Niemand wagt es, den blutdrünstigen Machthaber in die Schranken zu weisen.

Das Volk begreift nicht, dass auch den Blauhelmen die Hände gebunden sind. Alle Demonstrationen fruchten nichts

Zitat SPIEGEL:


  2 von 5  
Die Bilanz der Uno-Beobachter ist schockierend: Mindestens 92 Menschen fielen...

Die Bilanz der Uno-Beobachter ist schockierend: Mindestens 92 Menschen fielen den Attacken zum Opfer, darunter 32 Kinder.

Ruth Genners sonderbares Kommunikationsverhalten - warum sie sich immer mehr isoliert



Zoom
Stadträtin Ruth Genner seit Monaten unter Druck (Bild: Peter Schneider/Keystone)

Kein anderes Zürcher Stadtratsmitglied steht so stark in der Kritik wie die grüne Tiefbauvorsteherin Ruth Genner. Nach vier Jahren im Amt, stellen sich auch die eigenen Reihen gegen sie.

Selten hat es eine Politikerin so gut verstanden, ALLE gegen sich aufzubringen.

Die Gründe:

Quelle Blick:

 Ruth Genner hatte diese Woche den gesamten Gemeinderat gegen sich. Nicht nur die ihr gegenüber chronisch misstrauischen Bürgerlichen verweigerten ihr eine Fristerstreckung. Sämtliche Fraktionen – inklusive der grünen – schlugen der Stadträtin die Bitte ab (NZZ 25. 5. 12). Der Vorfall ist bezeichnend für die derzeitige Verfassung der grünen Stadträtin. Zwar hat sie es als Vorsteherin des für Baustellen und Staus verantwortlichen Tiefbaudepartements grundsätzlich nicht leicht.


Doch seit der Wahl vor vier Jahren hat es Ruth Genner zusätzlich geschafft, auf politischer Ebene so ziemlich alle gegen sich aufzubringen, mit denen sie es zu tun hat. Für FDP und SVP ist sie von jeher ein rotes Tuch, doch seit einiger Zeit üben auch SP und Grüne auffällig viel Kritik an ihr. Inzwischen dürfte sie sich zwischen den Bürgerlichen und Rot-Grün vorkommen wie Odysseus zwischen den Seeungeheuern Skylla und Charybdis.


Der Grund: Die derzeitige Situation ist im Grunde genommen selbst verschuldet. Im persönlichen Umgang wird ihr Freundlichkeit attestiert. Kommunikation und Führungsstärke war leider nie ihre Stärke. Ein grosser Teil der jüngsten Pannen geht auf diese Schwächen zurück.

Kanton gegen Stadt

Bereits als ein paar Gewerbetreibende im Jahr 2009 an der Umsetzung des historischen Kompromisses zweifelten und auf eigene Faust Parkplätze zählen liessen, griff sie zu den falschen Kommunikationsmitteln:


Indirekt stellte Genner, die um ihre Existenz bangenden Geschäftleute als verbohrte Parkplatz-Fetischisten hin. . Es gehe nur um ihre eigenen Interessen.  Sie liess hernach Parkplätze zählen, stellte Kompromisse in Aussicht und gab auch eine Studie in Auftrag, die den Wert der öffentlichen Kundenparkplätze klar eruieren konnte. Auch 2011, bei der Überweisung einer von Rot-Grün eingereichten Parkplatz-Motion, die den Abbau von 18 000 privaten Parkplätzen forderte, schien sie geschickt zu agieren:


 Ich zitiere BLICK: Sie wolle den Auftrag «mit Souplesse» umsetzen, sagte sie damals der NZZ – wohlwissend, dass sie damit die eigenen Reihen gegen sich aufbringen würde.
Doch seit geraumer Zeit agiert Ruth Genner zunehmend ungeschickt. Den ersten groben Patzer leistete sie sich nach der Abstimmung über die Städteinitiative. In einem Interview mit dem «Tages-Anzeiger» sprach sie im Zusammenhang mit dem neuen regionalen Gesamtverkehrskonzept für den Grossraum Zürich von sich aufweichenden Fronten und von Unterstützung durch den kantonalen Volkswirtschaftsdirektor Ernst Stocker (svp.). Dieser allerdings hatte das Gespräch mit der Stadtzürcher Tiefbauvorsteherin in ganz anderer Erinnerung. In einer unverhohlen unwirschen Medienmitteilung sprach er von «unvollständigen» und «teilweise verzerrten» Informationen.

Aus Fehlern hatte Genner nichts gelernt!


 Ruth Genner umgehend entschuldigte sich zwar für die unglückliche Kommunikation. doch scheint sie aus der Sache nicht viel gelernt zu haben.Es kam zum eigentlichen Eklat, als SVP, FDP und die Schweizer Demokraten im März das Referendum gegen den Sanierungskredit für den Sechseläutenplatz ergriffen. Dabei ging es auch um einen vom städtischen Tiefbauamt geplanten Spurabbau bei einer an den Platz angrenzenden Kantonsstrasse. Gegenüber dem Gemeinderat hatte Ruth Genner beteuert, der Regierungsrat habe den Spurabbau bewilligt. Als die SVP bei Volkswirtschaftsdirektor Ernst Stocker nachfragte, wusste der aber nichts davon.


Zitat BLICK:
Als der Zürcher Stadtrat nur einen Monat später überraschend den Gemeinderat wegen einer Budgetkürzung vor den Bezirksrat zerrte, stand wiederum Tiefbauvorsteherin im Fokus. Weil sie gegenüber dem Stadtparlament nicht hatte aufzeigen können, wie sich die Kosten zwischen einer notwendigen Brückensanierung und einem daran geknüpften, stark umstrittenen Verkehrsprojekt aufteilen, hatte die rot-grüne Gemeinderatsmehrheit flugs den Kredit gekürzt, und so den Gesamtstadtrat gegen sich aufgebracht.
Kurz darauf folgte eine weitere Panne. Die Betreiber des neuen Parkhauses bei der Oper hatten kurzerhand mehr Kurzzeitparkplätze eröffnet, als angekündigt gewesen waren. In jeder anderen Stadt wäre das nichts Besonderes, doch in Zürich ist es ein kleiner Skandal. Gemäss dem sogenannten «historischen Kompromiss» muss hier nämlich für jeden neugeschaffenen Parkplatz ein bestehender abgebaut werden, damit die Gesamtzahl unverändert bleibt. Im Fall des neuen Parkings bedeutet dies, dass das Tiefbauamt exakt 249 oberirdische Parkplätze finden musste, die aufgehoben werden konnten. Dass die Parkhaus-Betreiber ohne viel Federlesens 50 zusätzliche Parkplätze anboten, brachte denn prompt auch die Grünen auf die Palme, die ihre Stadträtin zwischen den Zeilen deutlich rüffelten.




FAZIT:

Für mich ist dies keine zufällige Pannenserie. Es fehlt Genner am Kommunikationsmanagement und Führungsverhalten. Ich habe von Journalisten erfahren, dass sie immer wieder abgewimmelt wurden. Bei Anfragen um ein persönliches Gespräch wurden sie auf später vertröstet. Genner schickt lieber amts interne Kommunikationsfachleute vor und kann sich dadurch in heiklen Situationen (wenn die Chefin auf Deck sein sollte) in Schweigen hüllen. Dies vor allem gegenüber Medien und Geschäftsleuten. 
Genner kommuniziert übrigens zu oft mit nichtssagenden Floskeln. Das Gezänk um Parkplätze und die bewusste Verkleinerung der Strassenräume werden das politische Klima in Zürich sicherlich weiter anheizen. Es droht eine Blockade bei wichtigen Problemlösungen. Kommunizieren müsste bekanntlich in der Politik stets auch heissen: Verhandeln und Kompromisse eingehen.

Samstag, 26. Mai 2012

Respektlosigkeit und Sport


Wenn ein Fussballer den obersten Sportchef drei Mal an den Kopf schlägt und nachher in einem Interview sagt, das habe ihm Spass gemacht, verdeutlicht diese Uneinsichtigkeit, dass dieses unsportliche Verhalten nicht nur ein kleiner Ausrutscher war. Dieser Vorfall zeigt einmal mehr, dass ein Fussballer nicht nur gut spielen können sollte. Zum Sport gehört auch die Wertschätzung der Mitmenschen. Es gibt zu denken, dass ein Spitzenspieler Nachhilfestunden in Staatskunde erteilt werden muss. Dragovic wurde gleichsam gezwungen, sich bei Bundesrat Maurer zu entschuldigen. 

Faux-pas

Dragovic entschuldigt sich bei Ueli Maurer für Schläge


  Der FC-Basel-Spieler Aleksandar Dragovic hat sich am Freitag bei Sportminister Ueli Maurer entschuldigt. Bei der Übergabe des Pokals nach dem Cupfinal 2012 hatte der Österreicher den Bundesrat von hinten auf den Kopf geschlagen.

Doch damit nicht genug: An der offiziellen Meisterfeier machte der 21-Jährige klar, dass dies kein versehentlicher Faux-pas war. Er müsse sich zwar wegen seines Clubs entschuldigen, sagte er, aber innerlich habe es sehr viel Spass gemacht. Danach hat laut Medienberichten ein Teil der Spieler den Spruch «Hau dr Ueli um» skandiert.
Am Freitag nun hat Maurer den fehlbaren Fussballer empfangen, wie sein Departement mitteilte. Begleitet wurde Dragovic vom Präsidenten des FC Basel, Bernhard Heusler.
«Dragovic hat sich persönlich beim Sportminister für sein fehlerhaftes Verhalten bei der Übergabe des Pokals nach dem Cupfinal 2012 sowie seine unangemessenen Äusserungen zum Vorfall anlässlich der offiziellen Meisterfeier entschuldigt», heisst es in der Mitteilung.
Bundesrat Maurer habe die Entschuldigung akzeptiert und seinem Wunsch Ausdruck verliehen, dass damit ein Strich unter die Angelegenheit gezogen werden kann. (SDA)

Quelle BLICK

Kommentar:


 Bundesrat Maurer handelte zwar richtig, indem er die Entschuldigung gelassen entgegen genommen hatte und die Geschichte nicht aufgebläht hatte. Die Respektlosigkeit eines Spitzenfussballers dürfen wir dennoch nicht auf die leichte Schulter nehmen. Zum sportlichen Verhalten gehört immer  auch  Respekt und Fairness.




Freitag, 25. Mai 2012

Ich wünsche allen BLOG Lesern

ein frohes Pfingstfest!




Herrliches warmes Maiwetter ist angesagt









Donnerstag, 24. Mai 2012

Worte und Bilder, die unter die Haut gehen



 

Das Röschen, das die Gattin des Alt Bundesrates Deiss als Tattoo auf ihrer Schulter verewigen liess, fand noch ein grosses Medienecho. Heute ist dies nichts Besonderes mehr. Viele lassen sich unbedacht tätowieren, wohl wissend, dass die Worte und Bilder nicht ohne Schmerzen unter der Haut verewigt werden. Vielleicht aber auch - ohne zu wissen - wie toxisch die benutzte
Farbe ist und wie schmerzvoll das Entfernen einer Tätowierung sein kann. Von den Narben nicht zu sprechen. Die Totenköpfe, Jungfrauen usw. haben zudem keinen Langzeitwert. 


Die alten STICH-Worte und STICH-Bilder kommen rasch aus der Mode , wie beispielsweise das Hirschgeweih im oberen Gesäss.



mein steißtattoo



Ulrike Landfenster erwähnt zwar in ihrem jüngsten historischen Buch "Stichworte, Tätowierungen und europäische Schriftkultur", dass man bereits bei der 1991 entdeckten Gletscherleiche, Narbentätowierungen (die von Schnitten stammen) entdeckt habe.

Wenn man jedoch bedenkt, dass in Auschwitz die Nummerntätowierungen gleichsam ein  in Fleisch geprägtes Mal Tatsache ist, fällt es schwer, die Tätowierung als alte Kulturtechnik zu bezeichnen. In der Antike wurden bereits Soldaten und Sklaven mit Tätowierungen stigmatisiert.


Laut Landfenster galt die Tätowierung in der Frühneuzeit als Ausdruck der Barbarei.


Heute sind  Tätowierungen Botschaften, mit denen man der Umwelt nicht nur Persönliches von sich selbst preisgibt. Viele Bilder und Worte wollen auch die Umwelt beeinflussen. Wollen  wir unseren Körper als PR - Plattform missbrauchen?



Ein Garuda und ein Drache kunstvoll tätowiert. Wegen ihrer Tattoos wird diesen Damen in manchen öffentlichen Bädern der Eintritt verweigert Lernen Sie NEIN sagen. 
Wollen Sie Ihre Haut zu einer Leinwand verkommen lassen?





So - wie wir im Netz (Facebook, Google usw.) die Gefahren und Folgen des unbedachten Publizierens kennen sollten, müsste sich die Oeffentlichkeit auch über die Auswirkungen des Tätowierens Gedanken machen. Auch hier gilt: Ueberlegen, denken - dann erst handeln.

Mittwoch, 23. Mai 2012

Info für PP G. M.:


Frei reden und überzeugend auftreten


Die Rhetorik Night - Ein Feuerwerk rhetorischer Tipps. Kurz, kompakt, auf den Punkt.  Abendseminar  von 18.30h bis 22.30h.


Auch wer von berufwegen gewohnt ist, öffentlich aufzutreten, wird in neuen oder ungewohnten Situationen von einer diffusen Schwellenangst befallen. Das ist normal. Ein Sekundarlehrer, der an einer Gemeindeversammlung neben mir sass, wollte etwas sagen, blieb aber sitzen. Er hätte etwas Wichtiges fragen wollen. Ich wollte von ihm wissen, warum er sich nicht zu Wort gemeldet habe. "Vor so vielen Leuten bin ich mir nicht gewohnt zu reden. Schau nur die vielen Augen im Saal!" antwortete er mir.
Die vorhandenen Schwellenängste können wir  überwinden lernen. Aber wie? Es geht leider nicht mit trockender Theorie,  mit Lesen oder indem wir uns die Ratschläge eines Rhetorikexperten  anhören.  Nur durch das TUN,TUN,TUN (TTT) lernen wir neue Situationen meistern. Im Grunde genommen verfügen  Lehrpersonen bereits über viel theoretisches Wissen. Doch mangelt es bei ungewohnten Auftritten meist lediglich  an der Praxis oder am Mut, sich schrittweise neuen schwierigeren Situationen auszusetzen.  Wenn wir beispielsweise als Nichtschwimmer Literatur über das Schwimmen lesen, können wir auch noch nicht automatisch schwimmen. Nur wenn wir uns jedoch ans Wasser gewöhnen und das theoretische Wissen praktisch anwenden, lernen wir schwimmen. Ich möchte Ihnen in der nächsten Woche trotz dieser Erkenntnis zeigen und bewusst machen, wie Sie auch in schwierigeren Situationen überzeugen können und wie Sie anspruchsvolle Kommunikationsprozesse vereinfachen können.












Schwellenangst überwinden















von Hildegard Knill

Artikel im Migros Magazin
  • Das Wichtigste ist das Tun, das Üben. Reden in einem grösseren Kreis lernen Sie nur mit reden.
  • Sie müssen sich bewusst werden, dass Eustress zu jeder Verlautbarung gehört
  • Allein schon das Wissen, dass Lampenfieber normal ist, reduziert die Schwellenangst.
  • Schwimmen lernen wir nur im Wasser. Nutzen Sie deshalb jede Gelegenheit, sich vor einem Publikum zu äussern.
  • Beginnen Sie mit einfachen Bemerkungen. Zum Beispiel, vor einem Vortrag: Kann man das Fenster öffnen, ich finde es heiss? Lernen Sie, Fragen zum Thema zu stellen.
  • Wenn Sie sich sicherer fühlen, wagen Sie es mit einem einfachen Votum zu Sache. Ein Gedanke genügt.
  • Reden Sie immer frei. Bei längeren Beiträgen genügen Stichworte. Wichtig: Nie ablesen!
  • Trainieren Sie, reden Sie! Schwellenängste bauen Sie nur ab, wenn Sie erleben, wie einfach es ist, einen anschaulichen Gedanken auf den Punkt zu bringen
  • Besuchen Sie nur prozessorientierte Redetrainings. Schwellenängste werden nicht mit Lesen oder Zuhören abgebaut.


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Sprachreiniger sind die Wegbereiter von Sprachpolizisten


Sprachreiniger werden nicht nur in den USA zu Volksbelehrern.
In den Staaten gibt es längst keine behinderten Mitbürger mehr. Sie sind "Herausgeforderte".
Auch bei uns nisten sich immer mehr Sprachreiniger in Redaktionen und Verlage  ein.
Bei Ringier wurde beispielsweise der Begriff "Fussgängerstreifen" eliminiert. Mit dem Ausdruck "Zebrastreifen" wollte man die Frauen  mit einbeziehen, obschon der Fussgängerstreifen nicht nur für Zebras geschaffen wurde.
In den Schulen darf es keine "Verhaltensgestörte" mehr geben. Euphemistische Begriffe wie "Verhaltenauffällige" oder "Verhaltenoriginelle" sollen die Störer im Unterricht nicht vor den Kopf stossen.


Schnörkellose Offenheit scheint verpönt. Wenn bei betroffenen Menschen - beispielsweise in den Staaten  selbstverschuldeten  übergewichtigen Kindern oder Truckerfahrern -  in einer Kampagne nicht mehr als DICK bezeichnet   dürfen - sondern den Terminus GROSS verankern wollen, so nützt dies nichts, zumal falsch ernährte Jugendliche schon in der Highschool zur Insulinspritze greifen müssen. Das Schönreden wird kein Umdenken bewirken.
Ich wehre mich seit Jahren gegen eine Sterilisierung der Sprache.  Wenn wir die Auswüchse der Sprachpolizisten verhüten wollen, müssen wir dafür uns dafür einsetzen, dass wir bei eindeutigen Sachverhalten kein Blatt vor den Mund nehmen. Weshalb nicht Klartext reden und schreiben?


LINKS:


Sprachpolizei


Feministische Rhetorik


Weichspüler



Zebrastreifen


Seit den Gleichstellungsdiskussionen forderten feministische Linguistinnen zu Recht, dass zahlreiche Begriffe, die ausschliesslich männlich geprägt waren, ...
www.rhetorik.ch/Feministisch/Feministisch.html


3. Juni 2010 ... Das neue Wort "Zebrastreifen" gilt zur Umgangssprache und soll in juristischen Texten nicht gebraucht werden. Die Liste von Änderungen ...
www.rhetorik.ch/Aktuell/10/06_03/index.html
1. Jan. 2004 ... Das Sachbuch "Die Sprachpolizei" von Diane Ravitsch analysiert und kritisiert Fehlentwicklungen und Auswüchse dieser zum Teil grotesken ...
www.rhetorik.ch/Aktuell/Aktuell_Jan_01_2004.html
... 05: Wer steht, wird besser verstanden · 25 Nov 04: Zum Gebrauch des Plurals · 22 Sep 04: Modernes Latein · 01 Jan 04: Sprachpolizei säubert Schulbücher ...
www.rhetorik.ch/Aktuell/Sprache.html
9. Jan. 2011 ... Rhetorik.ch Artikel zum Thema: Sprachpolizei · Das Elter · Kindergartenlehrperson · Feministische Sprache · Aktuell Sprache ...
www.rhetorik.ch/Aktuell/11/01_09/index.html
5. Juli 2011 ... Die "Genderpädagogen" durchkämmen als Sprachpolizisten die Märchen und Kinderbücher. So zwingen sie Mädchen zu Kampfspielen.
www.rhetorik.ch/Aktuell/11/07_05/index.html
29. Dez. 2010 ... Dez, 2010). Die Kindergartenlehrperson. Rhetorik.ch Artikel zum Thema: Aktuell Sprache · Kindergartenlehrperson · Das Elter · Sprachpolizei ...
www.rhetorik.ch/Aktuell/10/12_29/index.html
15. Aug. 2006 ... Sprachpolizei · Medienrecht. In "20 Minuten" haben wir gelesen: "Je mächtiger der Suchmaschinenbetreiber Google wird, desto weniger Spass ...
www.rhetorik.ch/Aktuell/06/08_15.html




Dienstag, 22. Mai 2012

"Warme Luft" als rhetorische Erfolgsformel?


Als Coach werde ich immer wieder von Politikern gebeten, Antworttechniken zu vermitteln, bei denen man sich nicht konkret festlegen muss. Dies weil man sich in Diskussionen die Finger nicht verbrennen will d.h. sich nicht konkret festlegen will.

Erstaunlich, dass dies von mir gewünscht wird, obwohl ich mich seit Jahren stets für kurze, klare, eindeutige Aussagen stark mache:




Siehe LINKS:






Airbagrhetorik


Quasseln


Reden und nichts sagen


Diplomatenrhetorik


12. Mai 2002 ... "Airbagrhetorik" ist eine defensive Art der Kommunikation. Worthaufen drängen sich zwischen die Gesprächspartner. Diese leeren Worte im ...
www.rhetorik.ch/Airbag/Airbag.html
12. Sept. 2007 ... Die folgende Analyse ist in der Zeitschrift Persönlich (www.persoenlich.com), dem online Portal der Schweizer Kommunikationswirtschaft im ...
www.rhetorik.ch/Aktuell/07/09_12/index.html
Dateiformat: PDF/Adobe Acrobat
Der Vorteil der Airbag-Rhetorik liegt auf der Hand: Niemand kann die Redner später an den Aussagen messen. Wenn das Pu- blikum solche Standardphrasen ...
www.rhetorik.ch/Aktuell/07/09_12/09_07.pdf
Über die fragwürdige Kunst des Redens mit hohlen Worthülsen. Sehen Sie auch die Beiträge über Quasseln und Airbagrhetorik.
www.rhetorik.ch/Hohl/Hohl.html




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14. Sept. 2009 ... Das Studium der Fotostrecke illustriert, dass diese Frau schon immer wusste, was sie wollte. Ihre Airbagrhetorik wird gezielt eingesetzt und ist ...
www.rhetorik.ch/Aktuell/09/09_14/index.html

24. Dez. 2010 ... Worthülsen oder Airbagrhetorik sind Formulierungen, die Redner oder Schreibende gedankenlos einsetzen ohne zu überlegen, was die Worte ...
www.rhetorik.ch/Aktuell/10/12_24/index.html


Quasseln, Reden und nichts Sagen, Reden mit leeren Phrasen und Worthuelsen .
www.rhetorik.ch/Quasseln/Quasseln.html


8. Dez. 2005 ... Nach ihrem 50-minütigen Treffen zwischen Condoleezza Rice und Angela Merkel erklärte die Kanzlerin, Rice habe Fehler zugeben.
www.rhetorik.ch/Aktuell/05/12_08.html
11. Sept. 2008 ... Die folgende Analyse ist in der Zeitschrift Persönlich (www.persoenlich.com), dem online Portal der Schweizer Kommunikationswirtschaft im ...
www.rhetorik.ch/Aktuell/08/09_11/index.html
Dateiformat: PDF/Adobe Acrobat
11. Sept. 2008 ... dank geschickter Diplomaten-Rhetorik gelang es dem Botschafter aber, die Vorwürfe abzu- schwächen. Sonntag: “Herr Botschafter, Sie sind ...
www.rhetorik.ch/Aktuell/08/09_11/09_08.pdf


Der Wunsch nach weichgespülten Antworttechniken kommt nicht von ungefähr. Tatsächlich veranschaulicht die Praxis, dass jene, die beim Reden "heisse Luft" produzieren, im Alltag recht gut wegkommen und oft sogar besser gewählt werden.

Auch  beim jüngsten G8 Gipfeltreffen verstanden es die wichtigsten Staatschefs, einen angeblichen Erfolg so aufzupolieren und zu beschönigen, dass die Bevölkerung glaubte, man hätte in der Wirtschaftskrise eine Lösung gefunden. Die Chefs warteten mit einer nichtssagenden  Erkenntnis auf:

Mit der Plausibilitätsformel  "Wachstum (Beschäftigung) und Sparen" weckten sie den Eindruck, dass man sich einig ist und den Spagat schaffen könne, zu investieren und gleichzeitig den verschuldeten Haushalt in Ordnung  bringen könne. Wie man jedoch mit neuen Schulden gelichzeitig sparen kann, wird nicht gesagt.

Rolf Dobelli bezeichnet dieses "Ueberzeugen mit heisser Luft" in der "SonntagsZeitung " vom 20. Mai als  Strategic Mispräsentation. Auf deutsch: "Strategische Falschaussagen".

Leerformeln lohnen sich angeblich  bei Megaprojekten von Regierungen. Denn niemand trägt für diese Aussagen die Verantwortung.

Beim G-8 Treffen scheinen zwar alle beim Schlussbericht mit eingebunden. Doch beim Misserfolg können sich  dann aber nachträglich alle gegenseitig die Schuld in die Schuhe schieben.
Die Gespräche auf dem G-8-Gipfel im Camp David sind ein Musterbeispiel, wie die Lösung einer gravierenden Schuldenkrise  mit  Worten und geschickten "Falschaussagen" weichspült werden kann.
Wer jedoch die Erfolgsformel kritisch liest, erkennt das Treten an Ort der Führer von Japan, Kanada, Deutschland, Frankreich, Grossbritannien, Italien und Russland. "Wachstum" lautet das neue Zauberwort. Doch die Wachstumsmilliarden können nicht einfach  aus dem Hut gezaubert werden.