Samstag, 26. August 2006

Zu Polo Hofers Informationspolitik _______________________________ "Offensichtlich fühlen sich viele Leute berufen, sich zu Polos persönlichem Sprachrohr zu machen", sagte Polo Hofer und ergänzte: "Es gibt nach wie vor nur eine Informationsquelle, nämlich wir" (Alice Bärtschi und Polo Hofer). Nach dem plötzlichen Spitalaufenthalt ist jedoch diese Informationsquelle seit Tagen versiegt. Verständlicherweise beschafften sich die Medien die Informationen selbst, wenn bei interessanten Vorkommnissen geschwiegen wird. So gab Matthias Mast (ein langjähriger Jassfreund von Polo Hofer) bekannt, dass Polo wegen einer Bauchspeicheldrüsenerkrankung im Inselspital gepflegt werde. Blick berichtete hierauf am 26. August. Wir zitieren: Das einzige Lebenszeichen von Polo Hofer war eines der unangenehmsten Art: ein Anruf an seinen langjährigen Freund Matthias Mast, in dem er ihm kurzerhand die Freundschaft aufkündigte. Was können wir aus dieser Geschichte lernen? _________________________________________________________ Es ist gewiss richtig, die Information aktiv zu führen, zu koordinieren (selbst in der Hand zu behalten). Wer jedoch glaubt, er könne sich völlig abschotten und als prominente Person die Medien längere Zeit im Ungewissen lassen, muss sich nicht wundern, wenn sich dann Medien die Informationen selbst beschaffen (auch an unerwünschten Orten). Wer sich völlig abschottet, muss damit rechnen, dass dann Informationen unkontrolliert verbreitet werden. Polo Hofers Verzicht auf Informationen wurde zum Eigengoal. Das "Nichtinformieren" schürte zwangsläufig die Gerüchteküche und es kam zu Irritationen. Liegt jetzt Polo Hofer immer noch im Koma? Oder, ist er guter Dinge und amüsiert er sich möglicherweise im Spitalbett? Hat die Krankeit mit seinem Lebenswandel zu tun (Alkohol , Haschkonsum usw.)? Jedenfalls weiss heute niemand, wie es um den prominenten Rocker tatscählich bestellt ist. Will jemand die Informationen in den Händen behalten, muss er auch erklären und begründen können , weshalb er zur Zeit nichts sagen kann. Er muss unter Umständen auch darauf hinweisen, wann die Oeffentlichkeit konkretere Hinweise erwarten kann. Diese Aussagen sind bereits hilfreiche Informationen und haben nichts - aber auch gar nichts - mit der Preisgabe des privaten Bereiches zu tun.

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