Die Zürcher Polizei glaubte bei ihrem Einsatz gegen die Chaoten am 1. Mai die Feuertaufe bestanden zu haben. Doch zeigte sich gestern in Basel, dass die Sicherheitskräfte trotz bester Vorbereitung an der Euro 08 mit üblen Bildern und Verletzten rechnen müssen, wenn die Fans im Frust die Nerven verlieren.
Tagi online:
FCZ-Fans drehten durch
Während des Spiels Basel – FCZ bewarfen Zürcher Chaoten das Basler Publikum mit brennenden Fackeln. Nach dem Schlusspfiff eskalierte die Situation vollends.
blick online:
Nach der verlorenen Meisterschaft vor zwei Jahren gab es für die Basler Anhänger im St. Jakob Park kein Halten mehr: Sie liessen ihrem Frust freien Lauf, es kam zur Schande von Basel. Sie warfen Leuchtpetarden auf die Zürcher Spieler, attackierten den Meisterschützen Iulian Filipescu. Die Polizei hat grösste Mühe der Lage einigermassen Herr zu werden.
Gestern Abend: Gleicher Ort, ähnliche Bilder – doch umgekehrte Vorzeichen. Der FCZ ist im Kampf um die Meisterschaft schon lange aus dem Rennen, Gegen starke Basler setzt es eine 0:4-Schlappe ab.
Doch schon nach dem ersten Treffer rasten die Zürcher Anhänger aus. Sie zünden Feuerwerkskörper und werfen sie auf die Basler Fans (siehe untenstehendes Video). Über 1000 Grad werden die pyrotechnischen Körper heiss, brandgefährliches Material.
War es die Rache der Zürcher für die üblen Attacken der Basler Hooligans vom 13. Mai 2006? Feuer wurde mit Feuer bekämpft. Die traurige Bilanz: Zwei Zuschauer wurden schon im Stadion verletzt
Nach dem Spiel ging das Chaos weiter. Polizei und FCZ-Krawallmacher lieferten sich eine Strassenschlacht. Nur mit massivem Mitteleinsatz konnten die Sicherheitskräfte einen Teil der Zürcher Fans unter Kontrolle halten. Zumindest konnte eine direkte Konfrontation mit gewaltbereiten Basler Anhängern vermieden werden.
Ein Pyrrhus-Sieg: 16 Personen trugen Verletzungen davon, darunter ein Polizist.
Doch die Zürcher waren nicht zu bremsen. Massive Sachbeschädigungen sind die Folge – und die verschiedenen Gruppierungen unter den FCZ-Anhängern schlugen sich sogar gegenseitig die Köpfe ein.
Kommentar: Ich habe mit verschiedenen Sicherheitsbeauftragten gesprochen und dabei erfahren, dass es unmöglich sei, den Einsatz von Feuerwerkskörpern hundertprozentig zu verhindern. Wochen vor den Spielen würden Petarden im Areal vergraben oder bei der Ankunft auf raffinierte Art und Weise hineingeschmuggelt, z.B. In Nahrungsmitteln. Frauen konnten schon Feuerwerkskörper in Präservativen geschützt in der Vagina hineinschmuggeln. Es zeigt sich einmal mehr, wenn Emotionen im Spiel sind, ist das Verhalten der Menschen mit sachlichen Argumenten sehr schwer zu steuern.
Weshalb boomen am 1. Mai und an Fussballveranstaltungen die Gewaltaktionen?
Die Chaoten und Krawallmacher können damit rechnen, dass man sie nicht erkennt. In der Masse lässt sich gut untertauchen und sie profitieren weitgehend von dieser Anonymität.
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