Im Tele D (Diessenhofen) begründete Moritz Leuenberger seine umstrittenen Worte in seinem Blog gegen die Obwaldner.
Ich zitiere aus dem BLOG:
Raumplanerische Zonen für Reiche sind die definitive Karikatur des Steuerwettbewerbes. Er selbst schafft ja schon Ungleichheiten, die mühsam korrigiert werden müssen: Wenn eine Gemeinde mit sehr niedrigen Steuersätzen derart viele Reiche anzieht, dass die Bodenpreise ins Unermessliche steigen, muss sie, die Gemeinde, auf der anderen Seite wieder dafür sorgen, dass die Angestellten, ohne die eine Gemeinde nicht funktioniert, erschwinglich wohnen können. Dass die Bodenpreise als Folge des Bodenmarktes den meisten Menschen den Zugang zu Grundeigentum verwehren, ist seit Jahrzehnten Anlass, um eine ausgleichende und gerechtere Bodenpolitik und Raumplanung zu versuchen. Doch die behördliche Reservierung von Boden für Menschen, die „einen volkswirtschaftlichen Nutzen bringen“, ist nichts anderes als Apartheid.
Ende Zitat
Hernach folgte denn auch wie das Amen in der Kirche - ein kritischer Artikel in der Sonntagspresse über diesen angeblich unzumutbaren Vergleich!
Leuenberger erläuterte im Tele D, dass er am Wochenende den Spruch mit dem Apartheit - Vergleich bewusst als "List" im Blog geschrieben habe, wohl wissend, dass Journalisten den Blog vor der Ausgabe wie gewohnt durchkämmen. Tatsächlich hatte die Sonntagspresse den Leuenbergers Vergleich publiziert. Dies führte zu einem kleinen Medienwirbel mit der Folge, dass die Thematik nachher breiter diskutiert wurde. Das war Leuenbergers Absicht.
Kommentar: Damit demonstrierte Bundesrat Leuenberger, wie die Medien instrumentalisiert werden können. Ob jedoch die Rechnung mit derartigen Listen langfristig aufgehen, darf bezweifelt werden. Wenn nämlich die Journalisten solche Tricks durchschauen, hat es auch ein Bundesrat nicht mehr so einfach, den Journalisten künftig - so wie man Hunden Knochen hinwirft, damit sie zubeissen - Provokationen oder hinkende Vergleiche zu publizieren.
Interessant finde ich den Umstand, dass sich Leuenberger früher geärgert hatte, wenn es der SVP mit ähnlichen Provokationen und überspitzten Formulierungen gelang, Ihre Anliegen vertiefter zu diskutierten. Die SVP profitierte ebenfalls von den erbosten Reaktionen und den Protesten. Hauptsache war für die Partei die Medienpräsenz. Sie konnte wie Leuenberger nachträglich den verärgerten Stimmen entgegnen und kam damit nochmals zu Wort. Ob wohl Bundesrat Leuenberger von einem SVP Strategen gecoacht worden ist?
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