Montag, 19. März 2012

Joachim Gauck wurde im ersten Wahlgang zum neuen Bundespräsidenten gewählt.



Quelle: Reuters
ERSTE REDE ALS PRÄSIDENT


Gauck hält eine erste kurze Rede – über die Freiheit. „Was für ein schöner Sonntag!", leitet er seine Worte ein. Und schon erntet er einen ersten Applaus.

Er erinnert an die ersten freien Wahlen in der DDR und sein Gefühl, endlich ein Bürger zu sein. „Zum ersten Mal im Alter von 50 Jahren durfte ich in freier geheimer und gleicher Wahl bestimmen wer regieren sollte“, erinnert Gauck an den 18. März 1990.


„Ermutigend und beglückend ist es für mich auch, zu sehen wie viele mich in letzter Zeit ermutigt haben, diese Kandidatur anzunehmen."


Es sei unser Land, in dem wir Verantwortung übernehmen. Und es sei der Mühe wert, unseren Kindern dieses Land so anzuvertrauen, dass auch sie zu diesem Land unser sagen können.


Ich zitiere TAGI online:


Kluft zwischen Politik und Bürgern verringern


Der neu gewählte Bundespräsident Joachim Gauck hat die Bürger in Deutschland zur Übernahme von Verantwortung aufgerufen. In seiner ersten Ansprache nach der Wahl zum Staatsoberhaupt gab der 72-Jährige als Ziel aus, die Kluft zwischen Politik und Bürgern verringern zu wollen.
Er wolle in seinem Amt «unbedingt mitwirken», damit sich Regierende und Bevölkerung wieder einander annäherten, sagte Gauck. Der 72-Jährige erinnerte daran, dass vor exakt 22 Jahren die Ostdeutschen erstmals in freien Wahlen über das Parlament entscheiden konnten. Nach 56 Jahren Herrschaft und Diktatur konnten die Ostdeutschen endlich wieder «Bürger» sein. Nie werde er diese Wahl vergessen. Er habe sich damals gesagt: «Ich werde niemals eine Wahl versäumen».
Er habe damals aber auch gespürt, dass aus dem Glück der Befreiung die Pflicht, aber auch das Glück der Verantwortung erwachsen müsse, sagte Gauck weiter. Erst dann könne Freiheit in der Tiefe entstehen. Ohne die Praxis der Verantwortung könne er sich Deutschland nicht vorstellen.
Ganz sicher werde er nicht alle Erwartungen an seine Person und Präsidentschaft erfüllen können, räumte der Theologe ein. Er betonte aber: «Aber eins kann ich versprechen: Dass ich mit all meinen Kräften und meinem Herzen Ja sage zu der Verantwortung, die sie mir heute übertragen haben». Er werde sich neu auf Themen, Probleme und Personen einlassen, erklärte Gauck.

Bundespräsident Gauck beginnt die Rede mit: „Was für ein schöner Sonntag“ 

Der neue Bundespräsident Joachim Gauck

 

Kommentar: Der Kerngedanke seiner Rede "Ein Bundespräsident muss mitwirken, dass Regierende und Bevölkerung einander wieder annähern" zielt auf die Kluft ab, die sein Vorgänger vergrössert hatte, ohne den Vorgänger mit Worten  anzuprangern. Sein Bedürfnis, das VERTRAUEN zu stärken ist nach meinem Dafürhalten etwas vom Wichtigsten. Beim Vorgänger war es vor allem das Vertrauen, das gelitten hatte, weil die Bevölkerung und die Medien Wulff nicht mehr trauen konnten. Gaucks Rede war für mich glaubwürdig und der Satz: «Aber eins kann ich versprechen: Dass ich mit all meinen Kräften und meinem Herzen Ja sage zu der Verantwortung, die sie mir heute übertragen haben» war keine Hohlformel. Ich traue  Gauck zu, dass es ihm gelingen wird, das verlorene VERTRAUEN wieder aufzubauen.

 




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