Freitag, 11. November 2011





Screen shot 2011-11-10 at 10.20.53 AM


Wir erinnern am heutigen Tag unsere  Leser an die magische Zahl EINS, welche an diesem EINmaligen Datum zelebriert wird. Die Zahl EINS wird heute 6x wiederholt: 11 11 11


1 für EINfach


1 für EINdeutig


1 für EINdrücklich





EINmal mehr wiederhole ich  heute meine Kernbotschaft:





So machen Sie die Kommunikation einzigartig: Sie nehmen nur eine Kernbotschaft Sie verknüpfen diese Botschaft mit nur
  • Einem Bild
  • Einer Analogie
  • Einer Geschichte
  • Einer Erzählung
  • Einem Beispiel
Reden Sie einfach und adressatengerecht, so dass Sie alle verstehen. Im Unterricht oder einer Diskussion stellen nur eine Frage. Wenn Sie vor mehreren Leuten reden, sprechen Sie immer nur mit einer Person länger als nur 5 Sekunden. Wenn Sie sich verändern und verbessern, arbeiten Sie jeweils nur an einem Lernpunkt oder Lernbild.

Sich auf einen Punkt, eine Sache konzentrieren können, bringt Erfolg. Dieses Fokussieren hat etwas mit Achtsamkeit zu tun und ist beim Zuhören wichtig.

Wenn Sie die Zahl Eins in der Kommunikation beherzigen, wird das Kommunizieren viel einfacher und Sie werden sehen: Ihr Ausdruck wird künftig einen Eindruck hinterlassen.


"Man kann gewiss nicht alles simpel sagen, aber man kann es EINfach sagen. Und tut man das nicht, so ist das ein Zeichen, dass die Denkarbeit noch nicht beendet ist. Es gibt nur sehr, sehr wenige Dinge in der Welt, die sich der glasklaren Darstellung entziehen."


- Kurt Tucholsky, 1929


Leserfoto (20 Min):



CLUB: Die neue Moderatorin und  ihre Gäste




«Club»-Chefin Karin Frei. (SRF/Oscar Alessio)

Zur Moderatorin Karin Frei:



Ich zitiere Blick:


Zuerst: Die ehemalige Radio-Frau Karin Frei hat eine angenehme Art, moderiert ruhig und zurückhaltend. Sie lässt reden, hört zu. Und doch hat sich die neue «Club»-Chefin in ihrer ersten Sendung verzettelt.


Ich zitiere Tagi:


Souveräner Blick, kein Verhaspler

Die 42-Jährige legte souverän und ohne den kleinsten Verhaspler los. Reden unter Druck, das kann sie; immerhin hat sie 19 Jahre Radioerfahrung: Zuerst als Redaktorin und Moderatorin bei DRS 3, danach bis 2003 als Abend- und Nachtmoderatorin bei DRS 1 (tagsüber studierte sie an der Uni Zürich), 2004 wechselte sie zur Hintergrundsendung «Doppelpunkt» und führte zuletzt durch die Talksendung «Persönlich» auf DRS 1. Nicht einmal durch ein frühes Missgeschick liess sich Frei irritieren: Sie hatte ihren Talkgast Marion Deck fälschlicherweise beim Namen ihrer Schwester genannt, die sich vor elf Jahren das Leben genommen hatte, nachdem sie missbraucht worden war. Die meisten anderen Moderatoren wären wohl beschämt errötet, sie aber blieb völlig locker und griff den Versprecher später nochmals lässig auf.
Auch im Scheinwerferlicht von SF machte die Luzernerin eine gute Figur (und erinnerte in der scheinbar obligaten «Club»-Uniform, dem Hosenanzug, an Christine Maier): Ihr Blick war selbstbewusst und ohne einen Hauch von Unsicherheit mitten auf die Kamera gerichtet und später auf ihre Gäste. Bloss im Laufe der Sendung schaute sie hie und da ein wenig so drein, als würde sie die Studiodecke nach Überwachungskameras absuchen.


Lange Reden ohne Unterbruch

Karin Frei tritt zusammen mit Mona Vetsch die Nachfolge von Christine Maier an. Ob sie einen eigenen Stil pflegen wolle, wollte Tagesanzeiger.ch/Newsnet im Vorfeld unter anderem von ihr wissen (siehe Artikel zum Thema). «Ich finde es unangenehm, wenn man den Leuten permanent übers Maul fährt», antwortete Karin Frei im Interview und hielt sich gestern entsprechend zurück.


Mein Kommentar: Die Moderatorin hat eine angenehme, ruhige Art. Karin Frei hat eine sympathische Stimme.  Ich bin sicher, die Moderatorin kommt gut an. Es ist erfreulich, dass die Redner  ausreden konnten und nicht ständig unterbrochen wurden. Doch war es des Guten zu viel. Langredner müssen unterbrochen werden Es war eine Zumutung am Anfang einen Teilnehmer fast 10 Minuten reden zu lassen.







Zum roten Faden der Sendung:


Ich zitiere Blick:


Schade, das Thema hätte spannenden Gesprächsstoff geliefert. Eine Sendung zu einem der düstersten Kapitel der Schweizer Geschichte. Dazu läuft im Moment im Kino einer der besten Schweizer Filme seit «Reise der Hoffnung» – eigentlich eine Steilvorlage für den «Club».
Markus Imbodens grandioses Kinoepos wirft so viele sozial-historische Fragen auf, dass man Stunden darüber diskutieren könnte. Man hätte Nähe zum Thema zeigen können, indem man den Regisseur einlädt, einen der überzeugenden jungen Darsteller und einen Verdingub, der die schlimme Zeit am eigenen Leib erfahren musste.

Der Lokalsender TeleZüri hat es dem Schweizer Fernsehen gestern vorgemacht. Mit den richtigen Gästen hätte man gestern im «Club» so viel aufarbeiten können: Von der tristen Situation der Bauern in den Kriegsjahren über das verkehrte Weltbild der Behörden, für die das Wohl der Kinder zweitrangig war; Lehrer, die oft zwischen den Fronten waren. Oder die Schmarotzer, die sich am Elend der Kinder bereicherten.

Der erste «Club» von Karin Frei war aber über weite Strecken abgehobenes Gerede über die aktuelle Situation von Pflegekindern. Die Frage, die der Sonntagsblick aufwarf, ob man Verdingkinder nicht entschädigen müsste, wurde nur kurz gestreift. Man hatte als Zuschauer das Gefühl, sich in einen Fortbildungsabend für Vormundschaftsbehörden und Sozialdienste verirrt zu haben. Es wurde viel über Bewilligungspflicht, Pflegekinderverordnung und Aufsicht geredet. Da wurde der Fall einer jungen Winterthurerin in allen Details plattgewalzt, der zwar traurig und interessant war – mit dem Thema «Verdingkinder» aber nichts zu tun hatte.

Den Bogen von gestern bis heute wollte Karin Frei bei ihrer Premiere spannen. Er wurde überspannt. Heute gibt es moderne Formate wie «Hart aber Fair» in der ARD. Sie bringen Themen auf den Punkt, sind klar strukturiert, die Gäste haben klare Positionen. Man bleibt dran, weil es spannend ist.

Im «Club» hingegen wird immer einfach drauflos geredet. Karin Frei hat noch viel Arbeit vor sich.
Ich zitiere Tagi:

Ihre Gäste beim Thema «Vom Verdingkind zum Pflegekind – ist heute alles besser?» durften so lange reden, wie sie wollten, was die Diskussion manchmal ins Stocken brachte und für ein paar Momente der Stille sorgte. Der erste Gast in der Runde, Monika Minder, die früher als Verdingkind heftig verprügelt worden war, hatte die ersten zehn Minuten quasi für sich alleine. Erst um 22.42 Uhr kam der zweite Gast zu Wort. Minders Erzählungen waren zwar meist interessant, als sie sich jedoch zu verzetteln begann, hätte ein kurzes Eingreifen nicht geschadet.
Auf der anderen Seite hakte Frei immer sofort nach, wenn ihre Gäste zu schwammig blieben. Die Radiofrau wollte anschauliche Beispiele haben und bekam sie meistens auch. Und wehe, wenn nicht – was Nicolas Galladé, Stadtrat Departement Soziales in Winterthur, zu spüren bekam. Weil er Einsicht in die Akte der Deck-Schwestern hatte, wollte Frei von ihm wissen, was drin stand. Als er sagte, es hätten sich keine eindeutigen Hinweise auf Misshandlungen oder Missbrauch in der Pflegefamilie gefunden, fuhr sie dazwischen: «Das ist ein Politiker, der so redet!», worauf Galladé konterte: «Das ist einer, der sich an den Datenschutz hält.» Dann war die Sache vom Tisch.


Vorgängig geübt?



Man spürte: Karin Frei war perfekt und bis ins letzte Detail auf die «Club»-Sendung vorbereitet. Zwischendurch las sie seelenruhig eine ganze Mitteilung von Simonetta Sommaruga vor. Es schien fast so, als hätte sie die Sendung mit ihren Gästen am Nachmittag schon einmal durchgespielt. Fiel ein bestimmtes Stichwort, griff Frei dieses auf, reicherte es mit vorbereiteten Infos an, und spielte den Ball dann weiter an den passenden Gast in der Runde. Würde man die gestrige Diskussion niederschreiben, sie würde wohl beinahe als kompletter Hintergrundartikel durchgehen, so abgerundet war das Ganze. Da erstaunte es nicht, dass Karin Frei am Ende der Sendung erwähnte, welche anderen Thema sie noch auf Lager gehabt hätte, was fast ein wenig streberhaft daherkam.
Die Kontrolle verlor Karin Frei während der gesamten Sendung nie, was mitunter auch an den braven Talkgästen lag, die sich selten aufdrängten und sich an das ungeschriebene Drehbuch hielten. Man darf gespannt sein, wie Frei sich in einer Diskussion schlägt, in der die Emotionen hochgehen und die Redner aufmüpfiger sind. Zuerst ist aber noch Co-Moderatorin Mona Vetsch an der Reihe, die vom Typ her so anders wirkt als Karin Frei. Bald wird sich zeigen, ob die Thurgauerin ihre Lockerheit auch auf dem «Club»-Sofa beibehalten kann.
Ende Zitat.


 Kommentar:



Vielleicht hatte die Moderatorin nicht die beste Hand gehabt hinsichtlich Auswahl der Teilnehmer. Es dominierte die Sicht des Sozialdienstes und der Behörden. Ich hätte gerne erfahren, wie sich ehemalige Verdingkinder später im Leben zurecht gefunden haben. Künftig müssten angekündigte Diskussionen besser als Diskussion geführt werden. Viele Teilansichten müssten während de Sendung zu einem Ganzen werden. Ein Thema diskutieren heisst: Das Thema von möglichst vielen Seiten zerlegen  lassen. Es gab an dieser Sendung zu viele Einzelvorträge. Das hat die Dynamik stark beeinträchtigt.



"Die Diskussion ist eine Sonderform des Gesprächs. Sie umspannt ein weites Feld vom alltäglichen Zwiegespräch bis hin zur grossen Auseinandersetzungen, ...
www.rhetorik.ch/Diskussion/Diskussion.html
Bei der Diskussion kommen verschiedene Standpunkte zu einem Thema zum Tragen. Diskutieren heisst, ein Thema zerlegen. Verschiedene Sichten werden ...
www.rhetorik.ch/Auftreten/Diskussion.html
Wenn sie als Moderatorin oder als Moderator ein Gespräch, eine Sitzung, eine Diskussion oder eine Veranstaltung leiten müssen, so nehmen Sie ebenfalls ...
www.rhetorik.ch/Moderieren/Moderieren.html


















Animationstext zur bevorstehenden Veranstaltung

"Verbesserungsmanagement"

Jede Institution muss mit Meinungsdifferenzen und Kritik umgehen lernen.

Leider domimiert  bei Problemen vielfach der Schonwaschgang oder eine destruktive Kritik.

Wenn Kommunikationsprozesse verbessert werden sollen, müssen wir unbedingt die wichtigsten Werkzeuge des
Verbesserungsmanagements kennen.

Lobkultur in Ehren. Lobhudelei bringt uns jedoch nicht weiter.

Was wir wollen, ist echte ZUWENDUNG.

Zuwendung beinhaltet  auch, Sachverhalte deutlich und situationsgerecht anzusprechen.

POSITIVES als auch NEGATIVES.

Wir können nur Lösungen finden und Sachverhalte verbessern, wenn die Fakten konkret beschrieben und konkret genannt werden.

Wir müssen lernen, konkret zu sagen, wie wir etwas wahrgenommen haben und wie es aus unserer Sicht bewertet wird.

Bei der persönlichen Bewertung geht es nie um ein Wahrheitmonopol der eigenen Sicht, doch hat der Vorgesetzte gleichsam ein Interpretationsmonopol. In jeder Führungsfunktion muss die verantwortliche Person - unter Berücksichtigung der eingebrachten Ansichten - letztlich allein entscheiden.

Hierarchien dürfen nicht verleugnet werden. In den wenigsten Institutionen gibt es die sogenannte basisdemokratische "Führung".

Doch spielt letztlich die zwischenmenschliche Wärme in den Führungsgremien (Vorständen, Geschäftsleitungen usw.) eine zentrale Rolle.

Es geht aber bei allen Kommunikationsprozessen um Klarheit in der Sache!

Aber auch: 

- WIE etwas gesagt wird

- Und um die Frage: Ist die Kritik fair und angemessen?

Während der letzten Jahre habe ich anlässlich meiner Beratungen in zahlreichen Institutionen festgestellt:

Konsequeenz und Klarheit lässt  zu Wünschen übrig.

Weshalb?

Führungsprozesse werden gerne weichgespült.
In erster Linie wird nur Einfühlsamkeit, Harmonie und Fürsorglichkeit gefordert.

Aus meiner Sicht ist zwar die Wertschätzung des Gegenübers eine zentrale Voraussetzung. Doch dürfen wir die Zielorientiertheit,  die  Strukturen, das eindeutige Sprechen nicht ausklammern.

FAZIT:

Konflikte und Meinungsdifferenzen gehören zum Alltag.

Dissens und Differenzen sind etwas Normales.

Harmonie ist nicht der erstrebenswerteste Zustand in Teams.

Im Alltag geht es vor allem um:

- den konstruktiven Umgang mit der Nichtübereinstimmung

-  eine lösungsorientierte Streitkultur!



LINKS:
29. Juni 2002 ... Nie unter Zeitdruck; aber auch nicht vor.
www.rhetorik.ch/Streiten/Streiten.html


Wir streiten konstruktiv. Unter vier Augen, ... Streiten- aber wie? Kritisieren- aber.
www.rhetorik.ch/.../Kommunikationsklima.html


Verbesserungen durch Veränderung · Veränderungsmanagement · Verbesserung durch Coaching · Verbesserung.
www.rhetorik.ch/Verbesserung/Management.html
Veränderungsmanagement · Verbesserung durch Coaching · Verbesserung durch Mentoring · Verbesserung.
www.rhetorik.ch/Verbesserung/Verbesserung.html


Torpedorhetorik · Verbesserung/Veränderung · Veränderungsmanagement · Video in der.
www.rhetorik.ch/sparten.html
Verbesserungen durch Veränderung · Veränderungsmanagement · Verbesserung durch Coaching · Verbesserung.
www.rhetorik.ch/Verbesserung/Prozesse.html
Verbesserung durch Supervision
Verbesserungen durch Veränderung · Veränderungsmanagement · Verbesserung durch Coaching · Verbesserung.
www.rhetorik.ch/Verbesserung/Supervision.html
Verbesserungen durch Veränderung · Veränderungsmanagement · Verbesserung durch Coaching · Verbesserung.
www.rhetorik.ch/Verbesserung/Hospitation.html
Verbesserungen durch Veränderung · Veränderungsmanagement · Verbesserung durch Coaching · Verbesserung.
www.rhetorik.ch/Verbesserung/Motivation.html
Verbesserungen durch Veränderung · Veränderungsmanagement · Verbesserung durch Coaching · Verbesserung.
www.rhetorik.ch/Verbesserung/Mentoring.html
Image Korrektur nach Fleischskandal bei COOP


COOP versucht nun (nach der Aufdeckung der Geschichte mit altem Fleisch, das aus der Verpackung gelöst wurde und als Frischfleisch angeboten wurde) den Schaden einzugrenzen.
Anstatt selbstkritisch zur Panne zu stehen und sich zu entschuldigen, folgen nun PR Kampagnen und Schuldzuweisungen.


Ich zitiere Blick:

Image-Korrektur nach Fleisch-Desaster

 Mit einer PR-Kampagne will Coop sein angekratztes Image wiederherstellen.


Bei Coop wurde abgepacktes und abgelaufenes Fleisch geöffnet und an der Frischetheke verkauft. Seit August, so Coop sei dies verboten. (Keystone)
Nach dem Fleisch-Debakel bei Coop geht der Detaillist in die Offensive. In ganzseitigen Inseraten lädt er ab heute für zwei Tage seine Kunden ein, am Tag der offenen Tür den Coop-Metzgern über die Schulter zu schauen.

Mit diesem Schritt will Coop Transparenz beim Verkauf von Frischfleisch herstellen. Coop betont, dass es seit August verboten sei, Fleisch aus der Selbstbedienung auszupacken. Hintergrund ist ein Bericht im «Kassensturz», der aufdeckte, dass abgelaufenes, abgepacktes Fleisch an der Frischetheke verkauft wurde. Dies offenbar mit System und in sechs Kantonen. Der Fleisch-Skandal schadet dem Image des Bio-Musterschülers Coop.
Ende Zitat


Kommentar:


Wie könnte  COOP weiteren Image-Schaden abwenden?
Anstatt den Vice vorzuschieben, hätte der Chef das Szepter nach dem Skandal sofort selbst in die Hand nehmen müssen.
Er hätte sich an die Kunden wenden müssen und kompromisslos ohne Wenn und Aber zum nachgewiesenen Skandal stehen müssen. Vor allem wollen die Kunden wissen, wie es zu dem Skandal kommen konnte.


Wer sich mit der Reputation von Firmen beschäftigt, weiss, Vertrauen muss lange aufgebaut werden. Vertrauen kann jedoch über Nacht verloren gehen.


Die Massnahme  "Tag der offenen Tür"  zwar eine erster tauglicher Schritt,  um die verlorene Reputation zurück zu gewinnen.
Es gesteht jedoch die Gefahr, dass diese Aktion als "Pflästerli-aktion" interpretiert werden kann.


Nach meinem Dafürhalten müsste COOP mit einer unabhängigen Kontrollinstanz den ganzen Vorfall überprüfen lassen und diese Resultate den Kunden transparent machen.


Es besteht jetzt die Gefahr, dass die Reputation COOP=führend in BIO-Produkten zusätzlich leidet. (Nachdem der der erste Vorfall als Einzelfall abgetan wurde). Mit der Aufdeckung weiterer Vorfälle könnten die Kunden auch an der redlichen Deklarierung der bewährten Bioprodukte ebenfalls zweifeln.
Durch das Fehlverhalten der obersten Führung wurde leider der Schaden vergrössert, statt eingegrenzt.
Die Konsumenten erwarten vom Detaillisten Einsicht und eine Entschuldigung. Sie wollen keine teuren PR aktionen.
Der Coop Chef hätte längst kommunizieren müssen, was er unternimmt, dass so etwas nicht mehr vorkommen kann. Indem er beispielsweise sagt, dass er bei den Metzgern künftig auf Boni  verzichtet, weil das Bonussystem  (Uebrigens: Bei der  Migros fehlt das Bonussystem bei Metzgern) zu solchen illegalen Aktionen führen konnte.

Interview mit Kommunikationsexperte Roland Binz (BLICK)

blick.ch: Nach dem Fleisch-Skandal bei Coop, lädt der Detaillist zur Tag der offenen Tür (10. bis 12. Nov.) in allen Coop Metzgereien. Ein guter Schachzug?Roland Binz: Es ist sicher gut gemeint, dass Coop jetzt Transparenz betont. Wobei in diesem Fall rasch der Verdacht aufkommen kann, hier werde nun alles schön präpariert; speziell für eine PR-Aktion. Eine Transparenz, welche Kunden eigentlich als selbstverständlich erachten. Mit solcher PR lässt sich leider kaum Vertrauen zurückgewinnen.

Coop ist der Bio-Vorreiter unter den Detaillisten. Wie stark schadet dieser Skandal dem Image von Coop?Der Schaden für Coop – und auch für viele Metzger – ist enorm. Für Coop wird er weit über die Fleischprodukte hinaus wirken. Das Management hat es bei den ersten Anzeichen des Skandals Anfang Oktober versäumt, die Geschichte öffentlich aktiv anzupacken und selber volle Transparenz herzustellen.

Bisher trat immer der Coop-Vizechef Philipp Wyss zu diesem Fall auf. Hätte hier nicht der neue Chef Joos Suter Stellung beziehnen sollen?
Ich bin sicher, das Management hat die Tragweite des Skandals zunächst unterschätzt. Seit Wochen wäre professionelle Krisenkommunikation gefragt. Und die ist tatsächlich Chefsache. Coop sollte endlich an höchster Stelle ohne Wenn und Aber zum Skandal stehen, und zwar sehr selbstkritisch und kompromisslos. Diese bescheidene Einsicht erwarten die Konsumenten, nicht teure PR-Aktionen.

Heisst das, dass sich Coop für diesen Skandal bei den Kunden entschuldigen sollte?Untersuchungen zeigen, dass sich eine Entschuldigung in der Schweiz nicht nachhaltig positiv aufs Image auszahlt. Coop sieht sich hier mit einer veritablen emotionalen Krise konfrontiert. So liegen etwa Assoziationen mit dem Gammelfleischskandal in Deutschland nahe. Dem muss der Detailhändler jetzt Rechnung tragen. Besser als kurzfristige PR-Aktionen wäre es, die ohnehin grosse mediale Aufmerksamkeit mit selbstkritischer, offener Kommunikation zu nutzen.



Fortsetzungsgeschichte bei den COOP Pannen. Nun hat des Metallspäne im Brot:



 (Quelle 20 min)

Wir lesen am 11.11.11.
Pannenwoche bei Coop: Der Detailhändler muss wegen Verletzungsgefahr 800 Brote zurückrufen. In den betroffenen Laiben der Sorten »Ruchbrot« und «Bio Chärne Baguette» können sich Metallspäne verstecken. «Der Verzehr der Brote kann im äussersten Fall zu inneren Verletzungen führen», warnt Coop.

Der Grund, wie es zum Brot-GAU kam: In der Grossbäckerei in Gossau SG fanden Montagearbeiten statt. Es sei «trotz minimaler Wahrscheinlichkeit nicht auszuschliessen, dass kleine Metallspäne (bis max. 1cm Länge) in die Teigmasse der ersten zwei produzierten Brotsorten gelangt sind», schreibt Coop in einer Mitteilung.


Skandal hat Folgen: