Unauffällige , sonst reserviere Menschen springen beim erlösenden Goal vom Sitz und werfen schreiend die Arme in die Höhe. Erziehungswissenschafter Klaus Prange - Universität Tübingen - sieht in diesen unkontrollierten Handlungen eine Wiederherstellung urtümlicher, sonst unterdrückter Reaktionsmuster. Sportsoziologen erklären das Verhalten der Fussballfans damit, dass die Leute im hohen Mass emotional beteiligt sind.
Untersuchen zeigen, dass während dem Spiel die Zuschauer aktiv sind. Die Bein- Muskeln zucken wenn ein Stürmer trifft. Diese Bewegungsillusion ist aber nicht bei allen Fernsehzuschauern gleich. Gehört das Geschaute zu eigenen Bewegungsrepertoire, so wurden die Spiegelnervenzellen am stärksten simuliert. Die Leute reagieren nicht auf einzelen Bewegungen, sondern auf ganze Abläufe.
Bei den Fussballspielen am Bildschirm kann jeder mitreden, denn beinahe jedes Kind hat schon Fussball gespielt und glaubt fachmännisch mitreden zu können. Am Biertisch ist jeder ein potentioneller Nationaltrainer. Der Spieler handelt stellvertretend für den Zuschauer. Wenn nun der Spieler nicht das Beste aus der Chance macht, so ist damit der Zuschauer beleidigt. Die Emotionen können schlagartig umschlagen.
Wer an den kommenden Spielen vor der Glotze sitzt, wird mit der Zeit zwangsläufig gepackt. wie alle anderen, wie ganz Europa.
Wenn nach einem plötzlichen Angriff die Spannung löst, machen sich die Gefühle selbständig.
Versuchen Sie einmal die kommenden Spiele analytisch zu betrachten - gleichsam aus einer höheren Warte - beobachten Sie das Verhalten der Fans. Dies ersetzt eine Psychologievorlesung- Wir merken, was gemeinsames Tun, was eine Massenveranstaltung auslösen kann. Das ist alles nicht neu. Diese Phänomene werden von Politikern, Musikgruppen und Volksverführern genutzt. Wenngleich wir versuchen uns zu lösen, zieht uns das Interesse der Massen in Bann. Die Phänomene sind ein Segen für Werber und Medien.
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