Montag, 23. Mai 2011

SRG: Weshalb die Gebührenfrage ernst genommen werden müsste


Es ist offensichtlich, dass die Spitze der SRG jede Gelegenheit nutzt, um zu zeigen, dass die Minderheiten nur mit Finanzopfern mit Radio und TV Kanälen versorgt werden können.  Das gehört zum Job der Generaldirektion SRG und ist richtig und wichtig.
Doch erkenne ich bei den Konsumenten, dass man nichts hört oder liest, wo und wie beim derzeitigen Programm echt gespart werden könnte. Die 20 Min Umfrage zeigt deutlich, dass in der Bevölkerung ein grosses Unbehagen nachgewiesen werden kann. Die Schallgrenze der zumutbaren Gebühren scheint überschritten.
Ich bin überzeugt, dass sich die Kosten konkret reduzieren lassen. Ich kann mir  nicht vorstellen, weshalb am Morgen SF 2 zum Radiosender (DRS3) mutiert. So, als hätte man zu viel Kanäle. Gerne lese ich von konkreten Vorschlägen, welche Sendungen gestrichen werden könnten ohne dass die Qualität darunter leidet.


Zitat 20 Min:


Plaudersendung oder Tagesschau? Quiz oder Kassensturz? 

 Die Zuschauer wissen genau, wo sie bei der SRG den Rotstift ansetzen würden. «Die grössten Schweizer Talente» müssten dran glauben.

Wie viel darf der mediale Service Public jährlich kosten?200 Franken: 68.6 %0 Franken: 20 %463 Franken: 9.5 %Mehr als 463 Franken: 1.9 %200 Franken: 68.6 %
200 Franken sind ausreichend - das zumindest sagt eine deutliche Mehrheit der Leser von 20 Minuten Online, die sich an der Web-Umfrage beteiligt haben.
Quelle: 20 Minuten Online
 


Die Leser von 20 Minuten Online sind sich einig: Die SRG ist ein fetter Moloch, der dringend auf Diät gesetzt werden muss. Das zeigt die grosse, nicht repräsentative SRG-Umfrage von vergangener Woche. Den «Eurovision Song Contest» würde hier niemand vermissen.
Doch auch abseits der schmerzhaften Aktualität fanden die Leser deutliche Worte:


Die Schweiz braucht keine 18 öffentlich-rechtliche Radiosender. Ähnlich das Verdikt beim Fernsehen: 3 TV-Sender sind genug. Und: Es gehört nicht zum Bildungsauftrag des Schweizer Staatsfernsehens, Vorabend-Quizsendungen wie «5gegen5» zu produzieren! Unterhaltungsschwachstrom ist out.


Wer allerdings Meinungskrawallmacher hinter den Resultaten vermutet, liegt falsch: Während Unterhaltungs- und Plauderformate wie die «Sportlounge» und «Die grössten Schweizer Talente» gnadenlos abgestraft wurden (mehr als 70% aller Teilnehmer fanden die erste DGST-Staffel total überflüssig oder haben sie nie geschaut), erhielten die SF-Paradepferde «Tagesschau», «Kassensturz» und «10vor10» durchwegs positive Zensuren. Als beste Sendung des SF erkoren die Umfrageteilnehmer – Überraschung! – «Dok».


Gebühren und Werbung? Geht gar nicht!


Insgesamt sehen dieLeser die Gesamtleistung der SRG kritisch, aber differenziert: Obwohl sie bezweifeln, dass die nationale Rundfunkanstalt den Zusammenhalt in der Schweiz fördert und sie das faktische Monopol für nationale Radio- und TV-Sender deutlich ablehnen, ist nur knapp die Hälfte der Meinung, dass die SRG insgesamt kein «hochwertiges» Angebot liefere. Das Signal an den neuen SRG-Generaldirektor Roger de Weck ist klar: Es gibt noch Luft nach oben.


Warm anziehen muss sich der grösste Schweizer Medienkonzern indes, wenn es um die Zwangsabgaben geht.


Gemäss der Umfrage hat SVP-Nationalrätin Natalie Ricklis Petition, die eine Halbierung der Billag-Gebühren verlangt, beim Volk beste Chancen. 68,6 Prozent der Umfrageteilnehmer finden: «200 Franken pro Jahr sind angemessen». Nur ein Zehntel will weiterhin 463 Franken oder mehr bezahlen.
Doch es kommt noch dicker: Dass die SRG zugleich Gebühren einzieht und Werbung ausstrahlt, versteht Otto Normalleser nicht. Vier von fünf Personen finden dieses schizoide Modell falsch. Gut möglich, dass die junge Zürcher Nationalrätin dem fetten Moloch SRG bald Beine macht – auf dass er wieder schlank und rank werde!


Kommentar: Der Rat, die SRG solle den Dialog zu den Initianten suchen und in einer gut geführten Verhandlung darlegen, dass sie die Bedenken bei der Gebührenfrage ernst nimmt ( und konkrete Sparvorschläge unterbreitet) - Weshalb wird dieser Rat in den Wind geschlagen? Falls versucht würde, die Bedenken der Petitionäre unter den Tisch zu wischen, könnte sich dies langfristig rächen.

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