Im Gegensatz zu seinen Vorgänger - versprach Obama, sich aus Irak zurückzuziehen, zu sparen und die Wirtschaft voranzutreiben. Diese Versprechen brachten dem jungen Präsidenten viele Stimmen.
Nun will er den Krieg in Afghanistan ausweiten und dort viel Geld investieren. Er könnte mit diesem Konzept viel Bonuspunkte verlieren.
Wird er ein weiterer Kriegspräsident, der sich wie schon einige Vorgänger an unlösbaren Konflikten die Finger verbrennt?
Der US-Präsident will den Feldzug gegen die Taliban und Al-Qadia ausweiten – auch nach Pakistan. Er geht damit ein hohes Risiko ein.
US–Präsident Barack Obama zieht in den Krieg. 17.000 weitere Soldaten will er nach Afghanistan entsenden, dazu 4000 Militärausbilder für die afghanische Armee. 38.000 US–Soldaten stehen schon in den Land, bald werden es 60.000 sein. Wenn man die Truppen der Nato-Verbündeten hinzu zählt, werden im Frühsommer fast 90.000 westliche Soldaten in Afghanistan im Einsatz sein.
Gleichzeitig will Obama den Krieg nach Pakistan ausweiten. Er hofierte in seiner außenpolitischen Grundsatzrede am Freitag zwar das pakistanische Volk. Doch machte er gleichzeitig klar, dass er selber handeln werde, wenn Pakistan nicht energischer gegen die Taliban und Al-Qaida vorgehe. Er wiederholte damit das, was er schon als Präsidentschaftskandidat vor zwei Jahren in Richtung Islamabad gesagt hatte: „Wenn Sie ihre Job nicht erledigen, dann werden wir es tun!“ Mit anderen Worten: Entweder ihr schaltet die Taliban und Al-Qaida aus, oder die USA übernehmen das.
Kommentar: Da könnte sich der neue Präsident tatsächlich die Finger verbrennen. Denn das Ziel - die Taliban und Al-Qaida selbst auszuschalten - ist einer der heikelsten Punkte in Obamas jüngster Afghanistanstrategie.
Obama skizzierte zwar in seiner Rede zwar, wie er sein Ziel erreichen will: Nämlich – ähnlich wie in Afghanistan – durch mehr Militär und mehr Aufbauhilfe. Mit Bomben und der Peitsche auf der einen, mit Zucker - Unterstützung von Schulen und dem Strassenbau auf der anderen Seite. So glaubt er auch in Pakistan das Problem lösen zu können.
Was geschieht jedoch, wenn die Pakistaner nicht mit machen? Wird dann Obama Truppen nach Pakistan senden? Die USA beschießen das Land ja schon fast täglich mit Raketen. Es ist unklar, ab wann Pakistan die Aufgabe erfüllt hat? Wenn auch er letzte Taliban erschossen ist? Es fehlen Antworten auf solche Fragen.
Obama riskiert viel, wenn er den Krieg nach Pakistan ausweitet. Pakistan ist ein souveräner Staat mit 170 Millionen Einwohnern, er besitzt Kernwaffen und eine mächtige Armee. Am Erfolg der jüngsten Mission Obamas darf gezweifelt werden.
In Afghanistan versuchten schon viele Mächte mit militärischen Mitteln Ordnung zu schaffen. Selbst Russland musste die Segel streichen und der Westen brachte auch nicht viel weiter. Vermutlich wird sich auch Obama sich in Afghanistan die Zähne ausbeissen. Schade!
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