Der Fussballkönig verliert die Nerven von 100 Journalisten
100 Journalisten hatten am 30. Mai einen Sepp Blatter erlebt, der die Medienkonferenz nach 30 Minuten entnervt verlässt.
Wenngleich er von seinen Mitläufern morgen glänzend gewählt werden wird, bot Blatter an der Medienkonferenz eine Musterlektion, wie man mit Journalisten nicht umgehen kann.
In einer Krise dürfen wichtige Multiplikatoren nicht in dieser Art und Weise vor den Kopf gestossen werden. 100 Journalisten lässt der Fussballkönig einfach warten, lässt Fragen offen und verlässt entnervt die Medienkonferenz.
Ich bin sicher: Wenngleich der FIFA Boss trotz skandalöser Vorwürfe am Schalthebel der Macht und des Geldes weiterhin selbstherrlich schalten und walten kann: Seine Glaubwürdigkeit ist nach dieser Konferenz auf einem Tiefpunkt. 20 Min macht übrigens diesbezüglich eine Leserumfrage.
Kritische Fragen können nicht so beantwortet werden:
"Ich werde mich nicht auf Einzeldiskussionen mit Personen einlassen, die nur Probleme machen wollen!"
Journalisten haben eine Kontrollfunktion und dürfen heikle Fragen stellen.
Für Blatter sind kritische Fragen eine Respektlosigkeit. Erstaunlich, dass Blatter, der Journalisten selbst respektlos behandelt und sich selbst nicht ans "Fair play" hält, dies jedoch im Befehlston vom Gegenüber verlangt. Diese Umkehr der Vorzeichen des Fussballkönigs hat nichts mehr mit Fussballrhetorik zu tun, dies ist aus meiner Sicht eine Wahrnehmungsverzerrung.
Dienstag, 31. Mai 2011
Montag, 30. Mai 2011
Sepp Blatter versteht es zu reden, reden, ohne etwas zu sagen
Blatter erschien nicht. Er lässt die Journalisten 15 Minuten warten. Doch er war nicht bereit die Zeit am Schluss in der Fragerunde nachzuholen. Er beantwortete die letzten Fragen nicht mehr. Als er doch noch ans Mikrofon zurück kam hiess es: Nur noch eine Frage. Doch Blatter beantwortete auch diese Frage nicht. Er kritisierte die Kritiker, die keinen Respekt haben vor.....
Ichzitiere aus dem Protokoll von Blick:
19.10: Das war´s von der PK! Wirklich
informativ war das Ganze nicht. Die Fifa-Familie wird alle Probleme
selber lösen. Das kann ja heiter werden. Sepp Blatter zieht seine
Kandidatur auf jeden Fall nicht zurück und wird voraussichtlich am
Mittwoch wiedergewählt. Vielen Dank!
19.07: Jetzt eskaliert es. Sepp Blatter bricht ab, bedankt sich und geht mit den Schlussworten: «Respekt habe ich gelernt in meinem Leben. Wenn ich sage es ist fertigt, dann ist es fertigt. Danke!»
19.05: Die PK gerät aus dem Ruder. Blatter versucht zu beruhigen: «Ich habe Respekt erwartet und jetzt das!»
19.00: «Das Exekutivkomitee ist nicht von mir ausgewählt worden. Das machen die Verbände. Ich arbeite mit ihnen und versuche, das Beste daraus zu machen.»
18.58: Glauben Sie die WM-Vergabe 2022 war sauber? «Es gab keine Probleme, wie bei Russland 2018. Die Entscheidung lief gleich ab.»
18.56: Was halten Sie vom Rückzug von Bin Hamman? ««Sie sollten ihn fragen, warum er sich zurückzog. Ich war bereit, um in den Wahlkampf zu ziehen.»
18.53: Was sagen sie zu den Aussagen von Valcke? «Das kommentiere ich nicht, das können Sie Herrn Valcke fragen.»
18.50: Zur Frage, die Wahl müsse verschoben werden: «Ich glaube, die Fifa ist stark genug, die Probleme selber zu lösen und wir werden sie in unserer Familie lösen.»
18.46: Zur Frage, die Fifa müsse verändert werden: «Ich möchte meine Ideen für die Zukunft erläutern, welche ich dem Exekutivkomitee zeigte. «Zero Tolerance» ist wichtig.»
18.44: Er spricht noch kurz von der Suspendierung von Bosnien und Herzegowina. Jetzt steht Blatter für Fragen aus dem Publikum zur Verfügung.
18.42: «In den Reports wird nichts von den WM-Vergaben für 2022 und 2018 erwähnt.» Wirklich viel hat Blatter noch nicht erzählt. Weder zu Bin Hammam, Jack Warner, Chuck Blazer oder zu sich selbst…
18.41 «Wir sind glücklich, dass in den Reports keine unsauberen Elemente waren. Um Transparenz zu schaffen, werden diese Reports auf «fifa.com» aufschalten.»
18.40: «Heute hatten wir eine Sitzung im Exekutivkomitte. Ich will dazu nicht in die Details gehen. Aber einige Punkte erläutern.»
18.38: «Ich bedaure, was in den letzten Wochen passiert ist. Es ist ein grosser Image-Schaden für die Fifa.»
18.35: Jetzt geht´s los. Sepp Blatter beginnt mit seiner Rede.
18.30: Eigentlich sollte die Pressekonferenz jetzt starten. Sepp Blatter ist aber immer noch nicht ans Rednerpult getreten.
18.15: Die Fifa meldet, dass es noch 15 Minuten dauert. Um 18.30 sollte es dann endlich losgehen.
18.05: Es tut sich was. Alle Berichterstatter wären bereit und warten gespannt auf Sepp Blatter. Doch der Fifa-Präsident hat sich bis jetzt noch nicht blicken lassen.
Kommentar: Im Grunde spielt sich Sepp Blatter wie ein unantastbarer Monarch auf. Erstaunlich, wie der FIFA Boss trippelt, täuscht, ausweicht, angreift usw. Die Fussballrhetorik hat Blatter während all der Jahre perfektioniert und wird auch diese Woche wieder als Saubermann auch die jüngste Krise völlig unbeschadet hervorgehen und die Wahl gewinnen - sorry Krisen kennt er ja gar nicht (nur kleine Probleme)
ZITAT TAGI:
gültige E-Mail-Adresse fehltLaut dem suspendierten Fifa-Vizepräsidenten Jack Warner sollen
vier hochrangige Fifa-Funktionäre 20 Millionen Dollar dafür erhalten
haben, dass sie im Dezember für eine WM 2022 in Katar stimmten.
Die Fifa kommt
in den Tagen vor der Präsidentschafts-Wahl vom Mittwoch im Zürcher
Hallenstadion nicht mehr zur Ruhe. Warner will morgen anlässlich einer
persönlichen Medienkonferenz Beweise für seine Behauptungen vorlegen.
Diese könnten durchaus die Kraft des von ihm angekündigten
«Fussball-Tsunamis» haben, sollten sie hieb- und stichfest sein.
Der Funktionär aus Trinidad und Tobago behauptet, mit Dokumenten und Bankauszügen beweisen zu können, dass die vier Fifa-Exekutivmitglieder Issa Hayatou (Kam), Nicolas Leoz (Par), Julio Grondona (Arg) und Rafael Salguero (Guatemala) insgesamt 20 Millionen Dollar für ihre Stimme zugunsten Katars erhalten haben. Ein ehemaliger Fifa-Offizieller soll diese Namen heute bestätigen. Das wäre jener Skandal, der den Fussball-Weltverband nur Stunden vor der feierlichen Eröffnung des Kongresses im Hallenstadion tatsächlich in seinen Grundfesten erschüttern würde. Er könnte dafür sorgen, dass die WM 2022 neu vergeben werden müsste.
Der missglückte Auftritt des Präsidenten
FAZIT: Blatter hat angeblich von all den Fällen der Korruption nichts gehört, gesehen. Er selbst hat nie etwas Unredliches gesagt. Er glaubt immer noch, seine Hände in Unschuld waschen zu können. Vor der Oeffentlichkeit und den Journalisten hat der FIFA Präsident immerhin an der Medienkonferenz sein wahres Gesicht gezeigt. Auch wenn Blatter gewählt wird: Er ist es, der dem Image des Fussballsportes enormen Schaden angerichtet hat.
Nachtrag NZZ:
Für Profi Journalisten war die Medienkonferenz am Montag ein Trauerspiel.
Ichzitiere aus dem Protokoll von Blick:
Auf den Auftritt von Fifa-Präsident Sepp Blatter wartete die gesamte Welt. Doch nach der Pressekonferenz kann man nur enttäuscht sein. Selten redete der Präsident so viel, ohne etwas zu sagen.
Auf kritische Fragen ging der Walliser praktisch nicht ein. Findet die Wahl nun statt? «Das wird der Kongress am Mittwoch entscheiden. Dort braucht es eine Dreiviertelmehrheit.»
Auf die Frage, ob er den noch der richtige Mann für das Amt sei, antwortete Blatter: «Auch das wird der Kongress entscheiden.»
Von einer Krise wollte Blatter ebenfalls nichts wissen: «Krise, was ist eine Krise? Wir haben einige Probleme und werden diese innerhalb der Fifa-Familie lösen», meinte Blatter lediglich.
Man kann davon ausgehen, dass Sepp Blatter auch in Zukunft zuoberst auf dem Fifa-Thron Platz nehmen wird. (rae)
Auf kritische Fragen ging der Walliser praktisch nicht ein. Findet die Wahl nun statt? «Das wird der Kongress am Mittwoch entscheiden. Dort braucht es eine Dreiviertelmehrheit.»
Auf die Frage, ob er den noch der richtige Mann für das Amt sei, antwortete Blatter: «Auch das wird der Kongress entscheiden.»
Von einer Krise wollte Blatter ebenfalls nichts wissen: «Krise, was ist eine Krise? Wir haben einige Probleme und werden diese innerhalb der Fifa-Familie lösen», meinte Blatter lediglich.
Man kann davon ausgehen, dass Sepp Blatter auch in Zukunft zuoberst auf dem Fifa-Thron Platz nehmen wird. (rae)
So lief die Pressekonferenz
19.07: Jetzt eskaliert es. Sepp Blatter bricht ab, bedankt sich und geht mit den Schlussworten: «Respekt habe ich gelernt in meinem Leben. Wenn ich sage es ist fertigt, dann ist es fertigt. Danke!»
19.05: Die PK gerät aus dem Ruder. Blatter versucht zu beruhigen: «Ich habe Respekt erwartet und jetzt das!»
19.00: «Das Exekutivkomitee ist nicht von mir ausgewählt worden. Das machen die Verbände. Ich arbeite mit ihnen und versuche, das Beste daraus zu machen.»
18.58: Glauben Sie die WM-Vergabe 2022 war sauber? «Es gab keine Probleme, wie bei Russland 2018. Die Entscheidung lief gleich ab.»
18.56: Was halten Sie vom Rückzug von Bin Hamman? ««Sie sollten ihn fragen, warum er sich zurückzog. Ich war bereit, um in den Wahlkampf zu ziehen.»
18.53: Was sagen sie zu den Aussagen von Valcke? «Das kommentiere ich nicht, das können Sie Herrn Valcke fragen.»
18.50: Zur Frage, die Wahl müsse verschoben werden: «Ich glaube, die Fifa ist stark genug, die Probleme selber zu lösen und wir werden sie in unserer Familie lösen.»
18.46: Zur Frage, die Fifa müsse verändert werden: «Ich möchte meine Ideen für die Zukunft erläutern, welche ich dem Exekutivkomitee zeigte. «Zero Tolerance» ist wichtig.»
18.44: Er spricht noch kurz von der Suspendierung von Bosnien und Herzegowina. Jetzt steht Blatter für Fragen aus dem Publikum zur Verfügung.
18.42: «In den Reports wird nichts von den WM-Vergaben für 2022 und 2018 erwähnt.» Wirklich viel hat Blatter noch nicht erzählt. Weder zu Bin Hammam, Jack Warner, Chuck Blazer oder zu sich selbst…
18.41 «Wir sind glücklich, dass in den Reports keine unsauberen Elemente waren. Um Transparenz zu schaffen, werden diese Reports auf «fifa.com» aufschalten.»
18.40: «Heute hatten wir eine Sitzung im Exekutivkomitte. Ich will dazu nicht in die Details gehen. Aber einige Punkte erläutern.»
18.38: «Ich bedaure, was in den letzten Wochen passiert ist. Es ist ein grosser Image-Schaden für die Fifa.»
18.35: Jetzt geht´s los. Sepp Blatter beginnt mit seiner Rede.
18.30: Eigentlich sollte die Pressekonferenz jetzt starten. Sepp Blatter ist aber immer noch nicht ans Rednerpult getreten.
18.15: Die Fifa meldet, dass es noch 15 Minuten dauert. Um 18.30 sollte es dann endlich losgehen.
18.05: Es tut sich was. Alle Berichterstatter wären bereit und warten gespannt auf Sepp Blatter. Doch der Fifa-Präsident hat sich bis jetzt noch nicht blicken lassen.
Kommentar: Im Grunde spielt sich Sepp Blatter wie ein unantastbarer Monarch auf. Erstaunlich, wie der FIFA Boss trippelt, täuscht, ausweicht, angreift usw. Die Fussballrhetorik hat Blatter während all der Jahre perfektioniert und wird auch diese Woche wieder als Saubermann auch die jüngste Krise völlig unbeschadet hervorgehen und die Wahl gewinnen - sorry Krisen kennt er ja gar nicht (nur kleine Probleme)
ZITAT TAGI:
Artikel zum Thema
Der Funktionär aus Trinidad und Tobago behauptet, mit Dokumenten und Bankauszügen beweisen zu können, dass die vier Fifa-Exekutivmitglieder Issa Hayatou (Kam), Nicolas Leoz (Par), Julio Grondona (Arg) und Rafael Salguero (Guatemala) insgesamt 20 Millionen Dollar für ihre Stimme zugunsten Katars erhalten haben. Ein ehemaliger Fifa-Offizieller soll diese Namen heute bestätigen. Das wäre jener Skandal, der den Fussball-Weltverband nur Stunden vor der feierlichen Eröffnung des Kongresses im Hallenstadion tatsächlich in seinen Grundfesten erschüttern würde. Er könnte dafür sorgen, dass die WM 2022 neu vergeben werden müsste.
Der missglückte Auftritt des Präsidenten
Vorerst
wollte Präsident Blatter von solchen Szenarien aber nichts wissen. Er
verteidigte die WM-Vergabe nach Katar, aber auch jene nach Russland
2018. Dass die Nerven bei der Fifa-Spitze nach all diesen Vorwürfen und
Anschuldigungen aber blank liegen, erlebten die rund 100 Journalisten,
welche am Montag einer Medieneinladung Blatters Folge leisteten. Der
Fifa-Präsident brach den Anlass nach rund 30 Minuten abrupt ab und
hinterliess viele offene Fragen und vor allem entrüstete Journalisten.
Blatter
sagte beim Medientermin unter anderem, dass es keine Krise im Fussball
gäbe, sondern nur Probleme, die aber intern gelöst werden würden. Und er
rief in Erinnerung, dass er nicht für die Wahl der Exekutivmitglieder
zuständig sei. Das sei Sache der Kontinentalverbände. Der Termin war
kein Befreiungsschlag für den Walliser, der sich am Verhalten der
Medienleute störte. «Wir sind hier nicht in einem Basar», erklärte der
Präsident, als dessen Audienz von Zwischenrufen und Misstönen begleitet
wurde. (Tagesanzeiger.ch/Newsnetz)
FAZIT: Blatter hat angeblich von all den Fällen der Korruption nichts gehört, gesehen. Er selbst hat nie etwas Unredliches gesagt. Er glaubt immer noch, seine Hände in Unschuld waschen zu können. Vor der Oeffentlichkeit und den Journalisten hat der FIFA Präsident immerhin an der Medienkonferenz sein wahres Gesicht gezeigt. Auch wenn Blatter gewählt wird: Er ist es, der dem Image des Fussballsportes enormen Schaden angerichtet hat.
Nachtrag NZZ:
Selbstherrlicher Auftritt Blatters
«Auf diese Frage antworte ich nicht, ich bin der Präsident»
Der Fifa-Boss Joseph Blatter hat sich vor Journalisten als Abwehrkünstler profiliert: Er nahm zu vielem Stellung, aber zu fast nichts, das interessierte. Es war ein selbstherrlicher Auftritt, den sich Blatter zwei Tage vor der Fifa-Wahl hätte sparen können. ...
FIFA: Sepp Blatter kann einmal mehr den Kopf aus der Schlinge ziehen: Doch von Fairplay keine Spur.
Nach Tagi muss der FIFA Boss möglicherweise noch eine Hürde überwinden. Ich zitiere:
gültige E-Mail-Adresse fehlt
Nach
der Anhörung wurde Bin Hammam von der Ethikkommission vorläufig
suspendiert. Ihm wird Bestechung von karibischen FIFA-Funktionären
vorgeworfen. Ebenfalls suspendiert wurde FIFA-Vizepräsident Jack Warner.
Auch er soll in einen Bestechungsfall verwickelt sein.
Spekulationen um Komplott
Der deutsche Sportjournalist Jens Weinreich hatte bereits vor zehn Tagen auf seinem Blog spekuliert, Bin Hammam werde am 1. Juni «kein Kandidat mehr sein». Weinreich bezog sich auf «gut unterrichtete Quellen» und präsentierte zwei möglichen Szenarien, nach denen sich die Schlammschlacht in der Fifa abgespielt haben könnte. Demnach sollen Blatter-Getreue gezielt kompromittierende Informationen über Bin Hammam zusammengetragen haben, die gegen den Blatter-Konkurrenten verwendet werden können. Angeblich soll FIFA-Generalsekretär Jérôme Valcke persönlich dem Katarer den Rückzug aus der Wahl nahegelegt haben.
Das zweite Szenario besagt, dass Blatter den Sohn des Emirs von Katar – der wie Blatter im Internationalen Olympischen Komitee sitzt – eingespannt haben soll. Demnach habe Blatter den Prinzen gewarnt, die Korruptionsvorwürfe gegen FIFA-Funktionäre könnten die WM 2022 in Katar in Mitleidenschaft ziehen. Blatter und der Sohn des Emirs sollen einen Deal abgeschlossen haben: Katar sorge für Bin Hammams Rückzug, dafür unternehme Blatter alles, dass die WM in Katar stattfinden könne.
Warner kündigt «Fussball-Tsunami» an
Blatter ist nach dem Ausscheiden Bin Hammams der einzige Kandidat für die Wahl vom Mittwoch, einer vierten Amtszeit des Wallisers scheint nichts mehr im Wege zu stehen. Es sei denn, der suspendierte Vizepräsident Jack Warner macht seine Drohung wahr. Er hatte vor seiner Reise zur Anhörung der Ethikommission für die kommenden zwei Tage «schockierende» Enthüllungen angekündigt: «Sie werden einen Fussball-Tsunami erleben, der die Fifa und die Welt erfassen wird, und das wird sie schockieren.» Details nannte Warner nicht.
Währenddessen sieht sich der Weltfussballverband drei Tage vor der Wahl seines Präsidenten immer heftigerer Kritik ausgesetzt. Franz Beckenbauer, der bald von seinem Posten im Fifa-Exekutivkommittee zurücktritt, bezeichnete den Skandal gegenüber «BBC» als «Katastrophe für den Fussball». Der ehemalige Martketing-Chef der Fifa, der Schweizer Guido Tognoni, sagte in einer Analyse gegenüber der Tagesschau des Schweizer Fernsehens, dass «Blatter riesige Angst vor Bin Hammams Kandidatur hatte». Denn der Katarer habe dem Walliser bei dessen Kandidatur 1998 die nötigen Stimmen besorgt.
Laut ungenannten Quellen der englischen «Times» soll gar der britische Premierminister David Cameron die Geschäfte der Fifa als «ziemlich schmuddelig» bezeichnet haben. Cameron unterstütze seinen Sportminister Hugh Robertson gar in dessen Forderung, die Wahl vom Mittwoch zu verschieben.
LINKS:
Die FIFA als Verein hat keine offizielle Aufsicht. Vereine, die über Milliarden verfügen sind korruptionsgefährdet. Josef Blatter - einer der gewieftesten Taktierer - konnte bei allen bisherigen Anschuldigungen den Kopf stets aus der Schlinge ziehen. Bei Ungereimtheiten mussten andere über die Klinge springen.
Auch bei der jüngsten Geschichte wurde Blatter von der Ethikkommission (die auch der FIFA untersteht) reingewaschen und es wird vermutet, dass Sepp Blatter diese Woche wiederum problemlos gewählt wird.Nach Tagi muss der FIFA Boss möglicherweise noch eine Hürde überwinden. Ich zitiere:
Spekulationen um Blatters Rolle bei der Suspendierung seines Gegners
Ihre E-Mail wurde abgeschickt.
Schliessen
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Mit der Suspendierung der Exekutivkomitee-Mitglieder Mohammed bin Hammam und Jack Warner hat der Korruptionsskandal in der Fifa einen
neuen Höhepunkt erreicht. Bin Hammam wollte in der FIFA-Präsidentenwahl
vom kommenden Mittwoch gegen Amtsinhaber Blatter antreten. Wenige
Stunden vor einer Anhörung durch die FIFA-Ethikkommission hatte der
Funktionär aus Katar seine Kandidatur jedoch zurückgezogen.
Spekulationen um Komplott
Der deutsche Sportjournalist Jens Weinreich hatte bereits vor zehn Tagen auf seinem Blog spekuliert, Bin Hammam werde am 1. Juni «kein Kandidat mehr sein». Weinreich bezog sich auf «gut unterrichtete Quellen» und präsentierte zwei möglichen Szenarien, nach denen sich die Schlammschlacht in der Fifa abgespielt haben könnte. Demnach sollen Blatter-Getreue gezielt kompromittierende Informationen über Bin Hammam zusammengetragen haben, die gegen den Blatter-Konkurrenten verwendet werden können. Angeblich soll FIFA-Generalsekretär Jérôme Valcke persönlich dem Katarer den Rückzug aus der Wahl nahegelegt haben.
Das zweite Szenario besagt, dass Blatter den Sohn des Emirs von Katar – der wie Blatter im Internationalen Olympischen Komitee sitzt – eingespannt haben soll. Demnach habe Blatter den Prinzen gewarnt, die Korruptionsvorwürfe gegen FIFA-Funktionäre könnten die WM 2022 in Katar in Mitleidenschaft ziehen. Blatter und der Sohn des Emirs sollen einen Deal abgeschlossen haben: Katar sorge für Bin Hammams Rückzug, dafür unternehme Blatter alles, dass die WM in Katar stattfinden könne.
Warner kündigt «Fussball-Tsunami» an
Blatter ist nach dem Ausscheiden Bin Hammams der einzige Kandidat für die Wahl vom Mittwoch, einer vierten Amtszeit des Wallisers scheint nichts mehr im Wege zu stehen. Es sei denn, der suspendierte Vizepräsident Jack Warner macht seine Drohung wahr. Er hatte vor seiner Reise zur Anhörung der Ethikommission für die kommenden zwei Tage «schockierende» Enthüllungen angekündigt: «Sie werden einen Fussball-Tsunami erleben, der die Fifa und die Welt erfassen wird, und das wird sie schockieren.» Details nannte Warner nicht.
Währenddessen sieht sich der Weltfussballverband drei Tage vor der Wahl seines Präsidenten immer heftigerer Kritik ausgesetzt. Franz Beckenbauer, der bald von seinem Posten im Fifa-Exekutivkommittee zurücktritt, bezeichnete den Skandal gegenüber «BBC» als «Katastrophe für den Fussball». Der ehemalige Martketing-Chef der Fifa, der Schweizer Guido Tognoni, sagte in einer Analyse gegenüber der Tagesschau des Schweizer Fernsehens, dass «Blatter riesige Angst vor Bin Hammams Kandidatur hatte». Denn der Katarer habe dem Walliser bei dessen Kandidatur 1998 die nötigen Stimmen besorgt.
Laut ungenannten Quellen der englischen «Times» soll gar der britische Premierminister David Cameron die Geschäfte der Fifa als «ziemlich schmuddelig» bezeichnet haben. Cameron unterstütze seinen Sportminister Hugh Robertson gar in dessen Forderung, die Wahl vom Mittwoch zu verschieben.
Kommentar: Dank seiner schlitzohrigen Fussballrhetorik konnte Blatter bislang alle gefährlichen Gegner ausschalten. Wir haben den Fussballkönig verschiedentlich unter die Lupe genommen. Meine Prognose: Blatter wird diese Woche- wie immer - trotz...... gewählt werden.
Der Fussballkönig ist gleichsam unantastbar, obschon mir viele Sportkenner hinter vorgehaltener Hand gesagt haben, dass bei der FIFA vieles faul sei und Kritik kaum möglich sei. So wie in alten Königshöfen. Wer dort kritisierte, wurde auch sofort ausgeschaltet. Anstatt Fairplay dominiert bei der FIFA der typische Mechanismus: Anklagen, anschwärzen, drohen. Und dies mit Erfolg. Nach meinem Dafürhalten ist die Glaubwürdigkeitskrise bei der FIFA noch nicht ausgestanden. Erstaunlich: Bei allen Schmiergeldskandalen, Klüngeleien und Absprachen fehlt immer und überall der Name Blatter, als habe er nie etwas gewusst von den Vorkommnissen. Vielleicht ist gegen den mächtigsten Mann der Welt kein Kraut gewachsen. Seine trickreiche Fussballrhetorik scheint sich langfristig zu bewähren.
Der Fussballkönig ist gleichsam unantastbar, obschon mir viele Sportkenner hinter vorgehaltener Hand gesagt haben, dass bei der FIFA vieles faul sei und Kritik kaum möglich sei. So wie in alten Königshöfen. Wer dort kritisierte, wurde auch sofort ausgeschaltet. Anstatt Fairplay dominiert bei der FIFA der typische Mechanismus: Anklagen, anschwärzen, drohen. Und dies mit Erfolg. Nach meinem Dafürhalten ist die Glaubwürdigkeitskrise bei der FIFA noch nicht ausgestanden. Erstaunlich: Bei allen Schmiergeldskandalen, Klüngeleien und Absprachen fehlt immer und überall der Name Blatter, als habe er nie etwas gewusst von den Vorkommnissen. Vielleicht ist gegen den mächtigsten Mann der Welt kein Kraut gewachsen. Seine trickreiche Fussballrhetorik scheint sich langfristig zu bewähren.
LINKS:
- [PDF]
Sepp Blatters Fussballrhetorik
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1. Dez. 2010 ... Fifa-Präsident Sepp Blatter ist nicht nur der mächtigste Mann des ... Trotz aller Angriffe in verbaler Bestform: Fifa-Boss Sepp Blatter. ...
www.rhetorik.ch/Aktuell/10/12_01/12_10.pdf rhetorik.ch aktuell:
29. Aug. 2001 ... Nur in einer Antwort räumte Sepp Blatter ein. dass in den 26 ... Die Antwort von Sepp Blatter war wiederum geschickt ohne konkrete Aussage. ...
www.rhetorik.ch/Aktuell/Aktuell_Mai_25_2001.html -Cached rhetorik.ch aktuell:
18. Apr. 2002 ... Sepp Blatter Bisher konnte Blatter mit seinen geschickten .... Es wird interessant sein, mitzuverfolgen, wie Sepp Blatter nun reagieren wird ...
www.rhetorik.ch/Aktuell/Aktuell_Mar_17_2002.html -Cached Fussballrhetorik
5. Mai 2002 ... Mai 2002 erfuhr man vom FIFA Präsidenten Sepp Blatter sein Erfolgsrezept. Angesprochen auf seine rhetorische Wendigkeit und Schlaumeierei ...
www.rhetorik.ch/Fussballrhetorik/Fussballrhetorik.html -Cached rhetorik.ch aktuell: Fussballfieber in der Schweiz
16. Juni 2010 ... Sepp Blatter - FIFA Chef - sprach sich jedenfalls gegen ein Verbot aus. ... Ob Sepp Blatter später den Geschädigten eine angemessene ...
www.rhetorik.ch/Aktuell/10/06_16/index.html -Cached rhetorik.ch aktuell: Kleidung im Sport
27. Mai 2011 ... Schon im Jahre 2004 erntete FIFA Präsident Sepp Blatter Kritik, als er vorschlug, dass Frauenfussballteams engere Hosen anziehen, ...
www.rhetorik.ch/Aktuell/11/05_27a/index.html -Cached rhetorik.ch aktuell:
5. Mai 2002 ... In einem 33-seitigen Dossier (auf www.fifa.com) mit dem Titel "Klarstellung" antwortet Sepp Blatter auf die Vorwürfe des Generalsekretärs ...
www.rhetorik.ch/Aktuell/Aktuell_Mai_05_2002.html -Cached - [PDF]
Joseph Blatter
File Format: PDF/Adobe Acrobat - Quick View
Amtsführung des Sepp Blatter verlieren? Wie glaubwürdig sind. Medien, die bis zur Wahl den Weltfussball in höchster Gefahr sehen, falls der Sepp Blatter ...
www.rhetorik.ch/Fussballrhetorik/Persoenlich.pdf - [PDF]
Mit dem Schlimmsten rechnen
File Format: PDF/Adobe Acrobat - Quick View
den Fifa-Präsidenten Sepp Blatter. Dieser ist mit seiner Schlitzohrig- keit einer der raffiniertesten Air- bag-Rhetoriker.» Abgewählter Bundesrat CHRIS- ...
www.rhetorik.ch/Aktuell/08/10_28/appenzeller.pdf
Sonntag, 29. Mai 2011
Mittwoch, 25. Mai 2011
Zur Veranstaltung "Lösungsorientierte Teamkommunikation" in Zürich (ETH)
Grundsätzliches zur Teamkommunikation:
von Marcus Knill
Ein gutes Team besteht aus starken unterschiedlichen Einzelpersönlichkeiten
--> Sie haben verschiedene Kommunikationsseminare besucht. Weshalb ist die persönliche Kommunikationsfähigkeit so wichtig bei der lösungsorientierten Teamkommunikation?
Die Wildgänse machen uns wesentliche Aspekte der Teamkommunikation bewusst:
Appreciative Inquiry
10. März 2002 ... So wie die Wildgänse sollten wir uns ebenfalls ins Team integrieren und ... Wildgänse, die in der Formation hinten fliegen, schreien und ...
www.rhetorik.ch/Appreciative/Appreciative.html -Cached - Similar
Was wir bei unserer Thematik
von Tieren lernen können:
*********************************************www.rhetorik.ch/Appreciative/Appreciative.html -
rhetorik.ch aktuell: Das Krabbenprinzip
21. Juni 2009 ... In einem Korb voller Krabben sorgt die Gruppe dafür, dass jeder Tier, das den Behälter zu verlassen versucht, von den anderen Tieren sofort ...
www.rhetorik.ch/Aktuell/09/06_21/index.html -Cached
Der rote Faden
der internen Weiterbildung
Basiert auf meinem Lehrbuch "Team und Kommunikation" (Sauerländer)
Frage nach der Einführung :
Welche Frage möchte ich an
unserer Standortbestimmung
beantwortet haben?
(Bitte notieren und Frage verwahren. Komme am Schluss darauf zurück)unserer Standortbestimmung
beantwortet haben?
Fragen und Themen, die uns
heute beschäftigen werden:
--> Was bezeichne ich als Team?heute beschäftigen werden:
1. GRUNDLAGE
Was sagen Sie zum Durchsage in der Eisenbahn: "Das Intercity TEAM begrüsst Sie."
Was ist ein lösungsorientiertes Team? (Denkanstoss als Partnerarbeit)
2. TEAMS LOESUNGSORIENTIERT LEITEN
--> Wie leite ich mein Team?
Muss ein Team geführt werden? (Demonstration mit Teilnehmern)
--> Welcher Grundsatz hat sich bei mir im Team bewährt?
--> Meinen Führungsstil bezeichne ich als....
Demonstration TEAMBILDUNGSPROZESS im Plenum
Als Auftakt ein Kontrapunkt:
Nur Einzelkämpfer siegen!
Im Team fristen ruhige gute Schaffer ein
Schattendasein!
Im Team können sich schwache Figuren
hinter dem Kollektiv verschanzen!
Mitarbeiter werden im Team zu risikofreudig,
weil das einzelne Teammitglied das Risiko
nicht allein übernehmen muss!<
Teamarbeit ist Zeitverschwendung.
Koordinations- und Querinformationen
rauben zu viel Zeit!
Im Team fehlt der Anreiz, sich persönlich
überdurchschnittlich einzusetzen!
Querulanten können die Teamarbeit
unnötig stark beeinträchtigen!
Im Interesse der Harmonie im Team
dominiert im Team eine Schonhaltung.
Probleme werden unter den Teppich
gekehrt!
TEAM = "Toll - Ein - Anderer - Machts"-
ist kein billiger Spruch!
ist kein billiger Spruch!
Dies zeigt sich beispielsweise in Schulen,
wenn die Lehrerin Rechnungen in Gruppen
lösen lässt. Damit die Gruppe
siegt, löst nur die beste Schülerin die Rechnungen.
Die Schwachen schauen zu.
Gute werden so noch besser und die
Schwachen noch schwächer!
3. Mein Umgang mit
GEGENSAETZEN als lösungsorientierter Ansatz
Die Balance finden (Kurzversion)
Die Balance finden. von Marcus Knill ... Eine ausführliche Version dieses kurzen Artikels finden Sie hier als Balance . ...
www.rhetorik.ch/Balance/Kurz.html -Cached
4. Lösungsorientierte KRITIK
EIN HANDLAUF (Verhaltungsverbesserungsgespräche unter 4 Augen)
**************************
5. Lösungsorientierter Umgang mit SCHWIERIGEN TYPEN
Welche Prinzipien haben sich in meinem Team in schwierigen Situationen bewährt? (Podium)
Sie erinnern sich an die provokativen Thesen am Anfang
(Kontrapunkt). Wo sehen Sie die Grenzen der Teamarbeit?
Erkenntnis:
Diese sollten Sie am Schluss der Veranstaltung für sich notiert haben
???????????????????
Fassen
Sie das FAZIT des heutigen Tages zusammen und schälen Sie ein Lernbild
heraus, das Sie während der kommenden Wochen konkret umsetzen werden. Ohne dieses
"Dranbleiben" - keine Nachhaltigkeit!
NACHLESE:
Weshalb ist Teamwork hilfreich?
_____________________________
- Komplexität nimmt bei allen Tätigkeiten zu
- Grössere Arbeitsteilung
- Zunehmende Spezialisierung
- Qualität kann ohne Teamarbeit weniger garantiert werden
- Resultate und Zufriedenheit steigen
- Kosten sinken nach der Formel 1+1=3
Doch muss geklärt werden: WER, WAS , WANN einbringt
Nach Eveline Binsack, Extremsportlerin, hat man dann Erfolg, wenn man
im richtigen Zeitpunkt Gegensteuer halten kann (gilt auch für die Teamarbeit).
Folgenden Satz habe ich mir bei Ihrem Vortrag in Basel notiert:
"Bei Gegenwind müssen wir nicht den Wind bekämpfen. Wir müssen unsere EINSTELLUNG ändern!!!!!!"
&&&&&&&&&&
Wer selbstkritisch ist und seine Stärken und Defizite kennt, macht bei der Teamkommunikation rasche Fortschritte.
WIE WEITER?
Ich gebe Ihnen drei Buchstaben mit auf den Weg: LLL
Lebenlanges Lernen Lohnt sich. Ich bin überzeugt, dass Sie im Alltag den Erfolg nach wenigen Wochen feststellen werden. Ich habe viele Führungspersönlichkeiten erlebt, die im Alltag resignierten. Vielleicht, weil sie zu wenig gelernt haben mit Problemen, Meinungsdifferenzen und Frust umzugehen. Möglicherweise auch, weil sie zwar die kommunikative Kompetenz und soziale Kompetenz theoretisch verinnerlicht hatten, jedoch den Lernbeschleuniger "Spiegel" nicht oder zu wenig professionell genutzt haben (Hofnarrenkultur).
Wer selbstkritisch ist und seine Stärken und Defizite kennt, macht bei der Teamkommunikation rasche Fortschritte.
WIE WEITER?
Ich gebe Ihnen drei Buchstaben mit auf den Weg: LLL
Lebenlanges Lernen Lohnt sich. Ich bin überzeugt, dass Sie im Alltag den Erfolg nach wenigen Wochen feststellen werden. Ich habe viele Führungspersönlichkeiten erlebt, die im Alltag resignierten. Vielleicht, weil sie zu wenig gelernt haben mit Problemen, Meinungsdifferenzen und Frust umzugehen. Möglicherweise auch, weil sie zwar die kommunikative Kompetenz und soziale Kompetenz theoretisch verinnerlicht hatten, jedoch den Lernbeschleuniger "Spiegel" nicht oder zu wenig professionell genutzt haben (Hofnarrenkultur).
Dienstag, 24. Mai 2011
Die Welt ging einmal mehr nicht unter.
Statt den Flop einzugestehen wird ein neues Datum gesucht.
Ich zitiere Blick:
Der vorausgesagte Weltuntergang des Radio-Predigers Harold Camping (89) blieb am Samstag aus. Die Anhänger des Apokalypse-Propheten müssen nun wieder den Alltag bewältigen.
Die Welt sieht noch gleich aus, der prophezeite Untergang vom Samstag
ist nicht eingetroffen. Die Jünger von Harold Camping sehen sich jetzt
mit weltlichen Problemen konfrontiert: Viele müssen einen neuen Job
suchen.
Welt da, Job weg
Einer seiner Anhänger ist John Ramsey (25) aus New Jersey. Er glaubte Camping, dass die Welt dem Untergang geweiht sei und am 21. Mai nur die wahren Gläubigen der Apokalypse entgehen würden. Seinen Job hatte er aufgegeben, sein Erspartes Campings Radio-Sender gespendet und in New York Infozettel zum Weltuntergang verteilt, wie «Bild.de» schreibt.
Passiert ist nichts. Ramsey war erschüttert, konnte es nicht fassen. Der Mittzwanziger weinte, trauerte zusammen mit seiner Familie. Jetzt muss er wieder mit dem normalen Leben zurechtkommen und eine neue Arbeit finden. Trotzdem glaubt er: «Es ist nicht Campings Schuld. Ich habe die Bibel gelesen, alles lief darauf hinaus.»
Neues Datum für Apokalypse
Den Job aufgegeben, gespendet und Flyer verteilt, hat auch Peter Lombardi (44) aus Jersey City. Wie Ramsey glaubt er ebenfalls weiter an Campings prophetische Fähigkeiten und fühlt sich keinesfalls betrogen. «Mal abwarten, was in der nächsten Radiosendung zu hören ist.»
Und Gary Vollmer ist überzeugt: «Der Weltuntergang ist nur verschoben, er wird am 21. Oktober stattfinden», sagt er.
Seine Anhänger halten trotz Spott und Hohn zu ihm, warten auf neue Prophezeiungen. Und was macht Harold Camping selbst? Er verschanzt sich auf seinem Anwesen in Oakland und schweigt. «Verwirrt» und «völlig perplex» sei er, sagt seine Ehefrau. Kein Wunder, bereits 1994 trat seine Prophezeiung nicht ein. Ein Statement wird es also erstmal nicht geben. (kko)
Welt da, Job weg
Einer seiner Anhänger ist John Ramsey (25) aus New Jersey. Er glaubte Camping, dass die Welt dem Untergang geweiht sei und am 21. Mai nur die wahren Gläubigen der Apokalypse entgehen würden. Seinen Job hatte er aufgegeben, sein Erspartes Campings Radio-Sender gespendet und in New York Infozettel zum Weltuntergang verteilt, wie «Bild.de» schreibt.
Passiert ist nichts. Ramsey war erschüttert, konnte es nicht fassen. Der Mittzwanziger weinte, trauerte zusammen mit seiner Familie. Jetzt muss er wieder mit dem normalen Leben zurechtkommen und eine neue Arbeit finden. Trotzdem glaubt er: «Es ist nicht Campings Schuld. Ich habe die Bibel gelesen, alles lief darauf hinaus.»
Neues Datum für Apokalypse
Den Job aufgegeben, gespendet und Flyer verteilt, hat auch Peter Lombardi (44) aus Jersey City. Wie Ramsey glaubt er ebenfalls weiter an Campings prophetische Fähigkeiten und fühlt sich keinesfalls betrogen. «Mal abwarten, was in der nächsten Radiosendung zu hören ist.»
Und Gary Vollmer ist überzeugt: «Der Weltuntergang ist nur verschoben, er wird am 21. Oktober stattfinden», sagt er.
Seine Anhänger halten trotz Spott und Hohn zu ihm, warten auf neue Prophezeiungen. Und was macht Harold Camping selbst? Er verschanzt sich auf seinem Anwesen in Oakland und schweigt. «Verwirrt» und «völlig perplex» sei er, sagt seine Ehefrau. Kein Wunder, bereits 1994 trat seine Prophezeiung nicht ein. Ein Statement wird es also erstmal nicht geben. (kko)
Kommentar: Erstaunlich, wie einfach die Rattenfängerei mit dem psychologischen Werkzeug "Angst" funktioniert. Die Erdbeben und der AKW Gau in Japan gaben den Apokalypse-Predigern zusätzlichen Aufwind. Alle Umweltkatastrophen Dürre, Tornados, Ueberschwemmungen usw. können immer wieder als hilfreiche konkrete ersten Anzeichen eines bevorstehenden Untergangs gewertet werden. Für die Fehlprognose gibt es jeweils genügend Erklärungen und Selbstschutzbehauptungen. so lesen wir: Gott habe uns nochmals eine Chance einräumen wollen. Die alten Berechnungen seinen leider noch zu ungenau gewesen. Man habe heute bessere Methoden gefunden, die Bibel Botschaften zu entziffern. So "wie das Amen in der Kirche" wird das Erfolgsrezept Angst beim nächsten Datum wieder funktionieren. An gutgläubigen Anhängern wird es nicht mangeln.
Montag, 23. Mai 2011
Gebührenfrage
Aus Blog Persönlich.com
SRG: Weshalb die Gebührenfrage ernst genommen werden müsste
Es ist offensichtlich, dass die Spitze der SRG jede Gelegenheit nutzt, um zu zeigen, dass die Minderheiten nur mit grossen Finanzopfern versorgt werden können. Das gehört zum Job der SRG-Generaldirektion und ist richtig und wichtig.
Doch erkenne ich bei den Konsumenten, dass man nichts darüber hört oder liest, wie die Verantwortlichen beim derzeitigen Programm aufzeigen, wo konkret gespart werden könnte. Eine Umfrage von “20 Minuten” zeigt auf, dass in der Bevölkerung ein grosses Unbehagen nachgewiesen werden kann. Die Toleranzgrenze der zumutbaren Gebühren scheint überschritten.
Ich bin überzeugt, dass sich die Kosten konkret reduzieren lassen. Ich kann mir nicht vorstellen, weshalb beispielsweise am Morgen SF 2 zum Radiosender (DRS3) mutiert. So, als hätte man zu viele Kanäle. Gerne lese ich von konkreten Vorschlägen, welche Sendungen gestrichen werden könnten, ohne dass die Qualität des Service public darunter leidet.
Marcus Knill
Montag, 23. Mai 2011 um 15:30 Uhr
Kategorien: Allgemeines
Aus Blog Persönlich.com
SRG: Weshalb die Gebührenfrage ernst genommen werden müsste
Es ist offensichtlich, dass die Spitze der SRG jede Gelegenheit nutzt, um zu zeigen, dass die Minderheiten nur mit grossen Finanzopfern versorgt werden können. Das gehört zum Job der SRG-Generaldirektion und ist richtig und wichtig.
Doch erkenne ich bei den Konsumenten, dass man nichts darüber hört oder liest, wie die Verantwortlichen beim derzeitigen Programm aufzeigen, wo konkret gespart werden könnte. Eine Umfrage von “20 Minuten” zeigt auf, dass in der Bevölkerung ein grosses Unbehagen nachgewiesen werden kann. Die Toleranzgrenze der zumutbaren Gebühren scheint überschritten.
Ich bin überzeugt, dass sich die Kosten konkret reduzieren lassen. Ich kann mir nicht vorstellen, weshalb beispielsweise am Morgen SF 2 zum Radiosender (DRS3) mutiert. So, als hätte man zu viele Kanäle. Gerne lese ich von konkreten Vorschlägen, welche Sendungen gestrichen werden könnten, ohne dass die Qualität des Service public darunter leidet.
Marcus Knill
Montag, 23. Mai 2011 um 15:30 Uhr
Kategorien: Allgemeines
SRG: Weshalb die Gebührenfrage ernst genommen werden müsste
Es ist offensichtlich, dass die Spitze der SRG jede Gelegenheit nutzt, um zu zeigen, dass die Minderheiten nur mit Finanzopfern mit Radio und TV Kanälen versorgt werden können. Das gehört zum Job der Generaldirektion SRG und ist richtig und wichtig.
Doch erkenne ich bei den Konsumenten, dass man nichts hört oder liest, wo und wie beim derzeitigen Programm echt gespart werden könnte. Die 20 Min Umfrage zeigt deutlich, dass in der Bevölkerung ein grosses Unbehagen nachgewiesen werden kann. Die Schallgrenze der zumutbaren Gebühren scheint überschritten.
Ich bin überzeugt, dass sich die Kosten konkret reduzieren lassen. Ich kann mir nicht vorstellen, weshalb am Morgen SF 2 zum Radiosender (DRS3) mutiert. So, als hätte man zu viel Kanäle. Gerne lese ich von konkreten Vorschlägen, welche Sendungen gestrichen werden könnten ohne dass die Qualität darunter leidet.
Zitat 20 Min:
Plaudersendung oder Tagesschau? Quiz oder Kassensturz?
Die Zuschauer wissen genau, wo sie bei der SRG den Rotstift ansetzen würden. «Die grössten Schweizer Talente» müssten dran glauben.
Wie viel darf der mediale Service Public jährlich kosten?200 Franken: 68.6 %0 Franken: 20 %463 Franken: 9.5 %Mehr als 463 Franken: 1.9 %200 Franken: 68.6 %
200 Franken sind
ausreichend - das zumindest sagt eine deutliche Mehrheit der Leser von
20 Minuten Online, die sich an der Web-Umfrage beteiligt haben.
Quelle: 20 Minuten Online
Quelle: 20 Minuten Online
Die Leser von 20 Minuten Online sind sich einig: Die SRG ist ein
fetter Moloch, der dringend auf Diät gesetzt werden muss. Das zeigt die
grosse, nicht repräsentative SRG-Umfrage von vergangener Woche. Den
«Eurovision Song Contest» würde hier niemand vermissen.
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Service public: Was gehört in die Grundversorgung?
Die Eckdaten
Die grosse nicht repräsentative SRG-Umfrage von 20 Minuten Online wurde am Dienstagnachmittag um 14.30 Uhr aufgeschalten und war bis Freitag 13 Uhr online. 7 524 Leser nahmen daran teil. Davon 83 Prozent Männer und 17 Prozent Frauen. Am fleissigsten nahm die Altersgruppe zwischen 26 und 35 Jahren teil (29%), gefolgt von den 19- bis 25-Jährigen (22%).
Alle Resultate der Umfrage im Detail finden Sie hier. Doch auch abseits der schmerzhaften Aktualität fanden die Leser deutliche Worte:
Wer allerdings Meinungskrawallmacher hinter den Resultaten vermutet, liegt falsch: Während Unterhaltungs- und Plauderformate wie die «Sportlounge» und «Die grössten Schweizer Talente» gnadenlos abgestraft wurden (mehr als 70% aller Teilnehmer fanden die erste DGST-Staffel total überflüssig oder haben sie nie geschaut), erhielten die SF-Paradepferde «Tagesschau», «Kassensturz» und «10vor10» durchwegs positive Zensuren. Als beste Sendung des SF erkoren die Umfrageteilnehmer – Überraschung! – «Dok».
Gebühren und Werbung? Geht gar nicht!
Insgesamt sehen dieLeser die Gesamtleistung der SRG kritisch, aber differenziert: Obwohl sie bezweifeln, dass die nationale Rundfunkanstalt den Zusammenhalt in der Schweiz fördert und sie das faktische Monopol für nationale Radio- und TV-Sender deutlich ablehnen, ist nur knapp die Hälfte der Meinung, dass die SRG insgesamt kein «hochwertiges» Angebot liefere. Das Signal an den neuen SRG-Generaldirektor Roger de Weck ist klar: Es gibt noch Luft nach oben.
Warm anziehen muss sich der grösste Schweizer Medienkonzern indes, wenn es um die Zwangsabgaben geht.
Gemäss der Umfrage hat SVP-Nationalrätin Natalie Ricklis Petition, die eine Halbierung der Billag-Gebühren verlangt, beim Volk beste Chancen. 68,6 Prozent der Umfrageteilnehmer finden: «200 Franken pro Jahr sind angemessen». Nur ein Zehntel will weiterhin 463 Franken oder mehr bezahlen.
Doch es kommt noch dicker: Dass die SRG zugleich Gebühren einzieht und Werbung ausstrahlt, versteht Otto Normalleser nicht. Vier von fünf Personen finden dieses schizoide Modell falsch. Gut möglich, dass die junge Zürcher Nationalrätin dem fetten Moloch SRG bald Beine macht – auf dass er wieder schlank und rank werde!
Kommentar: Der Rat, die SRG solle den Dialog zu den Initianten suchen und in einer gut geführten Verhandlung darlegen, dass sie die Bedenken bei der Gebührenfrage ernst nimmt ( und konkrete Sparvorschläge unterbreitet) - Weshalb wird dieser Rat in den Wind geschlagen? Falls versucht würde, die Bedenken der Petitionäre unter den Tisch zu wischen, könnte sich dies langfristig rächen.
Die grosse nicht repräsentative SRG-Umfrage von 20 Minuten Online wurde am Dienstagnachmittag um 14.30 Uhr aufgeschalten und war bis Freitag 13 Uhr online. 7 524 Leser nahmen daran teil. Davon 83 Prozent Männer und 17 Prozent Frauen. Am fleissigsten nahm die Altersgruppe zwischen 26 und 35 Jahren teil (29%), gefolgt von den 19- bis 25-Jährigen (22%).
Alle Resultate der Umfrage im Detail finden Sie hier. Doch auch abseits der schmerzhaften Aktualität fanden die Leser deutliche Worte:
Die Schweiz braucht keine 18 öffentlich-rechtliche
Radiosender. Ähnlich das Verdikt beim Fernsehen: 3 TV-Sender sind genug.
Und: Es gehört nicht zum Bildungsauftrag des Schweizer
Staatsfernsehens, Vorabend-Quizsendungen wie «5gegen5» zu produzieren!
Unterhaltungsschwachstrom ist out.
Wer allerdings Meinungskrawallmacher hinter den Resultaten vermutet, liegt falsch: Während Unterhaltungs- und Plauderformate wie die «Sportlounge» und «Die grössten Schweizer Talente» gnadenlos abgestraft wurden (mehr als 70% aller Teilnehmer fanden die erste DGST-Staffel total überflüssig oder haben sie nie geschaut), erhielten die SF-Paradepferde «Tagesschau», «Kassensturz» und «10vor10» durchwegs positive Zensuren. Als beste Sendung des SF erkoren die Umfrageteilnehmer – Überraschung! – «Dok».
Gebühren und Werbung? Geht gar nicht!
Insgesamt sehen dieLeser die Gesamtleistung der SRG kritisch, aber differenziert: Obwohl sie bezweifeln, dass die nationale Rundfunkanstalt den Zusammenhalt in der Schweiz fördert und sie das faktische Monopol für nationale Radio- und TV-Sender deutlich ablehnen, ist nur knapp die Hälfte der Meinung, dass die SRG insgesamt kein «hochwertiges» Angebot liefere. Das Signal an den neuen SRG-Generaldirektor Roger de Weck ist klar: Es gibt noch Luft nach oben.
Warm anziehen muss sich der grösste Schweizer Medienkonzern indes, wenn es um die Zwangsabgaben geht.
Gemäss der Umfrage hat SVP-Nationalrätin Natalie Ricklis Petition, die eine Halbierung der Billag-Gebühren verlangt, beim Volk beste Chancen. 68,6 Prozent der Umfrageteilnehmer finden: «200 Franken pro Jahr sind angemessen». Nur ein Zehntel will weiterhin 463 Franken oder mehr bezahlen.
Doch es kommt noch dicker: Dass die SRG zugleich Gebühren einzieht und Werbung ausstrahlt, versteht Otto Normalleser nicht. Vier von fünf Personen finden dieses schizoide Modell falsch. Gut möglich, dass die junge Zürcher Nationalrätin dem fetten Moloch SRG bald Beine macht – auf dass er wieder schlank und rank werde!
Kommentar: Der Rat, die SRG solle den Dialog zu den Initianten suchen und in einer gut geführten Verhandlung darlegen, dass sie die Bedenken bei der Gebührenfrage ernst nimmt ( und konkrete Sparvorschläge unterbreitet) - Weshalb wird dieser Rat in den Wind geschlagen? Falls versucht würde, die Bedenken der Petitionäre unter den Tisch zu wischen, könnte sich dies langfristig rächen.
Sonntag, 22. Mai 2011
Sollen 4 jährige mit SEX und LUST im Kindergarten zwangsaufgeklärt werden?
Blick stellt die Frage:
(Ende Zitat)
Sie könnten immerhin kommentieren, weshalb sie zu dieser fragwürdigen Aktion nichts sagen.
Die SEXBOX, die in den Balser Kinderärten abgegeben werden soll - ohne Einverständnis der Eltern - sorgt für Wirbel.
Blick stellt die Frage:
Verdirbt dieser Sex-Koffer unsere Kinder?
Ich zitiere:
Plüschvagina, Holzpenis und Videos, die keinen Zweifel lassen: An den Schweizer Schulen hält eine offensive Sexualaufklärung Einzug. Bald könnte sie obligatorisch sein. Doch nun formiert sich Widerstand gegen die von oben verordnete Lustkunde.
In diesen Tagen werden Koffer und Boxen an 30 Schulen und Kindergärten im Kanton Basel-Stadt verteilt. Sie haben es in sich.
Der grosse Koffer ist für die Kleinen bestimmt. Sein Inhalt: Puppen, Puzzles, Bücher und anderes Lehrmaterial für Vier- bis Zehnjährige.
In die Box dürfen die älteren Kinder gucken: Sie enthält Filmmaterial zur Aufklärung, Holzpenisse in allen erdenklichen Längen und Dicken sowie eine künstliche Vagina. Beigelegt ist auch ein Leitfaden für die Lehrkräfte. Er gibt vor, wie die jeweilige Altersstufe anzusprechen ist. Denn wenn der Behälter im Unterricht geöffnet wird, geht es um ein heikles Thema: Sex.
Der Sex-Koffer und die Sex-Box sollen den Pädagogen als Hilfsmittel im Aufklärungsunterricht dienen. Ab dem neuen Schuljahr steht in Basel Sexualkunde auf dem Stundenplan wie Rechnen oder Turnen. Und zwar obligatorisch. Dispensieren lassen können sich die Kleinen nicht.
Was ein vierjähriges Kindergartenkind da nach der Sommerpause erwartet, ist allerhand: Die kleinen Basler und Baslerinnen sollen lernen, männliche und weibliche Körperteile zu unterscheiden und zu benennen – auch die Geschlechtsorgane. Sie sollen wissen, wie ein Baby gezeugt wird, wie eine Geburt vor sich geht. Dazu liefert der Sex-Koffer eindeutiges Bildmaterial und Puppen zum Üben.
Ganz wichtig ist das Stichwort Lust. Die Dreikäsehochs sollen «erkennen, dass Berührungen an Körperstellen lustvoll sein können», erklärt Daniel Schneider, Konrektor Kindergärten, der den Leitfaden zusammen mit Fachpersonen für den Kanton Basel-Stadt ausgearbeitet hat.
In der Praxis kann das dann so aussehen: Die Kinder massieren einander gegenseitig – oder berühren sich mit warmen Sandsäcken. Dazu läuft leise Musik. «Wichtig ist, dass sie lernen, Nein zu sagen, wenn sie an einer Stelle nicht berührt werden wollen.» Schneider glaubt, dass «Kinder dabei unterstützt werden sollen, ihre Sexualität lustvoll zu entwickeln und zu erleben».
Auch das gern gespielte «Dökterle» wird quasi offiziell. «Dass Kinder in diesem Alter Lust empfinden, ist normal. Das darf man nicht abklemmen – sonst kann sich das negativ auf die Entwicklung auswirken», so Schneider, ein ehemaliger Kindergärtner.
In den oberen Klassen geht es dann etwas eindeutiger zur Sache. Aufklärungsvideos und Vaginas aus Plüsch gehören ebenso zum Unterrichtsprogramm wie hölzerne Penisse.
Nicht nur Basler Schulen gehen unverkrampft mit dem Thema Sex um, teilweise gilt das auch für die Kantone St. Gallen und Appenzell. Dort kennt man in vielen Schulhäusern den sogenannten Sexteppich – eine bunte Collage aus Papierschnipseln mit obszönen Begriffen, aufgeschrieben von den Kids. Die lesen sie sich dann in der Aufklärungsstunde laut vor – «ficken», «bumsen», «knallen» sind noch die harmlosesten.
«Durch das laute Lesen sollen die Kinder spüren, dass Wörter verletzen, aber auch erfreuen können. Wir ermuntern sie, Worte zu benützen, welche angenehme Gefühle auslösen», sagt Pius Widmer, (62) Theologe und Sexualpädagoge der Fachstelle für Aids- und Sexualfragen in St. Gallen. Sie wird für die Aufklärungsarbeit an den Schulen der zwei Kantone beigezogen.
Unabhängig davon hat bereits das Bundesamt für Gesundheit (BAG) ein Grundlagenpapier zur Verankerung von Sexualerziehung in der Schule ausarbeiten lassen. Beauftragt wurden Fachleute der Pädagogischen Hochschule Zentralschweiz (PHZ) in Luzern. Wie aus Verträgen hervorgeht, die SonntagsBlick vorliegen, setzt das BAG 1´343´000 Franken dafür ein.
Das 45 Seiten umfassende Papier soll den Kantonen helfen, ihre Leitfäden zu erarbeiten. Die Ersten, die ihre Sexualkunde an den Empfehlungen aus Luzern ausgerichtet haben, sind die Basler.
Gegen den von oben verordneten Aufklärungsunterricht formiert sich inzwischen massiver Widerstand. In vielen Kantonen schliessen sich Eltern, Lehrer, und Pädagogen zusammen. Ihr Ziel: seine Einführung zu verhindern. Der Bündner Daniel Trappitsch, selbst Sexualtherapeut und Mitglied des Vereins Bürger für Bürger, der Dutzende von Kritikern aus allen Lagern vertritt, ist entsetzt: «Ein solcher Unterricht ist skandalös. Aufklärung ist Sache der Eltern.»
Auch FDP-Fraktionschefin Gabi Huber wundert sich. «Aufklärung in dieser Form soll in den Händen der Eltern bleiben und gehört sicher nicht in den Kindergarten», so die Urnerin. Sie glaubt nicht, dass sich Sex-Lektionen à la Basel oder St. Gallen im Urnerland durchsetzen lassen, und appelliert an die kantonalen Bildungsdirektoren, «einen solchen Unterricht nicht zu dulden».
Befürworter und Gegner warten jetzt gespannt auf eine Entscheidung: Bis 2014 wollen sich die Bildungsdirektoren auf einen verbindlichen Lehrplan einigen, der den obligatorischen Sexualkunde-Unterricht schweizweit verankert.
Einige Verantwortlichen verwahren sich gegen die massive Kritik. Der Basler Schularzt und Präventivmediziner Thomas Steffen zum Beispiel, der den Leitfaden für seinen Kanton herausgegeben hat: «Kinder haben das Recht, kindergerecht aufgeklärt zu werden. Das Tabu, das daraus gemacht wird, ist ein Problem der Erwachsenen», sagt Steffen.
Das Bundesamt für Gesundheit lehnte eine Stellungnahme zur schweizweit geplanten Sexualkunde ebenso ab wie die Fachleute der Pädagogischen Hochschule Zentralschweiz in Luzern.
Der grosse Koffer ist für die Kleinen bestimmt. Sein Inhalt: Puppen, Puzzles, Bücher und anderes Lehrmaterial für Vier- bis Zehnjährige.
In die Box dürfen die älteren Kinder gucken: Sie enthält Filmmaterial zur Aufklärung, Holzpenisse in allen erdenklichen Längen und Dicken sowie eine künstliche Vagina. Beigelegt ist auch ein Leitfaden für die Lehrkräfte. Er gibt vor, wie die jeweilige Altersstufe anzusprechen ist. Denn wenn der Behälter im Unterricht geöffnet wird, geht es um ein heikles Thema: Sex.
Der Sex-Koffer und die Sex-Box sollen den Pädagogen als Hilfsmittel im Aufklärungsunterricht dienen. Ab dem neuen Schuljahr steht in Basel Sexualkunde auf dem Stundenplan wie Rechnen oder Turnen. Und zwar obligatorisch. Dispensieren lassen können sich die Kleinen nicht.
Was ein vierjähriges Kindergartenkind da nach der Sommerpause erwartet, ist allerhand: Die kleinen Basler und Baslerinnen sollen lernen, männliche und weibliche Körperteile zu unterscheiden und zu benennen – auch die Geschlechtsorgane. Sie sollen wissen, wie ein Baby gezeugt wird, wie eine Geburt vor sich geht. Dazu liefert der Sex-Koffer eindeutiges Bildmaterial und Puppen zum Üben.
Ganz wichtig ist das Stichwort Lust. Die Dreikäsehochs sollen «erkennen, dass Berührungen an Körperstellen lustvoll sein können», erklärt Daniel Schneider, Konrektor Kindergärten, der den Leitfaden zusammen mit Fachpersonen für den Kanton Basel-Stadt ausgearbeitet hat.
In der Praxis kann das dann so aussehen: Die Kinder massieren einander gegenseitig – oder berühren sich mit warmen Sandsäcken. Dazu läuft leise Musik. «Wichtig ist, dass sie lernen, Nein zu sagen, wenn sie an einer Stelle nicht berührt werden wollen.» Schneider glaubt, dass «Kinder dabei unterstützt werden sollen, ihre Sexualität lustvoll zu entwickeln und zu erleben».
Auch das gern gespielte «Dökterle» wird quasi offiziell. «Dass Kinder in diesem Alter Lust empfinden, ist normal. Das darf man nicht abklemmen – sonst kann sich das negativ auf die Entwicklung auswirken», so Schneider, ein ehemaliger Kindergärtner.
In den oberen Klassen geht es dann etwas eindeutiger zur Sache. Aufklärungsvideos und Vaginas aus Plüsch gehören ebenso zum Unterrichtsprogramm wie hölzerne Penisse.
Nicht nur Basler Schulen gehen unverkrampft mit dem Thema Sex um, teilweise gilt das auch für die Kantone St. Gallen und Appenzell. Dort kennt man in vielen Schulhäusern den sogenannten Sexteppich – eine bunte Collage aus Papierschnipseln mit obszönen Begriffen, aufgeschrieben von den Kids. Die lesen sie sich dann in der Aufklärungsstunde laut vor – «ficken», «bumsen», «knallen» sind noch die harmlosesten.
«Durch das laute Lesen sollen die Kinder spüren, dass Wörter verletzen, aber auch erfreuen können. Wir ermuntern sie, Worte zu benützen, welche angenehme Gefühle auslösen», sagt Pius Widmer, (62) Theologe und Sexualpädagoge der Fachstelle für Aids- und Sexualfragen in St. Gallen. Sie wird für die Aufklärungsarbeit an den Schulen der zwei Kantone beigezogen.
Unabhängig davon hat bereits das Bundesamt für Gesundheit (BAG) ein Grundlagenpapier zur Verankerung von Sexualerziehung in der Schule ausarbeiten lassen. Beauftragt wurden Fachleute der Pädagogischen Hochschule Zentralschweiz (PHZ) in Luzern. Wie aus Verträgen hervorgeht, die SonntagsBlick vorliegen, setzt das BAG 1´343´000 Franken dafür ein.
Das 45 Seiten umfassende Papier soll den Kantonen helfen, ihre Leitfäden zu erarbeiten. Die Ersten, die ihre Sexualkunde an den Empfehlungen aus Luzern ausgerichtet haben, sind die Basler.
Gegen den von oben verordneten Aufklärungsunterricht formiert sich inzwischen massiver Widerstand. In vielen Kantonen schliessen sich Eltern, Lehrer, und Pädagogen zusammen. Ihr Ziel: seine Einführung zu verhindern. Der Bündner Daniel Trappitsch, selbst Sexualtherapeut und Mitglied des Vereins Bürger für Bürger, der Dutzende von Kritikern aus allen Lagern vertritt, ist entsetzt: «Ein solcher Unterricht ist skandalös. Aufklärung ist Sache der Eltern.»
Auch FDP-Fraktionschefin Gabi Huber wundert sich. «Aufklärung in dieser Form soll in den Händen der Eltern bleiben und gehört sicher nicht in den Kindergarten», so die Urnerin. Sie glaubt nicht, dass sich Sex-Lektionen à la Basel oder St. Gallen im Urnerland durchsetzen lassen, und appelliert an die kantonalen Bildungsdirektoren, «einen solchen Unterricht nicht zu dulden».
Befürworter und Gegner warten jetzt gespannt auf eine Entscheidung: Bis 2014 wollen sich die Bildungsdirektoren auf einen verbindlichen Lehrplan einigen, der den obligatorischen Sexualkunde-Unterricht schweizweit verankert.
Einige Verantwortlichen verwahren sich gegen die massive Kritik. Der Basler Schularzt und Präventivmediziner Thomas Steffen zum Beispiel, der den Leitfaden für seinen Kanton herausgegeben hat: «Kinder haben das Recht, kindergerecht aufgeklärt zu werden. Das Tabu, das daraus gemacht wird, ist ein Problem der Erwachsenen», sagt Steffen.
Das Bundesamt für Gesundheit lehnte eine Stellungnahme zur schweizweit geplanten Sexualkunde ebenso ab wie die Fachleute der Pädagogischen Hochschule Zentralschweiz in Luzern.
Kommentar: Der sensible Bereich Sexualaufklärung dürfte nicht ohne Einbezug der Eltern erfolgen.
Eine Zwangsaufklärung im Vorschulalter ist aus meiner Sicht abzulehnen. In unserer Familie hatten wir gute Erfahrung gemacht mit folgendem Prinzip: Wir geben offen und ungeschminkt - vor allem altersgerecht Auskunft - auf Fragen, die jeweils vom Kind aus kommen. Sensible Fragen tauchen nicht bei einem verordneten Sexualkundeunterricht auf. Die Thematik trat überall und bei unterschiedlichsten Situationen auf. So wie im Unterricht Medienpädgogik nicht in einem besonderen Fach MEDIENPAEDAGOGIK abgehandelt werden muss, kann SEXUALITAET in allen Fächern vorkommen (Kunst, Literatur, Chemie usw). Dort können Pädagogen situationsgerecht Aufklärung betreiben. Was ich nicht begreife: Das Schweigen des BAG und der Pädagogischen Hochschulen.Sie könnten immerhin kommentieren, weshalb sie zu dieser fragwürdigen Aktion nichts sagen.