Mittwoch, 18. März 2009

Das Spiegelbild trügt

In der Praxis stelle ich immer wieder fest, dass es eine gewisse Zeit braucht, bis jemand sein echtes Spiegelbild (bei Videoaufnahmen) akzeptiert. Beim fachgerechten Videofeedback sind sich viele Menschen nicht bewusst, dass sie beim Betrachten der Sequenzen mit dem natürlichen Abbild konfrontiert werden und sich so sehen wie die Umwelt. Das Bild wird weder beschönigt noch verschlechtert.

Ein ausgebildeter Kameramann filmt möglichst objektiv, d.h. so, wie jemand von den anderen Menschen gesehen wird. In der Regel sehen wir uns leider täglich X Mal seitenverkehrt im Spiegel. Links ist rechts und die rechte Seite ist links. Ferner blenden Menschen gerne das wahre Bild des eigenen echten Bildes aus.

http://bianca.last-pain.net/geschichten.html

Das Spiegelbild trügt in der Regel, das wir in uns haben. Nicht nur, dass wir uns möglicherweise jünger in Erinnerung haben. Oder weil wir unser tatsächliches Bild überblenden. Mit Versuchen konnte nachgewiesen werden: Wurden Menschen mit ihren manipulierten d.h. beschönigenden Portraits konfrontiert, so zeigte sich: Die Betrachter unterstellten sich die geschönte Aufnahme und bezeichneten diese als echt. Erst, wenn sich jemand ständig mit dem echten ungeschönten Abbild auseinandersetzt, bekundet er weniger weniger Mühe, sich zu akzeptieren und dieses ungeschminkte Abbild richtig zu lesen. Man kann diesen Prozess der Selbsterkenntnis mit dem Lesen eines Textes im Spiegel vergleichen. Wer versucht, Texte im Spiegelbild zu lesen, wird grosse Mühe haben, diesen Text fliessend zu lesen. So ergeht es auch uns, wenn wir nicht gelernt haben, sich mit unserem echten Abbild ständig auseinanderzusetzen. Wer das echte Abbild ständig ausblendet, wird es beim ersten Videofeedback so gehen, wie wenn man im Spiegel versucht den gespiegelten Text zu lesen.

Das will heissen: Es lohnt sich, sich regelmässig dem fachgerechten Videospiegel auszusetzen. K+K ist Ihnen bei diesem Check behilflich.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen