Mittwoch, 10. Januar 2007

Bereits am 24. September 06 hatte ich im BLOG geschrieben (Zitat):

Das war ungeschickt Ruth Dreifuss! ____________________________________________________________ Eine Ex-Bundesrätin liess sich als Galionsfigur für eine Abstimmungskampagne vor den Karren spannen, bei einer Initiative, die gegen den heutigen Bundesrat gerichtet war. Nach meinem Dafürhalten ist dieses Engagement - unabhängig von Sieg oder Niederlage - unklug gewesen. Ich kenne einen Politiker, der nach seiner Pensionierung dem Nachfolger immer wieder gute Ratschläge gab und sogar in der Presse mit Leserbriefen kund tat, dass der neue Amtsinhaber Fehler macht. Damit verlor der Ex- Politiker in der Oeffentlichkeit an Ansehen. Wenn ein Lehrer nach der Pensionierung der eigenen Schulgemeinde immer wieder öffentlich zu erkennen gibt, dass es die Nachfolger schlechter machen, so ist dies ebenso unklug, wie es das unbedachte Verhalten von Ex-Bundesrätin Ruth Dreifuss war. Das will nicht heissen, dass es Ruth Dreifuss verboten wäre, sich politisch zu betätigen oder sich für Soziales zu engagieren. Bei Sachfragen jedoch, die Entscheide des neuen Bundesrates betreffen, müsste sie unbedingt schweigen und dürfte bei diesen Geschäften nicht mehr die öffentliche Bühne betreten. Otto Stich gehörte leider auch zu jenen Magistraten, die es nicht fertiggebracht haben, sich nach dem Rücktritt in Bescheidenheit zu üben und sich in politischen Fragen der Bundesregierung konsequent zurückzuhalten. ______________________________________________________________ Die Weisheit von Amtsinhabern, die ihren Job abgeben oder zurücktreten, besteht darin, den Nachfolgern nicht mehr dreinzureden und ihnen nicht weis zu machen, dass sie auf dem falschen Weg sind. ______________________________________________________________ Das hat leider Ruth Dreifuss während der letzten Abstimmungskampagne gemacht. Auch ohne fremde Beratung hätte sie eigentlich selbst merken müssen, dass sie sich mit dem gutgemeinten Engagement nur schadet. Schade! Rebellische Alt - Bundesräte gab es glücklicherweise selten __________________________________________________________

Der erste war JAKAOB DUBS. Er schied 1872 im Streit aus dem Rat. Er gewann dann eine Kampagen gegen den Bundesrat. OTTO STICH konnte es nicht lassen, immer wieder gegen den Bundesrat zu sticheln. DOELF OGI mahnte einmal zu klaren Worten in der EU Frage. RUDOLF FRIEDRICH publizierte lediglich seine Sorgen, ohne aggressiv zu werden. RUTH DREIFUSS hingegen konnte es schon früher nicht lassen, gegen den Bundesrat anzutreten. Sie kämpfte schon einmal (erfolgreich!) gegen die AHV Revision. Blocher, gefragt, was er zu den jüngsten Attacken der Alt-Bundesrätin gegen die amtierende Regierung sage, meinte er lapidar: "Das ist eine Frage des Stils, und dazu äussere ich mich bekanntlich nicht." Obschon viele Journalisten geglaubt hatten, Ruth Dreifuss könnte die letzte Abstimmung zu Fall bringen, war nach unserem Dafürhalten das aufdringliche Engagement der Alt- Bundesrätin bei den Asyl-Vorlagen kontraproduktiv. Das Resultat bestätigt dies nun.

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NEU:

Wiederum stichelt Stich

Erneut konnte es ein Alt-Bundesrat nicht lassen, sich öffentlich gegen den jetzigen Bundesrat zu äussern. Jüngst stichelte er explizit gegen den Bundesrat. Diesmal vor allem gegen Bundesrat Blocher. Haben Ex. Bundesräte keine Hofnarren mehr, die sie davor bewahren, ins Fettnäpfchen zu treten?

Ich zitiere eine Sequenz aus E. Dewelys Gebet, welches der frühere Gouverneur in Readers Digest geschrieben hatte und Otto Stich lesen sollte:

"Allmächtiger, Du weisst es besser als ich, dass ich älter werde und eines Tages alt sein werde.... Befreie mich vor dem Streben, die Angelegenheiten anderer schlichten zu wollen!..."

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