Sonntag, 6. Mai 2007

SVP will Schüler mit Verboten disziplinieren _______________________________________________________ Quelle 20 Minuten: _____________________________________________________________ Die SVP will an Schweizer Schulen hart durchgreifen. Respekt, Ordnung und Disziplin sollen wieder Einzug halten. Deshalb präsentierte die SVP Zufikon einen Verhaltensknigge für Schüler. ___________________________________________________________ Laut dem «Sonntagsblick» könnte der 17 Punkte umfassende Forderungskatalog der Regionalpartei Zuffikon in der ganzen Schweiz Schule machen. Auch SVP-Parteipräsident Ueli Maurer findet: «In der Schule braucht es mehr Disziplin und Ordnung. Wer vergammelt daherkommt zeigt viel von seinem Charakter.» Was die SVP unter «vergammelt» versteht, macht ein Blick auf den Verbotskatalog rasch klar: - keine Baseball-Caps - kein Haargel - keine Turnschuhe, keine Flip-Flops - keine Skate- und Kickboards - keine zerschlissenen Jeans - keine MP3-Player, keine Handys - keine Minis - keine sichtbare Unterwäsche - Brustansatz und Füdlispalt dürfen nicht sichtbar sein - Hände nicht in den Hosentaschen - in ganzen Sätzen sprechen - Erwachsene mit Namen grüssen - aufstehen, wenn der Lehrer mit einem spricht In Zufikon scheint das rigiden SVP-Regime zu funktionieren. ____________________________________________ Kommentar: Dass die Disziplin und das Einhalten von Spielregeln wichtig sind, ist unbestritten. Mit dem Aufstellen einer langen Verbotsliste ist es nicht getan. Die Durchsetzung von Spielregeln müsste in den Schulen Schritt für Schritt erarbeitet und konsequent durchgesetzt werden. Die Bibel hat bekanntlich nur EIN Kerngesetz: "Liebe deinen nächsten wie dich selbst". Dieser Grundsatz beinhaltet alle Gebote. Der rüde Umgang und die Gewalt an Schulen könnte beispielsweise am Anfang ebenfalls mit nur EINER Formel verbessert werden: "Jeder hat ein Anrecht auf Wertschätzung, auch dann, wenn ich mit seiner Gesinnung nicht einverstanden bin!" Daran kann ich jedes Verhalten messen. Dies wäre ein dialogischer Ansatz und hat sehr viel mit einer offenen Kommunikationskultur zu tun. Sie beinhaltet: Rücksichtnahme, Achtung des Gegenübers und die Bereitschaft zuzuhören. Es können dann später immer noch zusätzliche konkrete Vereinbarungen festgelegt werden, wie: - Es spricht nur einer usw. Diese Vereinbarungen müssen jedoch in der Praxis konsequent eingeübt und tatsächlich durchgesetzt werden. In jedem Klassenzimmer muss die Streit- und Konfliktkultur, der Umgang miteinander trainiert werden. Lehrkräfte, die der Meinung sind, dies gehöre nicht zu ihren Lehrauftrag, werden nach kurzer Zeit erfahren, dass sie innert Kürze nicht mehr effizient unterrichten können und sich letztlich unnötig ärgern müssen, sich belasten und wertvolle Unterrichtszeit für eskalierende Konflikte im Klassenzimmer aufwenden müssen. Der "Burn out" lässt grüssen. ____________________________________________________________

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen