Dienstag, 5. August 2008

Rotkreuz Enblem missbraucht

Auch für einen "guten Zweck" darf das Rotkreuzenblem nicht verwendet werden!

Aus 20 min-online:

Rot-Kreuz-Symbol vorsätzlich missbraucht

In Kolumbien sind Bilder aufgetaucht, die auf den vorsätzlichen Missbrauch eines Symbols des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) bei der Befreiungsaktion von Ingrid Betancourt schliessen lassen.

Bild: RCN

Das bislang unveröffentlichte Filmmaterial, das vom kolumbianischen Fernsehsender RCN am Montagabend (Ortzszeit) ausgestrahlt wurde, stellt die von Staatspräsident Alvaro Uribe verbreitete Version der Ereignisse in Frage.

Bei der überraschend ins Programm genommenen TV-Dokumentation waren Bilder zu sehen, wie einer der beteiligten Soldaten bereits vor Beginn der eigentlichen Befreiungsaktion am 2. Juli ein Hemd mit dem IKRK-Symbol trug, ehe er in den Helikopter stieg, der ihn das von den FARC-Rebellen kontrollierte Gebiet brachte.

Nachdem die kolumbianische Regierung zunächst Meldungen über die missbräuchliche Verwendung eines IKRK-Symbols zurückgewiesen hatte, räumte Uribe Mitte Juli ein, einer der beteiligten Retter habe sich aufgrund "grosser Nervosität" beim Anblick der vielen Guerilleros ein entsprechendes Hemd übergestreift.

Die ausgestrahlten Fernsehbilder unterstützten diese Behauptung allerdings nicht. Der mit dem IKRK-Symbol getarnte Soldat liess sich darüber hinaus bereitwillig mit anderen Rettern fotografieren.

Der Sender zeigte zudem Bilder von mindestens einem Mitglied der kolumbianischen Streitkräfte, das im Besitz einer Handfeuerwaffe war. Die kolumbianische Armee hatte bislang die Version verbreitet, alle an der Aktion beteiligten Soldaten seien unbewaffnet gewesen.

Am 2. Juli waren die kolumbianische Präsidentschaftskandidatin Ingrid Betancourt sowie 14 weitere Geiseln nach jahrelanger Geiselhaft aus der Hand der FARC-Rebellen befreit worden. Für den Missbrauch des Enblems hat sich die kolumbianische Regierung in der Zwischenzeit beim IKRK entschuldigt.

Kommentar: Dass bei Verhandlungen und verdeckter Diplomatie nicht alles gesagt werden darf, was sich abgespielt hatte, leuchtet ein. Doch darf nicht gelogen werden. Wenn man nichts sagen darf, muss man kommunizieren, weshalb man nicht alle Informationen preisgeben darf. Wer jedoch lügt und nachher entlarvt wird, macht sich unglaubwürdig.

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