«China verpasst in der Medienfreiheit das olympische Siegertreppchen», erklärte der Club der Auslandskorrespondenten in China (FCCC). Gewalt und Schikane gegen Journalisten hätten sogar zugenommen.
Der Club weiss angeblich von 30 Fällen, in denen seit Ende Juli Reporter bei ihrer Berichterstattung behindert wurden. 20 weitere Fälle würden noch geprüft. Zu den Spielen waren rund 25´000 Journalisten nach Peking gereist.
«Die Gewalt gegen Journalisten muss sofort enden und die Behörden sollten weitere Schritte zu mehr Transparenz und Offenheit machen. Für ein positives Erbe der Spiele ist es noch nicht zu spät», erklärte FCCC-Präsident Jonathan Watts.
Es gebe auch Fortschritte, so die Verfügbarkeit von Funktionären auf dem Olympia-Gelände, die Aufhebung der Blockade einiger Websites sowie olympische Regeln, die offiziell freiere Recherchen erlauben. Gleichzeitig bliebe jedoch Tibet für Journalisten gesperrt und würden weiter Informanten bedroht oder inhaftiert.
Kommentar: Alle erhofften sich eine gewisses Entgegenkommen des Gastlandes hinsichtlich Pressefreiheit und Menschenrechte. Von diesen Hoffnungen ist leider nicht viel geblieben. Die Hauptaufmerksamkeit lagen auf den sportlichen Ereignissen und den Journalisten blieb wenig Raum, sich der Frage der Menschenrechte zu widmen. Die ARgumentation, dass so ein Riesenreich nicht demokratisch geführt werden könne, leuchtete nicht nur vielen Journalisten ein und die Oeffentlichkeit akzeptierte die autoritären diktatorischen Regelungen.
Es ist denkbar, dass in der Nachlese die Aspekte Zensur und Pressefreiheit doch noch etwas unbefangener diskutiert werden. Wenn sich nachher zeigt, dass sich Peking nach den Spielen wieder unbeirrt auf dem totalitären Kurs weiterbewegt und von der Hoffnung - man könne durch die friedlichen Spiele etwas bewirken - nicht viel übrig geblieben ist.
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