Kommunikationstrainer Pöhm schreibt:
|
---|
Kommunikationstrainer Pöhm schreibt:
|
---|
Die neueste Technologie wird unsere Welt verändern. Aber wo liegen die Grenzen? Fünf Beispiele.
Am Dienstag, dem Nationalfeiertag der Schweiz, veröffentlichte sie auf Instagram ein Selfie. Im Hintergrund ist die Schweizer Fahne zu sehen. Ein paar Meter davor schaut Mottet mit ernstem Blick in die Kamera und präsentiert ihren Stinkefinger.
In der Bildunterschrift schreibt sie: «Bei all diesen Schweizer Fahnen muss ich kotzen.» Dann ergänzt die Politikerin, dass jede Nation auf der Hierarchie der Menschen aufbaue. Und diese richte sich nach der Farbe des Passes, der Haut und der Muttersprache. Zudem basiere jede Hierarchie auf der Ausgrenzung von Menschen, die nicht den vorherrschenden Normen entsprechen – auch in der Schweiz.
Mottet belässt es nicht beim Thema Rassismus: «Die Schweizer Flagge ist auch das Symbol eines Landes, das lieber in Panzer und Maschinengewehre investiert als in Gesundheit und das Recht auf Wohnraum.» Lieber würden Klimaaktivisten angezeigt und festgenommen, statt zu verhindern, dass Wälder brennen und Gletscher verschwinden. Die Schweiz sei ein Land, das lieber Banken rette als Renten auszubezahlen oder die Arbeit von Frauen angemessen zu entlöhnen.
In den sozialen Netzwerken sorgte Mottets Mittelfinger für grosses Aufsehen. Den Anfang machte SVP-Nationalrat Jean-Luc Addor (59). Er hat das Bild der Juso-Politikerin geteilt und dazu geschrieben: «Es gibt diejenigen, die die Schweiz lieben, und es gibt diejenigen, die sie nicht mögen. Diesen Herbst (bei den nationalen Wahlen) haben Sie die Wahl!»
Auch die Präsidentin der Jungen SVP im Kanton Wallis, Emmylou Ziehli-Maillard, hat umgehend auf die Provokation reagiert. In einem an die Schweiz gerichteten Text spielt sie auf die junge Sozialistin an, ohne sie namentlich zu erwähnen: «In einer Zeit, in der manche (die Schweiz, Anm. d. Red.) verunglimpfen, erniedrigen und vernachlässigen, möchte ich dir für alles danken, was du mir gibst. Deine Schönheit, deine Anmut und deine reiche Geschichte machen mich stolz, auf deinem Boden zu leben.»
SVP-Politiker begegneten Mottet mit Unverständnis und Ablehnung. Andere überschritten in ihrer Empörung über die Politikerin eine rote Linie. Im Interview mit Blick teilt Mottet mit, dass sie Hunderte Nachrichten mit Beleidigungen und Gewaltandrohungen erhalten habe. Deren Ziel bestehe klar darin, sie zum Schweigen zu bringen. Die Juso-Politikerin kündigt deshalb an, Strafanzeigen einzureichen.
An der Aktion mit dem Stinkefinger hält sie aber unverändert fest. Sie sagt: «Provokation ist ein akzeptables Mittel, um auf die menschenverachtende Migrationspolitik der Schweiz aufmerksam zu machen.» Ihre Aktion greifen Anhänger rechtsbürgerlicher Parteien wiederum dankend auf. Schliesslich herrscht Wahlkampf.