Klaus J. Stöhlker als PR Berater, Medientrainer und Moderator ________________________________________________
Führt die Rollenvermischung zu Interessenkonflikten? ___________________________________________________________________
Im PERSOENLICH.COM gelesen: __________________________________________________________________
20 Kunden in seine Talk-Show gebracht
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PR-Unternehmer Klaus J. Stöhlker ist mit seiner Talkshow auf dem Privatsender U1 in die Kritik geraten. Wie der Tages-Anzeiger am Freitag berichtet, habe Stöhlker zahlreiche Kunden seiner PR-Firma als Talkgäste in die U1-Show eingeladen und so Rollen und Interessen vermischt. Ausserdem hätte die FDP dem bekannten PR-Mann das Beratermandat entzogen.
Klaus J. bittet jeden Mittwoch einen Gast zum "Stöhlker Talk" und befragt ihn zu aktuellen Geschehnissen und zur eigenen Person. Auffällig ist laut Tages-Anzeiger, dass während des letzten Wahlkampfs viele FDP-Politiker von Stöhlker begrüsst wurden: Regierungsratskandidat Thomas Heiniger, sowie die Kantonsräte Gabriela Winkler, Carmen Walker Späh und Hans-Peter Portmann. Prekär: zu dieser Zeit stand Stöhlker gleichzeitig im Dienst von U1 und der kantonalen FDP. ____________________________________________________________________
Medientraining und Praxistest
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"Das war keine Propaganda", lässt sich Stöhlker in der Causa vom Tages-Anzeiger zitieren. Bei den Talks mit den FDP-Politikern sei es schliesslich um Sachthemen gegangen. Und: In der SF-Sendung "Club" seien einmal auch ausschliesslich SP-Vertreter eingeladen worden. Ausserdem habe er auch schon Politiker anderer Couleurs zu Gast gehabt, zum Beispiel Ruth Genner von den Grünen oder den SP-Politiker Mario Fehr. Laut Tages-Anzeiger liegen diese Talks aber lange zurück.
Geld für die Auftritte sei seitens der FDP keines geflossen. Wohl aber bezahlt habe die Partei für ein Medientraining, das Stöhlker für die FDP-Kandiaten in den U1-Studios durchgeführt hätte. Was lag also näher, als das neu erworbene Wissen auch gleich im TV umzusetzen, fragt man sich an der Werdstrasse.
Inzwischen ist die Zusammenarbeit zwischen Stöhlker und der FDP beeendet, wie die Partei bestätigt. Zu den Gründen wurde nichts bekannt. Laut Tages-Anzeiger ist es aber kein Geheimnis, dass Stöhlkers Arbeit in der Partei umstritten war. Eine missglückte Leserbrief-Aktion und Stöhlkers Hang zur Selbstinszenierung hätten ihm viele Gegner eingebracht.
Die FDP sei aber nicht der einzige Kunde gewesen, der von Stöhlkers Doppelrolle als Talkmaster und PR-Berater profitiert hat, denn immer wieder scheinen Kunden auf der Gästeliste vom Talk auf. Laut Stöhlker waren höchstens 20 der bisher 140 Gäste Kunden der Stöhlker AG. Das sei unproblematisch, solange es sich bei den Gästen um interessante Leute handle.
Für den Sender U1 ist die Vermischung von Journalismus und PR indes kein Problem. Eine Sprecherin gibt gegenüber dem Tages-Anzeiger an, dass der Sender keinen Einfluss auf die Wahl der Gäste beim "Stöhlker Talk" nimmt und auch nicht weiss, wer Kunde der Stöhlker AG ist. Einfluss nehmen will der Sender auch deshalb nicht, weil es sich bei der Talkshow um eine Gegengeschäft handle: Stöhlker erhält mit der Sendung eine kostenlose Plattform für sich und seine Kunden, und U1 kommt zu einer kostenlosen Sendung.
Kommentar: Aus unserer Sicht lohnt es sich, die verschiedenen Rollen strikte zu trennen. Ich kenne verschiedene professionelle Medienberater, die eine derartige Vermischung immer strikte ablehnten.
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