Bei Arrmeechef Roland Nef und bei Palin wurden die gleichen Fehler gemacht. Die Kandidaten wurden zu wenig gut gepräft!
PALINS HINTERGRUND-CHECK
Republikaner verließen sich auf intimen Fragebogen
Schwangere Tochter, der Mann in der falschen Partei, Vorwürfe wegen Machtmissbrauchs: Das Vorleben von Vize-Kandidatin Sarah Palin hat die US-Republikaner kalt erwischt. Dabei waren sich die Parteistrategen sicher, Palin ausreichend durchleuchtet zu haben - mit einem pikanten Fragebogen.
Philadelphia - Der Druck steigt: Die republikanische Vize-Präsidentschaftskandidatin Sarah Palin muss sich mit immer neuen Enthüllungen über Details aus ihrem Privatleben auseinandersetzen. Da ist zum einen die Nachricht von der Schwangerschaft ihrer 17-jährigen Tochter Bristol. Zudem wurde bekannt, dass sich Palin wegen einer Untersuchung des Parlaments zu einem möglichen Machtmissbrauch einen Anwalt genommen hat. Und: Dass ihr Mann Todd vor zwei Jahrzehnten wegen Trunkenheit am Steuer festgenommen wurde und nicht die Republikaner, sondern die Alaska Unabhängigkeitspartei unterstützt hat.
Republikanerin Palin: Haben Sie jemals für Sex bezahlt?
Dabei hatten die Parteistrategen all das verhindern wollen - mit sorgfältiger Vorbereitung. Dass ihnen dabei einiges entgangen ist, mag derzeit zumindest niemand zugeben, im Gegenteil: In St. Paul, wo der Nominierungsparteitag der Republikaner stattfindet, verteidigten Mitarbeiter des Präsidentschaftskandidaten John McCain den Überprüfungsprozess der 44-Jährigen.
Als Teil der Überprüfung habe Palin - wie auch alle anderen Kandidaten für den möglichen Vize-Posten - einen 70 Punkte umfassenden Fragebogen ausfüllen müssen. Dabei ging es auch um intime Fragen:
- "Haben Sie jemals für Sex bezahlt?"
- "Waren Sie in Ihrer Ehe treu?"
- "Haben Sie je Drogen genommen oder gekauft?"
- "Haben Sie sich (im Internet) Pornografie heruntergeladen?"
Die Beantwortung fiel offensichtlich zur Zufriedenheit der Prüfer aus. Doch seit der Präsentation Palins als Vize-Kandidatin der Republikaner halten sich Vorwürfe, die Berufung sei überhastet gewesen.
Dem republikanische Präsidentschaftskandidaten John McCain, der Palin Ende vergangener Woche überraschend als seine Vize-Kandidatin aus dem Hut gezaubert hat, droht nun die Gefahr, dass die zunächst von Beobachtern als kluger Schachzug gelobte Berufung der konservativen Gouverneurin zur Belastung seines Wahlkampfs wird.
Kurz nach der Präsentation Palins schickte McCain ein Team von rund einem Dutzend Kommunikationsfachleuten und Anwälten nach Alaska. Das nährte die Spekulationen, dass die zuvor erfolgte Untersuchung von Palins Vergangenheit nicht umfassend genug war und erst geschehen ist, nachdem sie schon als McCains Vize gesetzt war.
Inzwischen gab es schon etliche kritische Fragen an Arthur Culvahouse, den Mann, der die Kandidatensuche für McCain koordiniert hatte. Auf die Frage, ob er wirklich alle möglichen Probleme im Lebenslauf von Palin überprüft habe, sagte Culvahouse: "Ich glaube schon." McCain betonte jetzt bei einem Wahlkampfauftritt in Philadelphia, Palin sei gründlich überprüft worden. "Und ich bin dankbar für die Ergebnisse", sagte er weiter.
SARAH PALIN: EX-MODEL, GOUVERNEURIN - VIZEPRÄSIDENTIN?
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