Dienstag, 10. Januar 2012

Wulff kann nicht entlassen werden.
Deshalb will er die Krise aussitzen und rechnet damit, dass er alles weglächeln kann.


Während sich die Gräben zwischen Wulff und der «Bild»-Zeitung vertiefen, versucht der deutsche Bundespräsident, die Affäre auszusitzen. 

Gute Miene: Bettina und Christian Wulff in Berlin am 6. Januar 2012.
Gute Miene: Bettina und Christian Wulff in Berlin am 6. Januar 2012.
Bild: AFP

Die Affäre Wulff
Die Affäre Wulff
Der deutsche Bundespräsident gerät immer mehr in Bedrängnis. Die Protagonisten in der Kredit- und Presse-Affäre Wulff.
Christian Wulffs Medienanwalt Gernot Lehr hat heute Morgen erneut die Darstellung des «Bild»-Journalisten Nikolaus Blome zurückgewiesen, der deutsche Bundespräsident habe die Berichterstattung über seine Kreditaffäre verhindern wollen. Mit seinem Anruf beim Chefredaktor des Boulevardblatts «Bild», Kai Diekmann, habe er lediglich versucht, die Berichterstattung zu verschieben, wie Lehr dem Radiosender Deutschlandfunk mitteilte.


Wulff habe befürchtet, dass seine Mühen um Aufklärung zu wenig berücksichtigt würden und die Privatsphäre seiner Kreditgeberin Edith Geerkens belastet werde. Wulff wolle die Mailbox-Nachricht aber weiterhin nicht öffentlich machen. Blome hatte hingegen gestern in der TV-Talkshow «Günther Jauch» gesagt: «Es war ein Anruf, der ganz klar das Ziel hatte, diese Berichterstattung zu unterbinden.»


«Wie wir den Krieg führen»


Der «Spiegel» veröffentlicht in der aktuellen Printausgabe (online nicht verfügbar) Teile dieser brisanten Aufnahme, deren Abschrift dem Magazin vorliegt. So beginnt Wulff mit den Worten, er sei gerade «auf dem Weg zum Emir». Warum die Zeitung nicht akzeptieren könne, «wenn das Staatsoberhaupt im Ausland ist, zu warten, bis ich Dienstagabend wiederkomme, also morgen, und Mittwoch eine Besprechung zu machen, wo ich mit Herrn (...) den Redakteuren rede, wenn Sie möchten, die Dinge erörtere, und dann können wir entscheiden, wie wir die Dinge sehen, und dann können wir entscheiden, wie wir den Krieg führen».


Kommentar: Wenn Wulff das Wort Transparenz ernst nehmen würde und ein gutes Gewissen hätte, müsste er bereit sein, den wahren Text des Telefonanrufs offen zu legen. Weshalb dieses BLOCKEREN? Ist für die Oeffentlichkeit völlig unverständlich!

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