Freitag, 5. Oktober 2007

Quelle Blick online

Wie bitte Moritz Leuenberger?

Schlicht und einfach sollte der Anlass die Bildenthüllung eines Porträts von Moritz Leuenberger werden.

Doch es folgte eine Ueberraschung. Denn der Verkehrsminister äusserte sich unverhofft über Piero Esteriore. Der Bundesrat verglich sein erstelltes Bild mit der Tat von gestern und hatte erstaunlicherweise Verständnis dafür, dass Piero aus Wut mit seinen Auto in die Türe der Blickredaktion gerast war.

«Aber ich habe den Mercedes schon bestellt, falls mir das Bild nicht gefällt», kommentierte er weiter. Wenn nicht, würde er sich aber von seinem Chauffeur fahren lassen.

Damit kam er auf die Tat des verhafteten Ex-MusicStar zu sprechen:

«Ich habe ein Stück weit Verständnis für die Reaktion von Piero Esteriore», meinte der Bundesrat. Er habe auch zuerst lernen müssen einzustecken. «Und wenn man als junger Mann mitsamt seiner Familie angegriffen wird, kann ich das verstehen.»

Kommentar: Wie bitte? Herr Leuenberger. Sie haben tatsächlich Verständnis für das unbeherrschte Verhalten eines frustrierten Musikers? Verständnis für den inakzeptablen Wutausbruch mit einem Auto? Nun haben wir grünes Licht für alle, die unbeherrscht ihrer Wut den Lauf lassen. Die Täter können somit ab sofort mit dem Verständnis unseres Bundesrates Leuenberger rechnen. Also - allen denen etwas Unangenehmes unter den Nägeln brennt, raten wir: Sofort dreinschlagen ohne schlechtes Gewissen! Das Verständnis von Moritz Leuenberger ist Ihnen gewiss! Er wird wohlwollend nicken. Doch wir haben kein Verständnis für die fahrlässige Aussage unseres Bundesrates, zumal die Bemerkung weder ironisch noch witzig gewirkt hat. Ist bereits ein weiterer Bundesrat vom Virus der unbeherrschten Kommunikation angesteckt worden?

Nachtrag 7. Oktober 07:

Franz Riklin, Strafrechtsprofessor spricht Klartext:

"Als Bundesrat darf man keine Straftat verteidigen. Leute hätten sonst gefährdet werden können."

Wir teilen diese Meinung und finden es auch sonderbar, dass nun gemäss Sonntagsblick Bundesrat Leuenberger auch noch jene Leute versteht, die sich über seine unbedachte Aeusserung empörten.

Das erinnert mich an jenen Baureferenten, der einem Bürger in einer Privataudienz recht gegeben hatte, nachdem dieser ihm sein Anliegen hinsichtlich Bauvorhaben unterbreitet hatte.

Hernach aber dem Gegenspieler des Projektes , der später aufkreuzte und die Gegenmeinung vertrat, ebenfalls recht gab. Worauf die Frau des Politikers (Sie hörte im Nebenzimmer die beiden Gespräche des Mannes mit an) sagte: "Du hast ja beiden recht gegeben. Nach meinem Dafürhalten, bist Du ein Windfähnchen!" Nun sagte der Baureferent seiner Frau: "Ja, Du hast auch recht!"

Diese Geschichte erinnert uns an das Verhalten Leuenbergers: Er hat stets für alle Verständnis!

Die Schlussfolgerung überlasse ich den Lesern.

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