Donnerstag, 15. Dezember 2011

Der erste Eindruck des neugewählten Bundesrates







Bei den gestrigen Auftritten überzeugte mich Alain Berset.
Er hat eine sympathische, natürliche Art, wirkt stets besonnen und antwortet überlegt. Seine Deutschkenntnisse entsprechen dem Niveau von Didier Burkhalter. Es werden kaum alle deutschsprachigen Bundesräte  so gut auf französisch antworten können,  wie Berset sich in deutsch ausdrücken kann.

Im Gegensatz zu Micheline Calmy-Rey wirkt er weniger egozentrisch. Der Nachfolger ist ein Mann der leisen Töne. Er hat etwas staatsmännisches. Falls er sich mit der Diplomatie beschäftigen muss, hat er die besten Vorraussetzungen  mit seiner geschickten Antworttechnik. Er ist bei den Interviews kaum angreifbar, weil es keine Angriffsflächen bietet. Monsieur "Parfait" - wie Berset auch genannt wird - muss höchstens aufpassen, dass er nicht zu geschliffen, zu angepasst verhandelt. Bei seinen ersten Antworten  weicht er zwar nicht aus. Doch meidet er allzu konkrete Details und holt dafür - dank seines Humors -  zusätzliche Bonuspunkt
e.

Antizipieren konkret:


Gestern habe ich erfahren, dass Eveline Widmer-Schlumpf die ausformulierte Abschiedsrede (für den Fall einer Wegwahl) auf sich getragen habe.

Ich finde dieses Antizipieren gut und vorbildlich. Dies ist vor allem in Krisensituationen wichtig.
Darf Bundesrätin Sommaruga den Schwur verweigern?

Nach Protokoll genügt es, wenn ein Magistrat gelobt, dass er......
Weshalb es immer wieder Politiker gibt, die sich weigern, die Schwurfinger zu erheben, ist mir nicht bekannt. Bundesrätin Calmy-Rey hatte auch Probleme mit dem Schwören.


Amtseid eines Schweizerischen Bundesrates




Ein gewählter Bundesrat legt seinen Amtseid unmittelbar nach Annahme der Wahl ab. Bei einer Gesamterneuerungswahl legt der Bundesrat den Eid gemeinsam ab. Der Generalsekretär der Versammlung verliest die Eidesformel:
Ich schwöre vor Gott dem Allmächtigen, die Verfassung und die Gesetze zu beachten und die Pflichten meines Amtes gewissenhaft zu erfüllen.
Der Kandidat erhebt die rechte Hand und spricht:
Ich schwöre es.
Der Eid kann auch in Form eines Gelöbnisses abgelegt werden.[8] Danach wird der Neugewählte als Bundesrat betitelt.
(Quelle: Wikipedia)