Dienstag, 25. August 2009

Für Bundespräsident Merz wird wahrscheinlich der Kelch demnächst an ihm vorüber gehen und er kann bald aufatmen - glaubten alle. Doch:

Aus dem "BALD" wurde ein Nervenkrieg mit ungewissem Ausgang.

Libyen-Affäre

Quelle 20 Min:

Geiseln kommen heute zurück — Jet gestartet

Bern ist nervös. Noch heute sollen die zwei Schweizer Geiseln aus Libyen eintreffen. Um 12.30 Uhr ist der Bundesratsjet in Bern gestartet. Damit könnte Bundespräsident Hans-Rudolf Merz nach fünf Tagen Kritik einen grossen Erfolg feiern

Libyen spielt auf Zeit. Denn im Vertrag wurde die Geiselfrage nicht explizit erwähnt.

Ich zitiere NZZ:

Ghadhafis Nervenkrieg mit den Geiseln

Gaddafi ist so oder so der Sieger: Er hat alles erhalten was er wollte.

Erich Gysling zur Libyen-Affäre

«Gaddafi-Clan lässt die Schweizer schmoren»

Die beiden Schweizer Geiseln kommen frühestens in ein paar Tagen zurück. Denn ein Gnadeakt würde zum 40. Jahrestag der libyschen Revolution am 1. September passen, sagt Nahost-Experte Erich Gysling im Interview mit 20 Minuten Online.

27.8.09

Humor ist auch eine Antwort:

aus 20 Min (1. Sept)

20 Min:

Affäre Gaddafi

Keine Spur vom Bundesrats-Jet

Das Warten nimmt und nimmt kein Ende: Die zwei in Libyen festgehaltenen Schweizer sind wieder im Besitz ihres Passes sowie eines Ausreisevisums. Zur Ausreise fehlt noch die Zustimmung der Justizbehörde. Diese Zustimmung sei lediglich eine Frage der Zeit, teilte das Finanzdepartement mit.

EINE FRAGE DER ZEIT!!!!!

Kommentar: Diese Gummiformulierung macht deutlich, wie Gaddafi der Schweizer Regierung weiterhin auf der Nase herum tanzt. Weil Bundespräsident Merz die Rückführung mit dem genauen Zeitplan nicht schriftlich ausgehandelt hatte, lässt sich nun der umstrittene Machthaber ZEIT. Ich vertrete die Meinung, dass Bundespräsident Merz schon bei der Ankunft das Gesicht verloren hatte, als er die gravierende Demütigung akzeptiert hatte und es zuliess, dass er nicht von Staatspräsident persönlich empfangen wurde. Diese Schmach hätte er sich nciht bieten lassen dürfen.

Tripolis meldet sich zu Wort: Abkommen wird «umgesetzt»

Tagi

Noch immer stecken die beiden Schweizer Geiseln in Libyen fest. Aus den Mühlen der Bürokratie kommt jetzt aber erstmals ein Bekenntnis – wenn auch ein dürres.

Bern ist im Netz des libyschen Revolutionsführers gefangen: In Tripolis hat man es nicht eilig.

Bern ist im Netz des libyschen Revolutionsführers gefangen: In Tripolis hat man es nicht eilig.

Die libysche Regierung hat das von Bundespräsident Hans-Rudolf Merz in Tripolis unterzeichnete Abkommen am Mittwochabend für gültig erklärt. Dies meldete Jana, die staatliche Nachrichtenagentur Libyens, am Donnerstag.

Die Regierung habe entschieden «den Wortlaut des Abkommens umzusetzen», hiess es. Das Volkskomitee für Aussenbeziehungen und internationale Zusammenarbeit sei damit beauftragt worden,

«die nötigen Massnahmen in die Wege zu leiten». Was damit genau gemeint ist, geht aus der Jana-Meldung offenbar nicht hervor.

«Eine Frage der Zeit»

Zur Zukunft der zwei seit über einem Jahr in Libyen festgehaltenen Schweizer Geschäftsleute schweigt sich Tripolis weiter aus. Am Dienstagabend hatten die beiden Männer gemäss Angaben aus Bern ihre Pässe zurückerhalten, Ausreisevisen liegen vor. Für die Ausreise fehlt noch die Zustimmung der libyschen Justizbehörde.

Es sei «eine Frage der Zeit», bis diese Zustimmung vorliege, teilte der libysche Premierminister dem Bundespräsidenten Hans- Rudolf Merz mit. Das Eidgenössischen Finanzdepartement (EFD) informierte am Mittwoch über die schriftliche Mitteilung des libyschen Premierministers.

Mutiert die ganze Affaire zu einer veritablen Posse?

Quelle Blick:

Noch ein Pfand in Gaddafis Hand

27.08.2009

TRIPOLIS – Nichts geht mehr in Tripolis: Schweizer Geiseln warten auf Gaddafis Goodwill. Ein 5-Mio-Jet samt Crew auf den Rückflug. Damit hat Merz kaum gerechnet.

Der Bundesrats-Jet hebt in Richtung Tripolis ab. (Philippe Rossier)

Am Montag hob die Dassault Falcon 50 der Schweizer Luftwaffe ab, um die beiden in Libyen festgehaltenen Schweizer zurück in die Heimat zu bringen. Doch der Poker von Bundesrat Merz ging in die Hose.

Gaddafi denkt bisher nicht daran, die zwei Geiseln ziehen zu lassen. Merz muss auf den Goodwill des Despoten hoffen und wird so selber zur Geisel. Und mit dem Bundesrats-Jet hat Gaddafi noch mehr in der Hand. Mit der Hinhalte-Taktik Gaddafis scheint Bundespräsident Merz nicht gerechnet zu haben. 5 Millionen Franken-Geisel Der Kniefall von Hans-Rudolf Merz entwickelt sich immer mehr zum Desaster. Fünf Schweizer Bürger ohne Diplomatenstatus und der Bundesrat-Jet sitzen in Tripolis fest. Das Flugzeug hat zwar Baujahr 1982, ist aber immer noch 5 Millionen Franken wert. Doch der Bundespräsident zögerte nicht, das teure Flugi auf nach Tripolis zu schicken, obwohl er keine Gewissheit hatte, dass die Festgehaltenen nach Hause dürfen.

Libyen-Kenner, wie Jean Ziegler, sind der Ansicht, dass die Schweizer noch lange festgehalten werden könnten. Es sei auch alles andere als klar, dass die Geiseln am 1. September im Zuge der General-Amnestie zum 40 Jahre Jubiläum von Gaddafi ausreisen dürfte

Tagi:

«Qadhafi geniesst es schlicht, seine Macht auszuspielen»

Qadhafi geniesst das Machtspiel

Warum dauert die Freilassung der Schweizer Geiseln so lange. Libyen-Expertin Isabelle Werenfels erklärt, wie Qadhafi tickt – und auf was sich die Schweiz noch gefasst machen muss. Mehr...

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