Mittwoch, 27. Dezember 2006

Schumis Medienberaterin Sabine Kehm war die wichtigste Frau in der Formel 1.

Was wir von ihr lernen können.

Wer ist die Frau, die (meist mit Sonnenbrille) bei Interviews hinter Schumi stand?

Sabine Kehm, geboren 1964, Diplom-Sportlehrerin, arbeitete als Sportjournalistin bei der "Welt", "sports live" und der "Süddeutschen Zeitung". Für Ihre Arbeit wurde sie mit dem Feuilleton-Preis des deutschen Sportjournalisten- Verbands ausgezeichnet. Sabine Kehm war konstant die Medienberaterin von Michael Schumacher.

Wo er ist, ist sie auch

Die fleissige Blondine ist geichsam der Schatten des Weltstars. Seit sieben Jahren arbeitet sie als Medienberaterin für Michael Schuhmacher – und ist auch eine Freundin der Familie.

In einem Interview im BILD, gab sie folgende Antworten:

Wie ist es, für Schumi zu arbeiten?

Kehm:

„Extrem spannend, weil die ganze Welt an ihm interessiert ist. Daher ist es auch ein Full-Time-Job.“

Durften Sie Schumi schon immer duzen?

„Am Anfang stand natürlich das Sie. Aber das war uns irgendwann zu anstrengend.“

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Nach seinem Horror-Crash 1999 in Silverstone hoffte die damalige Journalistin (u.a. „Süddeutsche“) auf das erste Schumi-Interview. Es kam auch ein Anruf von Manager Weber – aber statt Interview - mit Job-Angebot! Seitdem organisiert Kehm Schumis Medien-Arbeit und hält ihm den Rücken frei.

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Kehm über Schumi:

„Seine Konzentrationsfähigkeit und Entscheidungskraft sind absolut beneidenswert.“

"Der Michael auf der Rennstrecke ist definitiv anders als jener Michael, neben dem du sitzt. Dann ist er völlig normal und sehr nett", wird Kehm von 'Reuters' zitiert.

Auf der Rennstrecke sei Michael Schumacher "extrem fokussiert, extrem konzentriert und völlig auf sein Ziel fixiert". Kehm empfindet es als schade, dass viele Leute "dieses alte Bild von Michael" haben, welches sie 1994 und 1995 aufbauten, es dann aber nie wirklich geändert hätten.

Kehm beschreibt Schumacher als einen "in gewisser Weise ruhigen Kerl", der nicht laut spricht, es liebt, Backgammon zu spielen und ganz gern Zeit mit seinen Freunden verbringt:

"Er hat seine Familie immer aus dem Rampenlicht rausgehalten, in gewisser Weise als Schutz für sie und auch als Schutz für sich selbst. Ständig mit den Medien kämpfen zu müssen, kostet Kraft. Und aus diesem Grund hat er sich den Druck weggenommen. Er wollte dem Rennsport 100 Prozent geben."

Die enge Vertraute des siebenmaligen Weltmeisters ist fest davon überzeugt, dass Schumacher auch in Zukunft auf der Rennstrecke anzutreffen sein wird, schliesslich sei dies sein Leben:

"Aber ich denke, dass er dies in einer anderen Umgebung tun wird, ohne die Medien und einfach nur zum Spass. So wie ich das weiss und verstehe, würde ich sagen, dass wir ihn im kommenden Jahr nicht viel sehen werden."

Kehm ist meist mit einem Tonbandgerät bewaffnet

Wir können von Schumis Medienberaterin etwas lernen:

Wer mit Medien umgeht, müsste stets wissen, was vor Mikrofon und Kamera gesagt oder nicht gesagt wurde. Sabine Kehm hatte bei Interviews meist ein Aufnahmegerät bei sich, damit sie später anderen Medien die analogen Aussagen weitergeben konnte. Wer Aussagen nicht speichert, läuft Gefahr, sich zu widersprechen oder Botschaften zu verändern. Sabine Kehm wusste als Profifrau: Tonbandaufnahmen sind nicht in erster Linie zur Dokumentation von Interviews da (Kontrolle der Medien). Weil niemand Dutzende von Aussagen genau speichern und später wortwörtlich wiedergeben kann und sie Schumis Gedanken oft Journalisten nachträglich weitergeben musst, zeichnete sie die Gespräche auf. Dank dieser Aufzeichnungen kam es hernach kaum zu Pannen.

Die Medienberaterin blieb übrigens stets im Hintergrund und riet ihrem "Chef", auf Homstorys zu verzichten. Wir sind überzeugt, dass es Sabine Kehm zu verdanken ist, dass sich Schumi voll und ganz auf die Rennen konzentrieren konnte und keine unnötige Energie für unkoordinierte Mediengeschichten, Berichtigungen oder Klagen aufwenden musste. Ferner veranschaulicht uns Sabine Kehm, wie wichtig professionelle Medienberatung ist. Medienberatung heisst auch: Bescheiden im Hintergrund arbeiten ohne sich nicht selbst ins Rampenlicht zu stellen!

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