Donnerstag, 1. Juli 2010

Das aussagekräftige LeitBILD des Bundesrates

Es scheint das erste Mal zu sein, dass der Gesamtbundesrat als Team ein Gesamtwerk geschaffen hat. Die erste Therapiestunde (Förderung der Teamfähigkeit) wurde positiv beurteilt. Anregung: Nach jeder Kommunikationspanne wird eine gemeinsame Malstunde im Bundeshauskeller verfügt. Unter der Anleitung von echten Künstlern schuf der Bundesrat ein sogenanntes Aktionskunstwerk. Indem jedes Mitglied mit einer selbst gewählten Farbe die Unterschrift auf die Leinwand pinselte, gelang es den "Animatoren", die Landesregierung zu aktivieren. Wie jedoch zu erfahren war, soll sich ein Mitglied geweigert haben, aktiv mit zu machen. Falls dies zutreffen würde, macht uns diese originelle Maltherapiestunde bewusst: Aktionitis allein genügt noch nicht eine angeschlagene Landesregierung kooperativer zu machen.

Ich zitiere TAGI:

Einige der Magistraten scheinen sich zu freuen, andere weniger: Bundesräte vor ihrem Werk. Bild: KEYSTONE/AP

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«Es ist schön farbig geworden», stellte Bundespräsidentin Doris Leuthard nach getaner Arbeit vor den Medien im Keller des Aargauer Kunsthauses fest. Und sie betont: «Wir haben das als Team gemacht.» Es sei eine gute Erfahrung für den Bundesrat, auch kreativ zu sein. «Das Ziel war, uns in der Mitte zu treffen.» Als «kreativen Akt des Bundesrates» bezeichnete Ueli Maurer das Bild.

Kommentar: Ich verzichte auf eine tiefenpsychologischen Farbanalyse. Wir wollen nicht ergründen: Hat es nun zu viel politisches ROT oder zu viel GRUEN, BLAU oder SCHWARZ?

In den Medien habe ich die Frage gelesen:

Was sagt uns dieses chaotische Bild über den Bundesrat?

Antwort: Das Bild veranschaulicht, wie chaotisch der Bundesrat während der letzten Monaten kommuniziert hat. Doch gibt mir das bunte, farbenfrohe Bild Hoffnung, dass die Maltherapie des Bundesrates das Kommunikationsklima künftig doch positiv beeinflussen könnte.

Uebrigens: Die Presse durfte den "Künstlern" nicht über die Achsel schauen. Damit kann wie üblich spekuliert werden oder noch besser: Warten wir ab. Mit Indiskretionen darf auch in diesem Fall gerechnet werden. Gut möglich, dass ein Bundesratsmitglied an einer improvisierten Medienkonferenz demnächst verkündet, dass es nicht stimmt, dass Bunderat Maurer mit seinem Pinsel zu oft in den grünen Topf gegriffen habe.

Der Kommentar des Bundesrates Merz sagt immerhin schon jetzt etwas Aufschlussreiches aus. Er findet:

Es sei eine originelle Idee, dass der Bundesrat etwas so frei habe gestalten dürfen. Ohne STRUKTUR, ohne AUFTRAG, ohne ZIEL.

Da müssen sich beim Malen einige Magistraten recht wohl gefühlt haben. Denn das war eigentlich wie sonst im Alltag - bei der üblichen politischen Tätigkeit. Dort fehlt es bekanntlich auch oft an der STRUKTUR und am ZIEL bei den individuellen Verlautbarungen.

Mein Vorschlag: Versteigern wir das erste magistrale Kunstwerk. Der Erlös könnte der EDA überreicht werden- für den geschröpften Topf der Lösegelder (bei Erpressungen).

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