Aus Blick.online:
November 2002
Nationalrat Christoph Blocher: , Schmid sei nur ein «halber SVP-Bundesrat».
Juni 2005
SVP-Nationalrat Christoph Mörgeli schreibt sich angesichts Schmids Befürwortung des Schengen-Abkommens mit der EU in der «Weltwoche» in Rage. Er bescheinigt in seiner Kolumne dem Bundesrat «völlige Absenz einer Überzeugung». Und schlägt schliesslich völlig über die Stränge: «Wäre der Charakter ein lebenswichtiges Organ, man müsste Schmid künstlich am Leben erhalten.»
Februar 2008
Der von der eigenen Partei zunehmend unter Beschuss stehende Verteidigungsminister wagt es, die SVP öffentlich zu kritisieren. An einer Rede zur Eröffnung der Basler Mustermesse geisselt er das Oppositions-Gehabe der Volkspartei. Zudem warnt er vor einem Referendum gegen die Erweiterung der Bilateralen auf Rumänien und Bulgarien. Die Retourkutsche der SVP kommt postwendend. Parteipräsident Ueli Maurer poltert gegenüber «10 vor 10»: «Für unsere Parteimitglieder ist Samuel Schmid so gut wie klinisch tot.»
Juni 2008
Hinter der Wahl von Eveline Widmer-Schlumpf an die Stelle von Bundesrat Blocher im vergangenen Winter wittert die SVP eine Verschwörung. Damit solle die Spaltung der SVP vorangetrieben werden, mutmasst Hermann Weyeneth. Der Berner Ex-Nationalrat hat sich bisher immer tapfer vor Samuel Schmid gestellt, wenn dieser ins Kreuzfeuer geriet. Doch «dass er nun aus persönlichen Motiven die Berner Partei spaltet, ist für mich absolut inakzeptabel», wirft Weyeneth seinem ehemaligen Gefährten in einem Interview mit dem «Tages-Anzeiger» vor. Und vergreift sich arg im Ton: «Wenn ich mich nach all dem noch im Spiegel sähe, müsste ich mich übergeben.»
Kommentar: Ich habe immer wieder erlebt, dass Führungskräfte, die ständig nur einstecken, schweigen, nichts sagen alles schlucken und hinnehmen, letztlich krank werden.
Der Verteidigungsminister hatte nicht nur diese happigen SVP Sprüche zu schlucken. Er stand monatelang einer kritischen Presse gegenüber. Im Zusammenhang mit seinen Fehlleistungen (Jungsfraudrame, Nef, Kanderunglück) war er einem Trommelfeuer von kritischen Beiträgen ausgesetzt. Samuel Schmid schien alles gelassen entgegenzunehmen und beiseite legen zu können. Ich behaupte: Die permanente Kritik machte ihm und seiner Familie sicher viel mehr zu schaffen, als man es nach aussen wahrzunehmen glaubte.
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