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Das Grounding des Marcel Ospel
Der ehemalige KV-Stift Marcel Ospel machte die UBS zur erfolgreichsten Bank der Schweiz. In der Öffentlichkeit wird er nach seinem unrühmlichen Abgang jedoch in erster Linie:
als Abzocker, Swissair-Grounder und 40-Milliarden-Vernichter
in Erinnerung bleiben.
Nachtrag zu meiner Analyse im PERSOENLICH über Ospels Ausweichtaktik:
Siehe rhetorik.ch--> unter AKTUELL
Das Ende einer Bankkarriere
Ospel, ein Teil des Problems
Aus allen Krisen und Machtkämpfen ging der gewiefte Taktiker in den letzten zehn Jahren als Sieger hervor. Die Ramsch-Hypotheken wurden ihm nun zum Verhängnis.
Kommentar: War vorhersehbar!
Marcel Ospel wollte die UBS nicht durch die Hintertüre verlassen. Nun musste er nicht nur durch die Hintertüre gehen, sondern er wurde sogar über Nacht vor die Türe gesetzt. Selbstverständlich beschönigte er noch im letzten Statement diese Tatsache und tat so, als sei er von sich aus gegangen, obschon in der Einladung der GV seine Wiederwahl vorgesehen war. Ospel spielte bis zum bittern Ende den ruhigen überlegten Chef, der immer alles im Griff hat.
Nachtrag Blick-online 2.4.08:
Ospel wurde zum Rücktritt gezwungen!
Jetzt muss Marcel Ospel also doch gehen. Die Bankenaufsicht in Bern hat sich am Ende durchgesetzt.
Medienspiegel nach Blick-online:
Die europäischen Wirtschaftsjournalisten wollen den demonstrativen Optimismus, den der gescheiterte Konzernchef gestern verbreitete, nicht teilen:
BERN – Mehreren Schweizer Zeitungen stösst sauer auf, dass der abtretende Marcel Ospel verlauten liess, er habe seinen Beitrag geleistet. Das Gratisblatt «.ch» hält die Aussage sogar für einen Aprilscherz. Denn die Krise, in der die UBS steckt, scheint noch nicht vorbei. «Die Marke UBS liegt in Scherben», bilanziert der «Tages-Anzeiger» am Tag danach.
Auch gemäss der «Neuen Zürcher Zeitung» hat die UBS die Krise noch nicht überwunden. Das Blatt ortet per Ende März immer noch notleidende Positionen in derselben Höhe in den Büchern der Bank. Die «Mittelland Zeitung» ist ebenfalls skeptisch. Sie befürchtet, «der Wiederaufbau wird die UBS auf Jahre in Beschlag nehmen».
Die Ernennung von Peter Kurer zum neuen Verwaltungsratspräsidenten alleine helfe der Bank nicht aus dem Schlamassel, ist sich die Mehrzahl der Zeitungskommentatoren sicher. «Im UBS-Präsidium wird jetzt ein Name ausgetauscht, mehr nicht. Eine vertrauensbildende Massnahme ist das nicht», schreibt der «Tages-Anzeiger».
Die «Luzerner Zeitung» hält Kurer lediglich für einen Übergangspräsidenten. «Sein Manko: Er ist kein Banker.» Und auch die «Berner Zeitung» spricht von einem «Grounding» der UBS. (SDA)
Nachlese
Was mich geärgert hat, das war die Selbstgefälligkeit die Ospel nach dem Abgang zelebriert hat.
Für mich war es keine Selbstsicherheit, sondern eine Selbstüberschätzung. Wenn Ospel nach dem Desaster, das er angerichtet hatte, heute stolz sagt, er habe nun seinen Beitrag geleistet und er könne zufrieden gehen; so ist dies für mich eine unerhörte Arroganz. Ich gehe auch nicht davon aus, dass Ospel die Millionen Boni zurückzahlen wird, die es im Grunde genommen für den MALUS (die schlechte Arbeit) entrichten müsste.