Dienstag, 14. August 2007
Blochers Führungsprinzipien reizten zum Widerspruch
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Quelle: SonntagsZeitung, 12. August 07
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Erfolgreiche Führungspersönlichkeiten aus der Wirtschaft haben Blocher deutlich widersprochen. Es ging um folgende drei zentrale Thesen aus dem Buch „Blocher-Prinzip“ von Matthias Ackeret:
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1. Dem Vorgesetzten Fragen zu stellen, ist das Merkmal eines schlechten Mitarbeiters
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2. Der Mensch ist ein Mittel, nicht der Zweck der Auftragserfüllung
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3. Der Chef ist nicht bezahlt um zu loben, sondern um zu kritisieren, damit sich die Auftragserfüllung verbessert
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Unter den Blocherkritikern waren auch Edgar Oehler und Christian Gross.
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1. Alle Führungspersönlichkeiten vertraten eindeutig die Meinung, dass Mitarbeiter mitdenken sollen und Sachverhalte auch hinterfragen dürfen. Genau das Gegenteil dessen, was Blocher sage, sei der Fall: Mitarbeitende müssen sogar Fragen stellen. Wer nicht frage, sei dumm. "Fragen" dürfen nicht tabu sein.
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2. Im modernen Unternehmen ist der Mensch ein aktiver, mitdenkender Mit-Arbeitender, fand Edgar Oehler, und Gross betonte: „Ziele erreicht man nur mit teamorientierten Persönlichkeiten.“
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3. Der Mensch braucht Anerkennung. Kritik ist zwar notwendig aber Lob und Kritik gehören zusammen. Doch sind alle Menschen viel leistungsbereiter, wenn man sie lobt und wenn ihnen Wertschätzung entgegengebracht wird.
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Kommentar:
Man muss die Rundregeln von Dale Carnegie „Umgang mit Menschen“ nicht gelesen haben, um einzusehen, dass eine Führungspersönlichkeit, die sich nicht für seine Mitmenschen interessiert, im Leben viel mehr Schwierigkeiten hat. Ich teile Canegies Thesen:
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- Geben Sie ehrliche und aufrichtige Anerkennung
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- Machen Sie Vorschläge, anstatt Befehle zu erteilen
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- Geben Sie dem Gegenüber die Möglichkeit, das Gesicht zu wahren
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- Loben Sie jeden Erfolg, auch den geringsten
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Ich habe es verschiedentlich geschrieben: Beides - Mensch und Auftrag - sind wichtig.
Fragen sind zulässig und notwendig, wenn es um Klärungen oder Missverständnisse geht. Ist jedoch der Entscheid gefällt, sollte der Auftrag nicht mehr hinterfragt werden.
Christoph Blocher müsste über die Bücher gehen, falls er seine These so absolut verstehen würde, wie es in den Verkürzungen des Zeitungstextes zum Ausdruck gekommen ist. Ich habe das Buch ganz gelesen und festgestellt, dass Christoph Blocher diese drei Verkürzungen an verschiedenen Stellen immerhin relativiert.
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Christoph Blocher sollte vielleicht die Aussage von
Williams James zur Kenntnis nehmen, der sagte: "Eine unausrottbare Eigenschaft im Wesen des Menschen ist sein Verlangen nach Anerkennung". Wohlgemeint, er sagte nicht: "der Wunsch oder die Sehnsucht" nach Anerkennung. Er sagte: "das Verlangen" nach Anerkennung!
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