Ich zitiere Blick:
«Cooles Image für Spontan-Sex»
Segmüller schreibt in der Interpellation: «Man fragt sich bei den sexuell aufgeladenen Clips, ob sie das Ziel erreichen, vor ungeschütztem Spontan-Sex zu warnen. Vielmehr wird doch dem Spontan-Sex ein cooles Image verpasst.» Die Kampagne vermittle ein komplett falsches Bild. Nämlich: «Macht das nur, vergesst aber den Gummi nicht.» Aber nicht nur um die Botschaft der Kampagne macht sich der frühere Kommandant der Schweizergarde Sorgen. Ein grosses Problem sei auch, dass das BAG nicht sicherstellen könne, das nicht auch Kinder die expliziten Botschaften sehen würden.Burkhalter soll eingreifen
Für Segmüller ist klar: Die Kampagne muss weg. «Es ist zwar richtig, dass es Stop-Aids-Kampagnen gibt, jedoch müssen sie nicht auf eine Art und Weise gemacht werden, die viele Leute nicht sehen wollen.Kommentar: Wahrscheinlich muss sich Bundesrat Didier Burkhalter auch um diese neuen Werbefilme kümmern. Der neue Bundesrat hat nach seinem Amtsantritt bereits die Kampagne für die Sozialversicherungen stoppen lassen, welche das Behinderten-Klischees zementierte. Auch bei dieser Werbung geht es weider um die Gretchenfrage: Welches ist die Kernaussage der Aktion? Es darf daran gezweifelt werden, dass es den Adressaten einleuchten sollte, dass man sich auch bei kurzen Sex-Erlebnissen schützen sollte. Die Botschaft wird zwar mit Worten im Text vermittelt. Wahrnehmungspychologisch dominieren hingegen die Bilder der Filmsequenzen und vermitteln folgende Botschaft: So ein kurzer sexueller Schnellgenuss ist etwas Normales. Ich bin überzeugt, dass vor allem jugendliche Fernsehkonsumenten vermittelt wird, dass die gestellten originellen Sequenzen zum Alltag gehören. Aus meiner Sicht übertüncht diese Aussage die Kernbotschaft der Werber. Die Filme erfüllen im Uebrigen zwar alles, was die Webung will: Aufmerksamkeit, Originalität, Kürze und Ueberraschung. Fazit: Gut gemacht aber hinsichtlich Zweckerfüllung: Ungenügend.
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