Kommentar: Das Blickinterview war geschickt inszeniert. Weshalb muss Beni Thurnheer zu dieser Inszenierung ein Lob als Kommunikatinssprofi ausgesprochen werden? Er lieferte eine Exklusivstory zu richtigen Zeit im richtigen Medium und so wurde im Nachhinein nirgends gedreckelt. Das kommt nicht von ungefähr! Die Gründe liegen auf der Hand:
Der Titel des Interviews lautete:
Ehe-Aus nach 28 Jahren: Beni Thurnheer (58) und seine Frau Daniella (49) haben sich getrennt.
In einem Beitrag von K.E. Merki in SONNTAG Nr. 25 werden einige Gründe aufgeführt, weshalb Kommunikator Thurnheer in eigener Sache eine gute Note verdient. Nach SONNTAG hat Beni jahrelang die perfekte Ehe zelebriert. Ich lobte verschiedentlich Thurnheers vorbildiche Zurückhaltung hinsichtlich Homestorys.
Im Interview vom 17. Juni sagte der bekannte Fernsehmann:
"Mein Beruf fasziniert mich, frisst all meine Energien auf. Für die Beziehung bleibt da wohl einfach zu wenig übrig."
Das Interview trug den Titel:
"Vielleicht wäre ein grosser Krach ab und zu gut gewesen."
Ich teile die Auffassung des Autors in SONNTAG, dass Beni das Exklusivinterview bewusst inszeniert hat, damit er die Information in der Hand hat.
Und nun zu Frage: Weshalb hat Beni die Bekanntgabe der Trennung hervorragend gemanagt?
Das richtige Medium zur richtigen Zeit
Weil die Geschichte dem Blick exklusiv offeriert wurde, verhinderte Thurnheer, dass das Boulevardblatt nach schmutziger Wäsche Ausschau hielt.
Der richtige Zeitpunkt
Mitte Juni war das Publikum von der Euro 08 abgelenkt.
Die richtige Form
Bei der Interviewform konnte der Interviewpartner jedes Wort, jede Satz kontrollieren.
Die richtige Rollenverteilung
Gemeinsam - noch vor der Trennung - kam es zu keinen widersprüchlichen Aussagen, vor allem zu keinen Schuldzuweisungen zwischen den Betroffenen.
Als Kommunikationsprofi wusste Beni Thurnheer, dass sich eine kriselnde Ehe unter Promis nicht lange unter dem Deckel halten lässt.
Das offenisve Verhalten war richtig.
--> Weil Beni offen und auskunftfreudig war, war die Presse auch nachsichtig . Die Zeitungen übernahmen meist die Worte aus dem Blick-Interview. Kein Nachfragen - keine weiteren Nachforschungen.
-->Beni wurde längere Zeit als Moderator kritisiert, er sei unkonzentriert usw. Mit dem Geständnis, dass ihn die Ehe-Krise belastet habe, erhielt die Bevölkerung eine glaubwürdige Erklärung für die mangelhafte Form im Job.
Beni Thurnherr verdient tatsächlich eine Spitzennote als Kommunikator für seine raffinierte, mustergültige Inszenierung.
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