Siehe Synoyme:
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Heute hatte ich mit Gunter Faigle, Direktor der deutschen Volkshochschule Donaueschingen, ein gutes Gespräch. Wir reflektierten, was LERNEN mit DENKEN zu tun hat. Er zitierte mir dabei einen Gedanken von Konfuzius über LERNEN - DENKEN - BILDUNG:
LERNEN ohne zu DENKEN ist wertlos
DENKEN ohne zu LERNEN ist gefährlich
Den ersten Satz konnte ich sofort unterschreiben.
Bei zweiten Satz merkte ich jedoch, dass dieser Gedanke verschieden interpretiert werden kann und nach einer kurzen Diskussion machte mich Gunter Faigle auf eine Methode zur geistigen Vergewisserung aufmerksam, die immerhin schon mehr als 2000 Jahre auf dem Buckel hat und auch für bestimmte Zwecke heute noch tragfähig ist: das fand er faszinierend. Sie gemahnt u. a. auch daran, den Mund bei wichtigen Angelegenheiten erst dann aufzumachen, wenn Abwägungen getroffen worden sind. Im Alltag lohnt es sich vermert zu ruminieren!
Ruminare kommt von wiederkauen (Ruminatio, Rummans, Ruminales, s. Wiederkäuung). Zur Methode RUMINATIO: Wenn beispielsweise ein Satz (Gedanke) von verschiedensten Seiten betrachtet wird, können wir die Aussage reflektierend (wiederkauend) zusätzlich vertiefen.
Der Satz kann beispielsweise zuerst in einzelne Worte zerlegt werden und über jedes Wort müsste in einem Selbstgespräch laut nachgedacht werden. Dann wird der Satz zerlegt und über jeden Teil wird laut reflektiert. Der Satz kann auch von hinten nach vorn gelesen werden. Dazu wird laut nachgedacht und es werden dazu jeweils auch Notizen gemacht. Hernach gilt es, aus den vielen Gedanken einen Kerngedanken heraus zu schälen und diese Interpretation der Gruppe vorzutragen. Nachtrag 18.4.09: Auch in der Meditation besteht eine Variante des Ruminare ein Bestandteil zur Vertiefung von Gedanken. Beispielsweise in Gebetsritualen.
Abt Merian liess mir folgenden beachtenswerten Text zukommen, den ich gerne an dieser Stelle als weiteren Gedankenanstoss zur Thematik "Wiederholung und Reflektion von Worten und Gedanken" aufnehme:
Das Jesus- oder Herzensgebet ist seit dem Beginn des Mönchtums in der
aegyptischen Wüste im 3./4. Jh. eine westliche und östliche Tradition des
mystischen Gebetes. Es besteht in der einfachen, gläubigen Wiederholung
(mündlich oder im Herzen) eines sog. Ein-Wort-Gebetes (griech. Monologion;
lat. formula pietatis): z.B. "Herr Jesus Christus, Sohn Gottes, erbarme Dich
meiner (unser)" oder "Jesus, Sohn Gottes, ich vertraue auf Dich" oder "O
Gott komm mir zu Hilfe, HERR, eile mir zu helfen!" Es geht auch mit dem
blossen Namen "Jesus", den man sogar mit dem Ein- und Ausatmen verbinden
kann. Das Geheimnis des Erfolgs ist die richtige Gesinnung (entschiedene
Gottes- und Nächstenliebe), die ausdauernde und geduldige Wiederholung
(Beten) des Jesusgebetes im Herzen in einer vertrauensvollen und demütigen
Haltung. Auf diese Weise führt das Gebet bald zu einer Gotteserfahrung und
zum Frieden des Herzens. In eine zeitgemässe Sprache gegossen, würde ich es
so sagen:
Durch das Jesusgebet im Herzen kann ich jederzeit und allerorts (wie auch in
jeder Lage, innerlich wie äusserlich) einfach, ungehindert und schnell
"online gehen" mit dem erhöhten und auferstandenen HERRN. Ich komme durch
diese Anrufung Gottes in eine direkte Berührung und Verbindung mit IHM, dem
Sohne Gottes, der zur rechten des VATERS sitzt und für uns eintritt. Sobald
ich durch Zerstreuungen, Fehler und durch den Lauf der Dinge in den
Standby-Modus zurückfalle (die Verbindung mit Gott vergesse), kann ich
schnell durch "ein paar Bewegungen der Maus" bzw. durch die erneuerte und
wiederholte Anrufung des HERRN (Wiederholen des Jesusgebetes im Herzen) mich
wieder aufschalten mit Christus und auf diese Weise so lange mich das Gebet
trägt in der Gnade "surfen" (in IHM bewegen wir uns) und chatten (mit Gott
reden). Diese Form des Gebetes wird zu einer immerwährenden Tiefenhaltung,
die auch noch im Schlafe fortbesteht und das Herz durch die Nähe Gottes warm
(wohlwollend) macht und zwischenzeitlich mit grossem Trost erfüllt. Auf
diesen Trost aber soll man nicht aus sein. Er stellt sich dann ein, wenn es
Gott gefällt.
Abt Dr. Marian Eleganti osb
Abtei St. Otmarsberg
Ernetschwilerstrasse
Postfach 135
CH 8730 UZNACH
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Zu den fernöstlichen Techniken der Meditation Ich zitiere aus DocuCC:
Mönche im Labor - Die Neurowissenschaften entdecken die fernöstliche Meditation
Die Dokumentation erzählt ein ebenso menschliches wie wissenschaftliches Abenteuer: Warum interessiert sich die Wissenschaft für Meditationspraktiken? Und warum lassen buddhistische Mönche ihr Gehirn und ihren Körper wissenschaftlich untersuchen? Seit 2.500 Jahren erforschen die Buddhisten ohne jedes Hilfsmittel das Wesen des Geistes. Sie haben Meditationstechniken entwickelt, um die Konzentration zu fördern und Gefühle zu steuern. Lange wurden diese Praktiken in den westlichen Industrieländern ignoriert, heute jedoch interessieren sich viele Wissenschaftler für diese Techniken, weil sie sich Antworten auf jahrtausendealte Fragen erhoffen: Was sind Emotionen? Was ist der Geist?
Die Dokumentation zeigt Neurowissenschaftler in ihren Laboren, die Versuche mit praktizierenden Buddhisten durchführen, und verschafft Einblicke in einen neuen Bereich der Wissenschaft, der das Verhältnis zwischen Körper und Geist und die faszinierende Formbarkeit des Gehirns untersucht.
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