Mittwoch, 31. August 2011

Gefährliche Kunst

Diktatoren kennen die Macht der Medien, der Worte und Bilder.
Deshalb lässt Assad keine Medien ins Land. Erstaunlich, dass es ihm über Monate gelingt, seine Morde an der Bevölkerung zu zensurieren.
Ali Fersats Hände als Karikaturist liess Assad zerstümmeln.



Ali Fersats ist als Karikaturist weit über die Grenzen seiner syrischen Heimat hinaus bekannt. Nun hat ihm das Assad-Regime brutal signalisiert, dass es seine Kunst nicht mehr goutiert.


Kommentar: Der Weltengemeinschaft scheinen die Hände bei Assad auch (ein)gebunden zu sein. Die Staaten wirken  machtlos und schauen dem brutalen Treiben des Diktators mehr oder weniger  tatenlos zu.

Dienstag, 30. August 2011

Die SVP beherrscht die Klaviatur des Mobilisierens




Analog Politologe Perrin frage ich mich, ob die SVP nicht schon zu lange auf der Erfolgswelle reitet und es im Herbst nicht zu einer Abnützung kommen könnte. Unbestritten ist jedoch, dass die Partei im Politmarketing und im Themenmanagement den andern Parteien weit überlegen ist. 


Ich zitiere Tagi-online:




 Mit Inbrunst bei der Sache: Bundesrat Ueli Maurer, SVP-Vizepräsidentin Nadja Pieren und alt Bundesrat Christoph Blocher singen die Nationalhymne. (27. August 2011)
Bild: Keystone

   
Kandidaten für den National- und Ständerat unterzeichneten einen «Vertrag mit dem Volk». Sie gaben damit ihr Wahlversprechen ab. Im Vertrag versprechen die SVP-Politiker gegenüber ihren Wählern, sich gegen einen EU-Beitritt, für das Stoppen der Masseneinwanderung und die Ausschaffung krimineller Ausländer einzusetzen.
Bereits vor vier Jahren hatte die Partei ihre Wahlkämpfer ein Dokument mit den zentralen Themen der Partei unterschreiben lassen. Damals gehörte auch der Einsatz für die Senkung der Steuern zu den Versprechen. Derartige Verträge mit dem Volk haben auch schon im Ausland mehreren Politikern zum Erfolg verholfen.


Herr Perron, die SVP setzt an ihrer Delegiertenversammlung stark auf Symbolik, lässt einen Vertrag mit dem Volk unterzeichnen, verzichtet aber bewusst auf Reden. Gehen der SVP die Argumente aus?


Nein, das glaube ich nicht. Es gibt im Wahlkampf zwei wichtige Dinge: Form und Substanz. In diesem Sinn spielte die SVP gestern virtuos auf der Klaviatur des politischen Marketings. Darin ist die Partei in der Schweiz führend. Die SVP inszeniert sich und ihre Kandidatinnen. Der Event von gestern ist vor allem Handwerk, Kampfeswille - und viel Geld.


Inhaltlich hat man gestern in Oerlikon aber relativ wenig vernommen.


Das stimmt, das war aber auch gar nicht die Absicht hinter der Veranstaltung. Es ging nur um die Inszenierung der Partei und der eigenen Leute. Ich habe aber gewisse Zweifel, dass die SVP mit ihrer Initiative gegen die Masseneinwanderung den Geschmack einer breiten Öffentlichkeit trifft.


Warum? Ausländerthemen ziehen doch immer.




Das ist klar, aber hier ist die SVP für einmal zu wenig nah beim Volk. In den Kantonen Genf und Tessin wurde die Partei von kleinen Gruppierungen rechts überholt. Das Mouvement des Citoyens Genevois und die Lega dei Ticinesi konnten mit den Themen der ausländischen Arbeitskräfte punkten. Die Initiative war wohl vor allem eine Reaktion auf diese Wahlschlappen. Zusätzlich zum Tessin und Genf ist die Einwanderung im Kanton Zürich vielleicht noch ein Thema wegen den vielen Deutschen Neuzuzügern. Ob die Partei im Rest der Schweiz damit gross punktet, bezweifle ich.


Wird die SVP erneut die grosse Wahlsiegerin?


Die SVP hat in den letzten 20 Jahren die politische Schweiz richtiggehend umgepflügt. Keine Partei mobilisiert ihre Leute besser als die Volkspartei. Es zeigen sich aber gewisse Ermüdungserscheinungen. Zudem fehlt der Partei im Wahlkampf ein Knallerthema wie die Initiative zur Ausschaffung krimineller Ausländer oder die Minarett-Initiative. Ich denke, dass sich der Prozentanteil der SVP nicht gross verändern wird.


Die SVP bricht ihre Positionen im Vertrag mit dem Volk auf drei Punkte herunter. Die SP dagegen philosophierte monatelang über ihr neues Parteiprogramm.


Die SVP macht da alles richtig, sie setzt kurze Botschaften und wiederholt sie immer wieder. Das mit dem SP-Parteiprogramm war ein Betriebsunfall. Normalerweise haben die Parteileitungen ihre Schäfchen im Griff. An jener legendären Parteiversammlung entstand eine Eigendynamik. Plötzlich wurden mehrere Anträge der Juso angenommen. Am Schluss hatte die SP ein Parteiprogramm, das die Leitung eigentlich gar nicht wollte. Die SP könnte durchaus nochmals verlieren. Unter Christian Levrat setzt sie auf eine gewerkschaftsfreundliche Linie, bei der der Verteilungskampf zentral ist. Diese Strategie wird nicht aufgehen. Der frustrierte Familienvater, wenn ich die Strategie mal so zusammenfassen darf, wählt schon längst nicht mehr SP.


Wie beurteilen Sie den bisherigen Wahlkampf der SVP?


Die SVP hat viermal hintereinander die Nationalratswahlen gewonnen, weil sie den anderen Parteien betreffend Wahlkampf, Politmarketing und Themenmanagement haushoch überlegen war. Der Vorsprung schmilzt aber. Ich würde dem Wahlkampf der SVP die Note 5 geben.


Gestern hat die SVP zudem das Kosovo-Schlitzer-Inserat auf Druck der Verlage abgeschwächt. Das war doch knallhartes Kalkül.


Absolut. Seit 1992 geht die SVP nach dem gleichen Muster vor: Sie erregt Aufmerksamkeit mit einer Kampagne an der Grenze des guten Geschmackes und kommt dann - im Sog der öffentlichen Entrüstung - auch im redaktionellen Teil der Medien unter. Erstaunlich ist die Passivität der anderen Parteien.


Und FDP-Präsident Fulvio Pelli radelt mit dem Velo durchs Land...


Die Idee find ich gar nicht mal so schlecht. Pelli ist keiner, der in einer Arena glänzen kann. Aber er ist ein sympathischer Politiker aus einem schönen Teil der Schweiz. Den Ansatz, ihn mal anders zu zeigen, macht also durchaus Sinn. Wirtschaftsminister Schneider-Ammann wird der FDP bei den Wahlen aber schaden. Und auch mit der Initiative für weniger Bürokratie politisiert die FDP komplett am Volk vorbei. Die Partei wird wohl weiter verlieren. (Tagesanzeiger.ch/Newsnetz)


Ende Zitat




Kommentar: Ich gehe mit Politologe Perrin einig. Bei der SVP könnte es zu gewissen Ermüdungserscheinungen kommen.

Der Erfolg beim Botschaftenmanagement,  Mobilisieren und des Beeinflussens basieren auf folgenden bewährten Kommunikationsgrundsätzen:

- Mit Provokationen schafft sich die SVP Aufmerksamkeit und wenn sich die Gegner über die Plakate aufregen, helfen sie eigentlich der Partei zu einer Gratisverbreitung der Kernbotschaft. Oft wird das provokative Plakat  (als schlechtes Beispiel) nochmals abgebildet.

- Auf allen Plakaten wird die Kernbotschaft vereinfacht und gut visualisiert (Bilder sagen mehr als Worte)

- Die Dachbotschaft ist immer einfach und kurz. Die Reduktion des Vertrages mit dem Volk wurde auf drei Punkte reduziert

- Die Partei versteht, das Volk (und die Arbeiterschaft, die eigentlich zur SP gehört) zu mobilisieren, weil sie auf die Stimme des Volkes auf Probleme, die dem "Otto Normalverbraucher" unter den Nägel brennen, eingeht

- Nicht nur Christoph Blocher versteht es, sich zu inszenieren

- Dank  mediengerechter, verständlicher, bildhafter, einfacher Aussagen können die Medien die Akteure der SVP nicht einfach totschweigen und ausklammern. Die Auftritte der SVP Exponenten (Brunner, Blocher,  Ricklin, Amstutz, Mörgeli usw. bringen Einschaltquoten

- Durch die gefüllte Kampfkasse ist es nicht so einfach, die Parteiexponenten der SVP auch in den  linksfreundlichen  Medien einfach auszuklammern

-

Aus Tagi:


Blochers Stimmenfangmaschine läuft auf Hochtouren




Montag, 29. August 2011

Sonntags Blick sieht beim SF 6 Baustellen



(ungefärbt: Zitate


gelb: Kommentar Knill-Blog)

Baustelle 1: Private Konkurrenz rüstet auf

«Filippos Politarena» zeigt trotz magerer Quote (28´000 Zuschauer bei der ersten Sendung): Die privaten Sender rüsten auf. Sie nutzen jede Blösse, die sich SF gibt. Selbst der kleine Schweizer Sender 3+ erreichte mit «Bauer, ledig, sucht ...» oder «Jung, wild & sexy» beacht­liche Marktanteile. Sogar SRG-Generaldirektor Roger de Weck sprach anerkennend von einer «Erfolgsgeschichte».

Nächsten Donnerstag folgt der nächste Streich von 3+: Die vierteilige Dokusoap «Camping Paradiso Grandioso», die Camper aus der ganzen Schweiz auf Tessiner Campingplätzen begleitet.

Erst letzte Woche kaufte das Medienhaus AZ Medien («Aargauer Zeitung») von Tamedia die Regional-TVs TeleZüri und TeleBärn, um sie mit dem ­eigenen Tele M1 zum grössten Schweizer Privat-TV-Netzwerk mit täglich rund 750´000 Zuschauern zu verbinden. Diese kleine Grossmacht wird SF mehr zu spüren bekommen als die bisherigen Einzelkämpfer.

Zudem: Schon fast ein Drittel aller Schweizer Haushalte ist auf digitales Fernsehen umgestiegen. Damit steigt auch die Zahl der Leute, die ihr Programm über Bezahl-TV selbst zusammenstellen. Darum investieren Pay-TV-Anbieter in attraktive Inhalte. So verlor SF im Juli die Übertragungsrechte für Super und Challenge League an das Bezahl-TV Teleclub (an dem Ringier zu einem Drittel beteiligt ist).


Kommentar: Ich teile die Ansicht, dass Konkurrenz die Qualität verbessert. Wenn sich das Schweizer Fernsehen durch die neue Situation ( private Sender )  vermehrt anstrengen muss, wird dies für die Konsumenten langfristig nur Vorteile haben.

Baustelle 2: Nachwuchsförderung verschlafen

Schawinski sei «der beste Schweizer Talkmaster». So begründete Matter seinerzeit die Wahl des 66-Jährigen. Die NZZ sieht dies ­anders: SF habe die Nachwuchsförderung vernachlässigt. Nur deshalb habe Matter nun den «Pensionär» zurückgeholt.

Rückgriffe auf altgediente Moderatoren mangels geeigneter neuer haben bei SF System: Beim «Kulturplatz» holte man soeben die frü­here Moderatorin Eva Wannen­macher zurück, die sich erst Anfang Jahr verabschiedet hatte. ­Ähnlich beim «Club»: Dort muss Christine Maier, die zu «10 vor 10» wechseln will, so lange bleiben, bis ein Ersatz gefunden ist.

Nachwuchslücken auch bei der Unterhaltung: Immer kommen Hartmann, Kilchsperger, Epiney oder Rindlisbacher zum Zug, Junge gibts kaum, Frauen sind rar. Wer wird etwa die abtretende Andrea Jansen bei «Die grössten Schweizer Talente» ersetzen? SF-Sprecherin Andrea Hemmi wiegelt ab: «An ­Talenten mangelt es nicht.» Demnächst werde etwa die frühere ­Telebasel-Moderatorin Catherine Thommen bei «Schweiz ­aktuell» einsteigen und DRS-Mann Martin Stucki bei «SF Börse. Unterhaltungschef Christoph Gebel scheint das Problem jedoch erkannt zu haben. Gegenüber dem «Sonntag» sagte er: «Wir sind intensiv am Casten und Scouten und halten Ausschau nach neuen Leuten. Aber bis jemand so weit ist, eine grosse Sendung zu moderieren, braucht es viel Zeit.»


Kommentar:


Kommentar: Persönlich ist für mich JUNG nicht gleich BESSER. Das Fernsehen ist gut beraten, wenn es sich für wichtige Sendungen  auf erfahrene Journalistinnen abstützt. Qualität ist wichtiger als das Alter. Anderseits ist es unverständlich und unbegreiflich, wenn Eva Wannenmacher trotz Rücktritt immer wieder geholt wird.
LINK:


27. Sept. 2003 ... Fernsehfrau Eva Wannenmacher wurde im Facts (Ausgabe 32, 2003) von ... Eva Wannenmacher hätte nach ihrer Tätigkeit bei "10 vor 10" die ...
www.rhetorik.ch

Aktuell Artikel · Artikel Inhaltsverzeichnis, Suche in ...
www.rhetorik.ch
1. Juni 2003 ... Auch die bekannte 10 vor 10 Moderatorin Eva Wannenmacher (wir hatten sie in " Hörfruchte aus der Medienlandschaft" schon erwähnt) ist ...
www.rhetorik.ch



Baustelle 3: Das Programm 2012 muss Ende September stehen

Gleich mehrere langjährige Samstagabend-Shows stehen SF-intern auf dem Prüfstand, so «Wetten, dass ..?», «Benissimo», «Happy Day», die Miss-Schweiz-Wahlen sowie das neue Sommerquiz «Die Millionen-Falle». Offen ist auch, wie es beim Thema Kochen weitergeht, nachdem «al dente» eingestellt wurde und sich die neue Sendung «Ab in die Küche» als Flop entpuppte. Nur, die wichtigsten Entscheide müssen im September fallen.

Klar ist bisher nur, dass «Benissimo» 2012 noch läuft, dass SF mit Betty Bossi und Ringier eine neue Kochsendung entwickeln will und dass die Volksmusiksendung «Hopp de Bäse» nach Kurt Zurfluhs Abgang ein ­neues Konzept benötigt. Darüber hinaus will SF den Samstagabend umkrempeln: Schon im nächsten Frühjahr sind gemäss SF-Sprecherin Andrea Hemmi «Highlights mit längeren und kürzeren Staffeln vorgesehen, mit grossen Einzelsendungen wie ‹Alpenrose›, mit einem grossen Comedy-Abend oder einem Quiz.»

Baustelle 4: Die Quoten sinken

SF will bei den Zuschauern im Durchschnitt einen Marktanteil von 32 Prozent erreichen. Im ersten Halbjahr 2010 übertraf Leutschenbach das Ziel mit 33,6 Prozent – dank den Olympischen Winterspielen und der Fussball-Weltmeisterschaft. Über das ganze Jahr 2010 kam SF auf 32,6 Prozent.

Ernüchterung dann 2011: Im ersten Semester erreichte SF noch 30,7 Prozent. In einigen Monaten fiel der Marktanteil unter 30 Prozent, so tief wie noch nie. SF begründet dies damit, dass viele seiner Sendungen zunehmend im Internet oder digital verzögert gesehen werden. Diese Nutzung er­scheine dann nicht in den Zuschauerzahlen (siehe Box). Das stimmt zwar. Die Frage ist nur, ob dies tatsächlich der einzige Grund für den Quotenrückgang ist. Andere TV-Sender werden auch im Internet angeschaut, leiden aber nicht derart an Zuschauerschwund.


Kommentar: Die Anzahl der Konsumenten stagniert. Doch wächts das Angebot. Somit werden bei allen Sendern die Quoten sinken. Alle führen den Kampf um Quoten. Hier gilt es, auf dem Internet vermehrt präsent zu sein. Da ist das Schweizer Fernsehen immerhin auf dem Weg, aufzuholen.


Baustelle 5: Die Kosten drücken

Geht die Zahl der Zuschauer zurück, könnten bald auch die Werbeeinnahmen sinken. Doch SF braucht Geld. Eine Erhöhung der Gebühren liegt aber politisch kaum drin.

Ruedi Matter braucht deshalb Ideen, um die Kosten in den Griff zu kriegen. Ansätze dazu gibt es. So verlagert SF die Produktion wo möglich neuerdings ins Ausland. Die sechs Ausgaben des Sommerquiz «Millionen-Falle» etwa wurden in Köln gedreht, mit dem Dekor der ZDF-Sendung «Rettet die Million» – und mit deutschem Publikum. Das kommt billiger. Ähnlich bei der Serie «Best Friends» für das Kinderprogramm «Zambo»: Einen Teil drehte man in einem Amsterdamer Schulhaus, wo bereits das holländische Vorbild «SpangaS» aufgenommen wurde.


Kommentar: Das ist die eine Knacknuss, die Ruedi Matter knacken muss. Aber wie? Einfach ist es nicht. Ich bin in diesem Bereich kein Spezialist. Doch leuchtet es auch einem Laien ein, dass in erste Linie die Kosten intern reduziert werden müssten. Es könnten beispielsweise auf alle Reportagen (auf die sogenannten bezahlten Ferienreisen der Journalisten) verzichtet werden. Bei diesen Reportagen stimmt die Balance Ertrag und Kosten nicht mehr.

Baustelle 6: Kulturen verschmelzen

SRF ist dabei, Radio-, Fernseh- und Online-Redaktionen an den drei Standorten Zürich, Bern und Basel zusammenzulegen. Das Projekt heisst «Konvergenz». Das Ziel: Man will den Medienkonsumenten auf allen drei Kanälen koordiniert oder eben konvergent bedienen. Dazu sind viele Umzüge und personelle Rochaden nötig – logistisch und menschlich ein heikles und zeitaufwändiges Unterfangen. IT, Technik und Produktion sind bereits zusammengeführt, ebenso die Kinder­redaktionen sowie die Konsumsendungen «Kassensturz» und «Espresso». Die Sport­redaktionen sind mitten im Umziehen. Dem Ressort Kultur steht dies hingegen erst bevor, noch fehlt ein geeignetes Gebäude in Basel. Unruhe kam vor allem beim Technikpersonal auf. Dort fällt das Zusammenwachsen der zwei Kulturen aus Radio und TV ­offenbar am schwersten.

Ruedi Matter und sein Trupp werden in den nächsten Monaten also ordentlich anpacken müssen. Denn beim TV ist es ähnlich wie in der Politik: Früher oder später wird abgerechnet. In der Politik an der Urne – beim TV an der Fernbedienung.


Kommentar:

Seit Jahren ist immer wieder vom Projekt "Konvergenz" die Rede. Gegen eine Koordination auf den verschiedenen Kanälen kann nichts eingewendet werden. Wenn jedoch das Schweizer Fernsehen auf dem zweiten Kanal am Morgen "sichtbares Radio" macht (Die Zuschauer sehen die Moderatoren im Studio DRS3), fragt er sich: Ist dem Fernsehen der Stoff ausgegangen oder hat der zweiter Kanal zu viel Geld, weil man stundenlang  DRS3 unterstützen kann? Für die Fernsehmacher müsste es eigentlich weh tun, wenn Zuschauer wegzappen. Und dies ist beim visuellen Radio auf dem Fernsehkanal der Fall.


Uebrigens schaue ich am Sonntagabend den Krimi  nicht mehr auf dem Schweizerkanal geschaut, weil es auf dem ARD keine Unterbrecherwerbung gab.

Sonntag, 28. August 2011

LORIOT (Vicco von Bülow) 87-jährig verstorben


http://antimensch.files.wordpress.com/2011/08/loriot.jpg


Seit Jahren zeige ich an Medienseminaren zur Veranschaulichung, groteske Interviews, wie:


  1. Loriot: Das Interview - YouTube


    www.youtube.com/watch?v=JGd2q9UENUc
    6 Min. - 16. Apr. 2010 - Hochgeladen von ireg
    @weddinganejakopp Na ja, interview mit irgendeinem Professor, warscheinlich im Nachtprogramm beim ZDF, oder so. Gibt da wohl ...
  2. Der Wähler fragt - Sketch von Loriot

    youtube.com4 Min. - 17. Apr. 2009 - Hochgeladen von sdjkgr
    Der Wähler fragt - Sketch von Loriot

    Loriot - Franz Josef Strauß

    youtube.com1 Min. - 23. Febr. 2009 - Hochgeladen von 2Kaesekrainer
    Politiker zu (heute noch?) aktuellen Themen Hier: Franz Josef Strauß

    Video: Loriot Wahlkampf - abgedreht bild comedy das fernsehen ...


    www.clipfish.de/video/556848/loriot-wahlkampf/ - Im CacheÄhnliche Seiten
    16. Apr. 2007 – Loriot Wahlkampf-Video. Neue Flash-Version nötig! (Download). Bewerten: Bisher 25 Stimmen. Zu Favoriten; Zur Playlist; Versenden; Video ...



  3. Video: loriot das wahlkampfinterview - brilliant das genial humor ...


    www.clipfish.de/video/143364/loriot-das-wahlkampfinterview/
    3 Min. - 20. Dez. 2006
    loriot das wahlkampfinterview-Video. Neue Flash-Version nötig! (Download). Bewerten: Bisher 26 Stimmen. Zu Favoriten; Zur ...

Loriot_Badewanne - YouTube


www.youtube.com/watch?v=rypULAp99ao
6 Min. - 24. Nov. 2007 - Hochgeladen von surfspy030
Standard YouTube License. 2174 likes ... Loriot - Drei Dinge braucht der Mannby coldmirror4everII533083 views; Featured Video ...




Loriot beobachtete, zeichnete und inszenierte Kommunikationsstörungen im Alltag. Ich schätzte seine scharfe Beobachtungsgabe, seine Präzision  seinen grossen Wortschatz und hatte die Gabe groteske Alltagssituationen auf den Punkt zu bringen. Er war ein Meister komischer Effekte. Beispielsweise Loriots Rezept zur einer Bauern-Omlette: "Ein bis zwei zarte Landwirte werden durch ein feines Sieb gestrichen!" Als Autodidakt wurde Loriot auch als Schauspieler berühmt.




Eine Frau erzählte mir an einem Seminar, sie hätte dem Schwiegervater zum Geburtstag ein Loriot-Büchlein (Diogenes Verlag) geschenkt. Dieser Humor sei gar aber nicht gut angekommen. Erbost und beleidigt habe der Beschenkte das Büchlein zurück gebracht. Das sei für die Schwiegertochter wie eine Ohrfeige gewesen. Im Nachhinein habe sich gezeigt, dass Loriot in einer Zeichnung den unangenehmen Charakterzug des Schwiegervaters allzu deutlich karikiert hatte.

Wer den Humor vom Loriot nicht versteht, hat nach meinem Dafürhalten keine Freude an Kommunikationsprozessen.

Loriot heisst eigentlich Pirol. Es ist der Wappenvogel der Familie von Bülows. Loriot wurde zuerst vor allem als Zeichner bekannt, dann produzierte er unzählige  Sketchs, die menschliche Schwächen bewusst machten, vor allem Situationen zwischen Mann und Frau, aber auch Schwächen von Führungskräften und Politikern.

Die meisten Glanznummern werden heute auf Youtube tausendfach angeklickt und wurden so gleichsam unsterblich, wie der Nudelsketch (Beim Abwischen wandert die Nudel bei einer Liebeserklärung übers ganze Gesicht) oder der Dialog um das zu hart geratene Frühstücks-Ei. 

Männer und Frauen passen einfach nicht zusammen, behauptete Loriot einmal, der selbst seit 1951 glücklich verheiratet war.


  1. Loriot – Wikipedia


    de.wikipedia.org/wiki/Loriot - Im CacheÄhnliche Seiten
    Loriot, bürgerlich Bernhard-Victor Christoph Carl von Bülow, kurz Vicco von Bülow (* 12. November 1923 in Brandenburg an der Havel; † 22. August 2011 in ...
  2. Videos zu loriot

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    Loriot - Das Ei - youtube.com
    2 Min. - Loriot's Klassiker (1998)
    Auch hier ansehen: myvideo.de - en.sevenload.com

    Loriot - Der Lottogewinner - youtube.com
    8 Min. - Loriot's Klassiker (1998)
    Auch hier ansehen: myvideo.de

    Loriot - Der Sprechende Hund - metacafe.com
    3 Min. - Loriot's Klassiker (1998)
    Auch hier ansehen: YouTube - tudou.com

    Loriot: Meister des Humors - ZDF heute - ZDFmediathek - ZDF ... - zdf.de
    2 Min. - vor 4 Tagen
    Kaum jemand hat die Deutschen so herzlich lachen lassen wie ...
  3. Loriot


    www.loriot.de/ - Im CacheÄhnliche Seiten
     – Die offizielle Website mit Curriculum Vitae, Interviews, Werkverzeichnis und E-Cards.
Wellen krachen auf die Küste von Bayshore (Long Island)

„Irene“ Monster-Hurrikan erreicht New York

Wellen krachen auf die Küste von Bayshore (Long Island)

Unser Webmaster in Boston (Oliver Knill) wird wohl später  von diesem Monster Sturm auch noch etwas abbekommen.
Zum Start von Filippos Politarena - das Echo

 Ich zitiere aus PERSOENLICH. COM:


Das Studio und die Anordnung der Gäste sind genau gleich wie vor 14 Jahren bei SRF. Leuteneggers Sendung dauert zwar nur 54 Minuten, anstelle von 75 Minuten bei SRF. Ausserdem wird sie immer wieder durch Werbung unterbrochen. Für Christoph Blocher ist die neue (eigentlich alte) Arena genau das richtige Format. "Die Arena, geführt von Filippo Leutenegger macht Spass. So muss diese Sendung sein! Sie ist zwar konfrontativ, aber richtig geführt und schafft einen Spannungsbogen über die ganzen 54 Minuten." Blocher gefällt, dass die "Themen nicht nur angeschnitten, sondern vertiefend diskutiert werden". Und er sagt: "Im Gegensatz zur SRF-Arena fallen sich die Teilnehmer gegenseitig weniger ins Wort."
Etwas vorsichtiger äussert sich Fulvio Pelli. Er will keine klare Wertung vornehmen. "Jeder Journalist hat einen eigenen Stil", sagt er auf Anfrage von persoenlich.com. "Das Diskussionsergebnis ist wichtig und dieses war meiner Meinung nach interessant für das Publikum." Doch auch Pelli scheint Leuteneggers Kopie zu gefallen, denn beim Original vom Schweizer Fernsehen ortet er einen gewichtigen Mangel: "Es gibt dort immer zu viele mitdiskutierende Leute. Das haben wir den Verantwortlichen bei SF auch schon gesagt: Weniger Leute vorne und auch weniger Leute hinten, das wäre besser." Und Pelli fügt an: "Generell kommt es vor allem auf die Zusammensetzung der Gäste an, nicht nur der moderierende Journalist ist wichtig."
Schliesslich bleibt die Frage, inwiefern sich denn für einen Politiker ein Auftritt in "Filippos Politarena" lohnt. Denn die Sendung ist zwar im Internet verfügbar und wird über Sat1 Schweiz, Telebärn, Tele M1, Tele Südostschweiz, das Schaffhauser Fernsehen und Star TV ausgestrahlt. Für Pelli lohnt sich die Teilnahme. Er sagt: "Eine Partei mitten im Wahlkampf will alle Leute erreichen. Dabei sind Regionalsender manchmal wichtiger als die Sender der SRG. Ob sich Leuteneggers Arena für die Veranstalter lohnt, das ist nicht mein Problem. Aber für uns Politiker lohnt es sich, daran teilzunehmen." (eh)



Am Mittwoch startete die erste Ausgabe von "Filippos Politarena" zum Thema "Frankenstärke". Dabei stellte sich die Frage: Wie aktuell ist diese Sendung, wenn sie mehr als eine Woche vor der Ausstrahlung produziert wird? Inwiefern wäre die Diskussion anders verlaufen, nachdem klar war, dass der Bundesrat die 2-Milliarden-Massnahme zur Stützung der Wirtschaft bewilligt hatte? Persoenlich.com hat bei Filippo Leutenegger nachgefragt.


Herr Leutenegger, welche Redaktionen bekamen Sie auf die erste Sendung?





- Die Sendung brachte grosse Resonanz. Die einen äusserten sich positiv, andere bemängelten das eine oder andere. Peter Studer hat sich ja die Mühe genommen und die ganze Sendung analysiert (persoenlich.com berichtete). Dass er kritisierte, die Diskussion sei mit den Jusos entgleist, nehme ich gelassen. Wichtig ist, dass die Gäste auch mal ausreden können oder Dampf ablassen, das gehört auch zur politischen Realität, die man darstellen muss.


Problematisch ist, dass die Sendung mehr als eine Woche im Voraus aufgezeichnet wurde und somit nicht topaktuell war. In der ersten Ausgabe wurde z.B. die 2-Milliarden-Stützungsmassnahme des Bundesrats nicht berücksichtigt.





- Aus Kostengründen müssen wir jeweils zwei Sendungen nacheinander produzieren. Dies bewirkt, dass nur eine Sendung topaktuell ist, nämlich diejenige, welche wir am Vorabend aufzeichnen. Die andere Sendung muss eher ein Hintergrundthema mit längerfristiger Aktualität behandeln, da sie erst acht Tage später gesendet wird. Nächsten Mittwoch kommt z.B. die Sendung zum Thema Asyl. Hier geht es vor allem um eine heisse Grundsatzdebatte, dabei spielt die Aktualität eine weniger wichtige Rolle. Bei der Energiefrage sind wir hingegen sehr aktuell. Klar, diese Doppelproduktionen sind ein Kompromiss, den wir aus Kostengründen eingehen müssen. Ich hätte auch lieber alles Live.


Hätte die Sendung über die Frankenstärke einen anderen Verlauf genommen, wäre sie nicht bereits vor einer Woche, sondern aktuell produziert worden?


- Nein.


Zu den Kosten: Peter Studer mutmasst, dass Ihre Sendungen insgesamt 200‘000 bis 250‘000 Franken kosten. Stimmt das?


- Nein. Leute wie Studer rechnen mit wöchentlichen Produktionen. Wir produzieren, wie gesagt, zwei Sendungen pro Drehtag.


Das reduziert die Kosten um die Hälfte. 100‘000 Franken sind also realistisch. Wer zahlt diesen Betrag?


- Die Verantwortung für die Produktion und die Kosten liegt vollumfänglich bei Sat1 Schweiz. (eh)


Ende Zitat


Kommentar:

So wie Schawinski in der neuen Sendung im Schweizer Fernsehen Schawinski geblieben ist, so erinnerte uns bei Filippos Politarena der Moderator  auch stark an die alten Zeiten seiner Dompteurarbeit in der ersten ARENA des Schweizer Fernsehens. Filippo blieb sich treu. Im Gegensatz zu Schawinski beschränkte er sich  auf nur zwei Themen. Dies führte zwangsläufig zu einem grösserem Tiefgang.

Ich hatte auch das Gefühl, dass die Anordnung der Sendung recht zuhörerfreundlich ist, indem die wenigen Akteure nicht ständig wechselten. Es ist zu hoffen, dass das Schweizer Fernsehen erkennt, dass bei der neuen ARENA künftig auch wieder vermehrt konträre Meinungen zugelassen werden und das prognostizierte neue Konzept fallen gelassen wird. Es war zu lesen, dass bei der ARENA dominierende Persönlichkeiten zu Gunsten der Mitteparteien vermehrt zurückgebunden werden sollten.

Der Einbezug von Zuhörerbemerkungen finde ich wertvoll.

Vermutlich wird Filippo dank der Verbreitung über Lokalsender und Internet eine stattliche Zuhörerschaft  sichern können. Wir haben dies bei Tele Blocher gesehen. Tele Blocher ist gleichsam eine wöchentliche Pressekonferenz eines Alt-Bundesrates. Erstaunlicherweise wird diese Sendung von den meisten Journalisten akribisch mitverfolgt und regelmässig  kommentiert. Wer es fertig bringt, im Internet mediengerecht zu argumentieren, erzielt einen Dominoeffekt. Er wird  von den anderen Medien  gespiegelt und kann auch ohne Auftritt im Staatsfernsehen die Themenagenda mitbestimmen.

Es wird sich bestätigen: Gegenseitige Konkurrenz wird die Qualität von Sendungen positiv beeinflussen.


Samstag, 27. August 2011

 Doris Leuthard und der verbale Ausrutscher



Wenn Politiker mit unbedachten Worten provozieren, so hat dies nicht immer Folgen.

Doch könnte Leuthards fahrlässige Wortwahl (die ihr angeblich nur herausgerutscht ist)   doch noch schaden.

Ich zitiere TAGI:


Doris Leuthard beleidigte die deutschen Fluglärmgegner als «Taliban» – und krebste dann wieder zurück. Über eine wankelmütige Schweizer Bundesrätin, die international in die Knie gehen musste.

Nicht vom gleichen politischen Format: Der frühere deutsche Finanzminister Peer Steinbrück und die Schweizer Verkehrsministerin Doris Leuthard.

Nicht vom gleichen politischen Format: Der frühere deutsche Finanzminister Peer Steinbrück und die Schweizer Verkehrsministerin Doris Leuthard.
Bild: Keystone



Man muss sich fragen, ob die «Taliban» der Verkehrsministerin nicht dem Land Schaden zugefügt haben: Tagesanzeiger.ch/Newsnetz-Bundeshausreporter Hubert Mooser.


Es kommt nicht alle Tage vor, dass die Worte einer Schweizer Politikerin oder eines Schweizer Politikers im nördlichen Nachbarland Wellen werfen. Diese Woche war es wieder so weit: Bei einer Podiumsdiskussion in Zürich, an der auch CDU-Fraktionschef Volker Kauder teilnahm, liess die Schweizer Verkehrsministerin Doris Leuthard unvermittelt den Spruch fallen, Kauder solle die Taliban in Deutschland, welche den Flughafen Zürich-Kloten torpedierten, in die Schranken weisen.


Natürlich schoss die CVP-Bundesrätin weit übers Ziel hinaus, als sie die Fluglärmgegner in Deutschland mit dem früheren Steinzeit-Regime in Kabul gleichsetzte. Fakt ist: Zürich-Kloten ist ein Schweizer Flughafen. Wir fliegen seit Jahrzehnten über die Köpfe der Süddeutschen hinweg. Und wir sind auch nie auf ihre Einwände gegen den Flugbetrieb eingegangen. Würden wir im ungekehrten Fall nicht gleich reagieren, wie dies heute die Bewohner Süddeutschlands tun?


Späte Rache für Steinbrücks Peitsche?


Leuthard hatte aber auch gar nicht die Absicht, die Fluglärmgegner zu beleidigen, sie wollte in erster Linie bei ihrem Fussvolk in Zürich punkten. Dass sie mit dem Taliban-Vergleich in Deutschland und in der Schweiz für solche Aufregung sorgte, dürfte sie selber überrascht haben. Am meisten deshalb, weil ihr jene rechtsnationalen Kreise applaudierten, die seit den Attacken des früheren deutschen SP-Finanzministers Peer Steinbrück forderten, die Schweiz müsse nun endlich scharf zurückschiessen.
Nur ging es bei Steinbrück um Steuerbetrüger, welchen die Schweiz als Fluchtburg offenstand. Im Fluglärmstreit geht es dagegen um berechtigte Anliegen von Anwohnern gegen Fluglärm.


Leuthard hätte eigentlich wissen müssen, dass, wenn sich eine Bundesrätin so weit zum Fenster hinauslehnt, die ganze Geschichte sofort eine staatspolitische Dimension bekommt. Man muss sich darum heute fragen, ob die «Taliban» der Verkehrsministerin nicht dem Land Schaden zugefügt haben. 


Von der Ministerin zur Indianerin



Der Spruch bringt Leuthard jedenfalls im Fluglärmstreit keinen Zentimeter weiter. Die Fronten dürften sich stattdessen noch verhärten. Die deutschen Fluglärmgegner dürften jetzt erst recht darauf drängen, die Anflüge über ihr Territorium von 100'000 auf 80'000 zu begrenzen. Darunter wird der Flugbetrieb in Zürich leiden. Dass sich Leuthard für ihren Spruch dann auch noch öffentlich entschuldigte, entschuldigen musste, macht die Geschichte eigentlich bloss noch schlimmer. Zuerst grosse Sprüche klopfen und dann zurückkrebsen – so verhält sich keine Ministerin, die in einem schwierigen Dossier Selbstbewusstsein und Standfestigkeit signalisieren will.
So verhält sich eine «verängstigte Indianerin», um es in Steinbrücks Sprache auszudrücken. Der frühere Finanzminister musste sich für seine deftigen Sprüche nie entschuldigen. Egal, wie gross die Aufregung in der Schweiz war. Egal, wie deplatziert seine Vergleiche waren. Das kann man auch politisches Format nennen. Dieses politische Format hat Doris Leuthard leider nicht. Das hat sie in den letzen Tagen eindrücklich bewiesen.



Ende Zitat


Kommentar:

 Volkswirtschaftsdirektor Ruedi Jeker hatte bereits im Flughafenstreit den Deutschen vorgeworfen: "Ihr sitzt auf dem gedeckten Tisch, seid aber nicht bereit, wenns ums Aufräumen geht!"


 Hans Wehrle, Zürcher Schulvorsteher bezeichnete einmal öffentlich zehn Prozent der Lehrer als "faule Eier". Er wurde abgewählt. 


Provokateur Delamuraz, der nach dem Annahme der Alpeninitiative von einem Volksverdikt im "Ayatolla- Stil" gesprochen hatte oder Stadtpräsident Ledergerber, der dem VCS bei den Einsprachen beim Hardturmprojekt von "Oekoterror" sprach, kamen  alle glimpflich davon.


Bei Politikern genügt oft nur ein Wort, um die Finger zu verbrennen. Geissler , der nach seinem Schlichtungsvorschlag provokativ fragte: "Wollt ihr den totalen Krieg?", löste eine Welle der Empörung aus und beschädigte seinen guten Ruf.

Wenngleich Provokationen als Taktik etwas auslösen können, rate ich Führungskräften immer ab, auf unbedachte Worte zu verzichten. Die Geister, die man rief, sind in der Regel nachher schwer kontrollierbar.

Frau Leuthard - falls sie den Patzer unbeschadet übersteht - wird wohl künftig nie mehr so unbedacht reden, dass sie nach dem Ausrutscher zurückkrebsen muss.