Dienstag, 27. Mai 2008

Beck in der Zwickmühle

Linke abschwören - oder doch nicht, denn es könnte ja sein, dass...

spiegel-online:

27. Mai 2008

STREIT ÜBER LINKSPARTEI

Müntefering stürzt Beck ins Dilemma

Beck gegen Müntefering: Plötzlich geht ein alter Kampf in eine neue Runde. Der Ex-Parteichef fordert seinen Nachfolger heraus und verlangt, der Linkspartei offiziell abzuschwören. Beck verweigert sich der Forderung. Er ist in einer Zwickmühle.

Kurt Beck ist kein guter Schauspieler. Man sieht es ihm an, wenn er genervt ist. An diesem Dienstag ist der SPD-Chef schwer genervt. Eigentlich wollte er zusammen mit Finanzminister Peer Steinbrück das neue Steuerkonzept der SPD vorstellen, als Antwort auf das CSU-Steuersenkungspaket. Er wollte die Unionsparteien als finanzpolitische Hasardeure vorführen und die SPD als Garant der Haushaltskonsolidierung preisen. Dann kam Münteferings Herausforderung.

Kommentar:

Becks Glaubwürdigkeit ist im Keller, seitdem er in Hessen zuerst - unter keinen Umständen - mit den Linken zusammenarbeiten wollte. Nach dem Debakel jedoch bereit war, das Hemd zu wechseln. Die Stimmberechtigten trauen laut Umfragen Beck nicht mehr. Münterferings Vorschlag ist verständlich. Er ist nichts anderes als eine Verlässlichkeitsfestlegung bei einer wankelmütigen Person, die je nach Situation die Meinung ändern kann . Geht Beck auf den Vorschlag Münteferings nicht ein, ist es offensichtlich, dass er unter Umständen doch mit den Linken zusammenarbeiten würde, obschon Beck früher immer das Gegenteil behauptet hatte.

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