Griechenland und Portugal gelang es nicht zu sparen. Verständlich: Die Bevölkerung dieser Länder lehnt laufend konkrete Sparübungen ab. Falls eine Regierung die Sparschraube anzuziehen versucht, wird gestreikt, demonstriert. Will die Regierung das Sparen konkret dirchsetzen, wird abgewählt.
Kommt dazu, dass die verschuldeten Länder ganz genau wissen, dass sie notfalls vor einem Kollaps gerettet würden (analog Griechenland).
Sie können getrost mit einem Rettungstschirm rechnen. Denn die EU kann den EURO nicht gefährden.
Uebertragen auf den privaten Bereich: Angenommen, ein Kind macht enorme Schulden (Handy, Kleider, Vergnügen) und die Eltern stopfen ständig die Löcher, so müssten sie sich nicht wundern, wenn der Sprössling keinerlei Anstalten macht zum Sparen .
Ich zitiere Tagi-online (24.3.11):
Gestern ist die sozialistische Regierung von Premierminister José Sócrates in Portugal zurückgetreten. Es ist ihr nicht gelungen, abermals ein Paket aus Sparmassnahmen und Steuererhöhungen durch das Parlament zu boxen. Es wäre das vierte innert kürzester Zeit gewesen. Damit ist Portugal einem Staatsbankrott einen Schritt näher gekommen. Das Land ist dringend auf die Hilfe aus Europa und dem Internationalen Währungsfonds angewiesen und muss in diesem Sommer rund 20 Milliarden Euro auftreiben. (Ende Zitat)
Kommentar: Ich erinnere mich noch an den Slogan. "Wir wollen uns nicht zu Tode sparen!"An den Staat wurden ständig neue Forderungen gestellt und gewisse Parteien vertraten jahrelang die These: "Wenn es schlecht geht, dürfen wir nicht sparen. Im Gegenteil. Wir müssen Geld ausgeben".
In der Schweiz wurde man sich rechtzeitig bewusst, dass man sich auch zu Tode verschulden kann. Eine vernünftige Familie würde nämlich bei einer Verschuldung eifnach ALLE Bereiche, die nicht zu den fixen Kosten zählen, entsprechend kürzen. Sparen geht nie ohne Verzicht.
Alle europäischen Staaten, die den Haushalt nicht in den Griff bekommen, dürften eigentlich gar nicht unterstützt werden, solange sie sich weigern, zu sparen.
Prognose: Das Verhalten des verschuldeten Kindes, dem ständig geholfen wird, können wir 1:1 auf die angeschlagenen Staaten übertragen. Wenn es Europa nicht gelingt, klare Bedingungen echt durchzusetzen, sehe ich schwarz. Würde Europa den Währungsfond nur laufend erhöhen, so wäre dies ein Fass ohne Boden. Ohne Verhaltensänderung, ohne das Durchsetzen von Bedingungen sind nämlich die nächsten Erhöhungen bereits vorprogrammiert.
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