Freitag, 1. Juni 2007
Sepp Blatter - ein eitler Vielredner?
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Im Tagesanzeiger vom 10. Mai wurde Sepp Blatter - der Fifa Präsident, vor der Wahl von Honigstein, vom einem freien Journalisten, kritisch beleuchtet. Titel:
_____________________________________________________________ "Blatter, die Eitelkeit eines Vielredners".
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Wir hatten schon vor Jahren Sepp Blatters Fussballrhetorik eingehend analysiert, als er sich gegen zahlreiche Vorwürfe behaupten musste. Er hatte übrigens damals nichts gegen die Bezeichnung "schlitzohrig". Er war sogar stolz, ein gerissener, raffinierter Walliser zu sein. Tatsächlich verstand er es immer wieder, mit geschicken Schachzügen, sich aus dem Schussfeld zu halten. Konkrete Fragen beantwortete er selten.
Blatter liebt es, im Mittelpunkt zu stehen. Ist ihm jemand im Weg, versteht er es, die Person listig zu umtrippeln. Seitdem er die gefährlichsten Angriffe unbeschadet überstanden hatte, wagt es heute niemand mehr, sich dem "Papst des Fussballs" entgegenzustellen. Er ist unumstittener Herrscher über sein Weltreich und verfügt über enorm viel Macht und immense Geldsummen. Nur der schottische Verbandspräsident John McBeth wagt es weiterhin zu behaupten, 50 Prozent der Korruptionsvorwürfe , die der englische Journalist Andrew Jennings gegen Blatter vorwerfe, seien "fundiert".
Von Sepp Blatter wird gesagt, dass er zu allem immer eine Meinung hat. Er könne jedes Thema am Leben erhalten. Das Reden falle ihm leicht.
Die engl. Boulevardpresse spricht gerne von "Sepp Balhter" (blather= Gefasel, Gequatsche). Die Engländer lieben es, Autoritäten hart zu hinterfragen.
Sepp Blatter liess jedoch - nach einer kritischen Reportage des BBC-Programms "Panorama"- Vertreter des Senders - aus einer Pressekonferenz entfernen. Sepp Blatter verliess bis anhin die Arena stets als Sieger. Sein Wort gilt. Blatters Worte werden überall ernst genommen. Er weiss dies genau. Dass der unangefochtene Herrscher des Fussballs noch eitler geworden ist, ist somit verständlich. Dass er aber als Vielredner andere zum Schweigen bringt, verstehen wir weniger. Unserer Prognose: Sepp Blatter wird weiterhin unangefochten als Regent der "wichtigsten Sache auf Erden" weiter regieren können. Auch während der nächsten vier Jahre wird es niemandem gelingen, dem gewieften Taktiker allfällige Korruptionen nachzuweisen.
Falls dies jemand dennoch versuchen würde, müsste er damit rechnen, dass er zum Abschuss freigegeben wird. Wer will das schon?
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