Autor: Alexander Kissler
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Autor: Alexander Kissler
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(Quelle srf)
Dieser Satz sorgt für Aufsehen!
Außenministerin Annalena Baerbock sagte am Dienstag bei der Parlamentarischen Versammlung des Europarats in Straßburg auf Englisch: „We are fighting a war against Russia and not against each other.“ Auf Deutsch heißt das: „Wir kämpfen einen Krieg gegen Russland und nicht gegeneinander.“
Ein kurzer Video-Ausschnitt von Baerbocks Redebeitrag ging im Internet viral und sorgt für Verwunderung und Kritik. Denn: Baerbock widerspricht damit fundamental Kanzler Olaf Scholz (, SPD), der immer wieder betont, dass Deutschland NICHT zur Kriegspartei werden soll. Baerbock erklärte allerdings genau das Gegenteil: Dass Deutschland sich bereits in einem Krieg gegen Russland befinde.
Kommentar: An den verschiedenen Enden eines Strickes zu ziehen ist in einem Team nie gut.
Die Ombudsstelle musste sich mit einer Beschwerde befassen.
Die «Moorenkopf»-Debatte beschränkt sich nicht nur auf eine Süssigkeit, sondern betrifft u.a. auch Häusernamen. Die «Rundschau» und ein Online-Beitrag von SRF-News thematisierten dies am 5. Oktober 2022. Ein Vorstandsmitglied des Vereins «Vo da» beanstandete beide Beiträge. Er kritisiert, dass in den Beiträgen mehrfach rassistische Sprache reproduziert werde. Zudem werde der Verein «Vo da» und dessen Mitglieder auf eine problematische Art und Weise falsch beschrieben. Diese letzte Kritik unterstützen die Ombudsleute.
Der Beanstander kritisiert, dass das MoorWort im Titel, in der Beschreibung und in der URL der beanstandeten Beiträge seitens SRF stets ausgeschrieben und von den SRF-Mitarbeitenden ausgesprochen werde. Dadurch reproduziere SRF mehrfach rassistische Sprache.
Weiter werde der Verein «Vo da», der die Stadt Zürich aufgefordert hatte, rassistische Namen aus dem Stadtbild zu entfernen, mehrfach falsch bezeichnet und dessen Mitglieder falsch beschrieben. In den Beiträgen fallen Begriffe wie «Migrantenkollektiv» oder «junge Leute mit afrikanischer Abstammung». Der Beanstander und der Verein halten es «für sehr problematisch, einer Gruppe von Menschen, die sich durch ihre Mitgliedschaft bei einem Verein mit dem Namen ‹Verein Vo da› klar als vo da, d.h. von hier, bezeichnen, per se eine nicht-schweizerische Abstammung zuzuschreiben».
Die verantwortliche Redaktion weist in ihrer Stellungnahme darauf hin, dass in der Schweiz zurzeit kontrovers diskutiert wird, ob man das M-Wort noch verwenden könne oder nicht. Die Redaktion habe den Begriff in den Beiträgen nicht zum Selbstzweck verwendet. In der Anmoderation des «Rundschau»-Beitrags sei gesagt worden, dass viele das M-Wort nicht mehr aussprächen, da es für Rassismus und Unterdrückung stehe.
Kommentar: Wenn wir über eine Beanstandung berichten, ist es noch unserem Dafürhalten zulässig, das Wort der Beanstandung konkret zu nennen.
Er kann es noch immer nicht lassen
von Marcus Knill
Dieter Bohlen hat sich bei "Deutschland sucht den Sperstar" Einschaltquoten auf Kosten junger Menschen geholt, die er verbal verletzt. Er profitiert von der Schadenfreude des Publikums. Immer wieder wurden seit Jahren die menschenverachtenden Kommentare Bohlens beanstandet, die oft einer verbalen Exekution gleichkommen. Nachdem der angebliche Titan erneut vor Mikrofon und Kamera seine fragwürdigen Beurteilungen - die meist unter der Gürtellinie liegen - verlauten lassen darf, müssten eigentlich die TV Verantwortlichen handeln. Bohlen müsste endgültig der Riegel vorgeschoben werden, obwohl es Stimmen gibt, die sagen: Die Teilnehmer wissen doch, was ihnen bevorsteht, wenn sie sich der Kritik Bohlens aussetzen. Wer sich trotzdem von ihm beurteilen lässt, sei somit selber schuld.
Nach der jüngsten Sendung DSDS beschwert sich Jill Lange auf Insta über Dieter Bohlen:
Er dürfe den Beitrag durchaus hart beurteilen und den Gesang mit einer heulenden Hyäne vergleichen. "Ich bin kritikfähig. Aber Bohlen hat nicht das Recht, persönlich zu werden und Kandidaten zu beleidigen." Er habe ihr gesagt:
- "Was willst du später mal machen? Willst du mit 40 noch studieren?"
- "Willst du Putzfrau werden?"
- "Willst du dich noch mit 30 durch die Gegend bumsen?"
"Das alles hat er mir gesagt", versichert Jill Lange. Dieter Bohlen nehme die Gefühle der Kandidaten nicht ernst.
Ich habe schon früher darauf hingewiesen, dass Dieter Bohlen die Empathie und Wertschätzung gegenüber Menschen fehlt. "Bild" und das Fernsehen sahen stets nur die Einschaltquoten. Nach "Bild" spielt der Wort-Titan lediglich den "Richter Gnadenlos". Seine angeblich ungeschminkte Offenheit wurde erstaunlicherweise von einigen Kritikern geschätzt.
Bereit 2007 analysierte ich Bohlens Exekutionsrhetorik. Bohlen verteidigte sich immer wieder. Er wolle nur unterhalten. Seine Sprüche wären nur Schau.
Wer jedoch Jugendliche bei ihrem grossen Auftritt ernst nimmt, dürfte sie nicht beleidigen oder verbal fertig machen. Sprüche unter der Gürtellinie haben weder mit Humor noch mit Unterhaltung etwas zu tun.
z.B.:
- "Damit kannst du Kakerlaken ins Koma singen."
- "Nur gegen Schmerzensgeld höre ich mir das noch länger an."
- "Bei mir kommen solche Geräusche aus anderen Oeffnungen."
- "Das ist Kacke."
Aus der Fülle von älteren Beispielen:
Zu Daniel: | "Deine Stimme klingt wie Kermit, wenn hinten einer draufdrückt." "Eines ist sicher: Du hast hier von allen den geilsten Rock an." |
Zu Vanessa: | "Du bist und bleibst meine Knutschkugel und mein Igelschnäuzchen." |
Zu einer Bewerberin: | "Mit Deiner Allerwelts-Klein-Puschi-Stimme hast du eben zum zweiten Mal die 'Titanic' versenkt." |
Zu einer anderen Bewerberin: | "Ich kenne nur eine, die schlechter singt als Du. Das ist Verona. Du singst Scheisse. Da brauchen wir nicht lange drumrum zu reden. Das ist unterirdisch." |
Zu anderen Bewerbern: | "Du! Das klingst so, wie Schweine im Weltall." "Du triffst keinen Ton und bist rhythmisch wie Käse." "Du bist scheisse vorbereitet ... Leck mich doch .... Ich verschwende meine Zeit nicht mit Dir!" |
Zu Stephanie: | "Dein Outfit ist megageil - für die Müllabfuhr in Castrop-Rauxel." |
RTL: Krisenkonferenz wegen Dieter Bohlen
Wenn Medien die kritische Distanz fehlt
Protokolle bestätigen, dass der Kommunikationschef des Departementes von Berset mit Marc Walder , dem CEO der "Blick"-Herausgeberin Ringier exklusive Informationen ausgetauscht haben. Es besteht der Verdacht der Amtsgeheimnisverletzung. Sonderermittler Peter Marti belegte diese mit einem E-Mail-Verkehr vom 15. Oktober 2020. Wusste Alain Berset wirklich nicht, dass sein Kommunikationschef immer wieder vertrauliche Informationen zur Coronapolitik weitergab? Die Protokolle gaben vor allem auf politischer Ebene zu reden. Caroni : "Hätte Berset wirklich nichts mitbekommen, so wäre dies ein Führungsversagem". Alfred Heer ging noch weiter: "Bundesrat Berset muss zurücktreten".
Die Geschichte darf nicht unter den Teppich gekehrt werden, denn es geht um den unabhängigen Journalismus. Es ist gravierent wenn die kritische Distanz zwischen Medien und poitischer Führung fehlt.
Fehlt sie, werden Medien unglaubwürdig. Es gilt bislang die Unschuldvermutung. Doch hat die Oeffentlichkeit ein Recht, zu erfahren, ob der Blick für die Vorinformationen eine wohlgesinnt bereichterstattung versprochen hatte. Medienwissenschafter Vinzenz Wyss betont auf Twitter: "Die mangelnde Distanz des Journalismus zur Politik ist nicht gut. Der Journalismus muss davon absehen, gebauchpinselt auf den Leim zu gehen."
Tatsächlich braucht der Journalismus immer ein kritische Distanz zu den Mächtigen. Was mir aufgefallen ist: Das Schweizer Fernsehen wartete zuerst ab und berichtete über die brisante Geschichte erst am 15. Januar.
Es gilt jetzt ungeschminkt alle Details auszuleuchten.Die Fakten müssen auf den Tisch!
Falls sich der Verdacht erhärtet, dass die Medien ihre kritische Distanz vermissen liessen, wäre dies gravierend.
Wer öffentlich seine Familie beschmutzt, schiesst sich ins eigene Knie.
In seiner Autobiografie «Spare» packt Prinz Harry aus. Was hat den ehemals ranghohen Royal dazu getrieben, intimste Details aus seinem familiären Umfeld zu publizieren? Nach Psychologe Henri Guttmann hat das mit seiner eigenen Geschichte zu tun (Quelle BLICK). Doch könnte ihn auch seine Frau zu dieser Schmutzgeschichte geraten haben. In der Oeffentlichkeit kommt Harry schlecht weg, weil er mit seinen Vorwürfen Millionen verdient.
Henri Guttmann meint:
Prinz Harry ist wie sein Bruder Prinz William durch den tragischen Tod
ihrer Mutter Diana schwer traumatisiert. Beide sind mit diesem Trauma
anders umgegangen. Bei Harry passiert nun etwas, das wir in der
Psychotherapie oft sehen: Der Betroffene wiederholt ein biografisches
Muster, das gescheitert ist, und hofft, durch die Wiederholung ein
anderes Ergebnis zu erzielen. Anders gesagt: Harry konnte seine Mutter
vor den britischen Medien und dem Tod nicht retten, dafür rettet er nun
seine Ehefrau Meghan.
Indem er sich jetzt erneut rebellisch zeigt und seinen eigenen Weg geht, grenzt er sich einmal mehr von seinem Bruder und seiner Familie ab. Für diese Freiheit und vermeintliche Sicherheit ist Harry bereit, einen hohen Preis zu bezahlen.
Mit seinen Aussagen hat sich Harry enorm geschadet. Eine denkbare Versöhnung ist in weite Ferne gerückt.
Peinlich was Prinz Harry auf 416 Seiten «Spare» zum Besten gibt Wolltet ihr wissen, wie sein erster Sex war oder dass der Prinz seiner Ehefrau bei der Geburt von Archie das Lachgas wegschnüffelte? Ausserdem stehen im Buch gespickt belegbaren Unwahrheiten. So behauptete Harry unter anderem, er habe 2002 vom Tod seiner Urgrossmutter Queen Mum «an einem strahlenden Tag» im Eton Internat in England erfahren. Dabei beweist ein Fotos, dass er zu jenem Zeitpunkt mit seinem Bruder und seinem Vater beim Skifahren in Klosters in der Schweiz war. Immerhin auch bei strahlendem Sonnenschein.
Viele Experten sind sich sicher: Prinz Harry hat sich mit seinen intimen Enthüllungen keinen Gefallen getan. Zwei Drittel aller Briten haben seit der Netflix-Doku und dem Buch ein schlechtes Bild des einstigen Strahlemannes ihrer Monarchie.
FAZIT: Schmutzige Wäsche darf nicht öffentlich gewaschen werden. Interne Probleme sind immer zuerst direkt, konkret unter vier Augen zu bereinigen.
Das kann gelernt werden. Prognose: Harry wird erleben, dass sein Verhalten kontraproduktiv ist.
Der Journalismus hat ein Problem, wenn Ausländergewalt nicht mehr benannt werden darf.
Sahra Wagenknecht, eine Politikerin mit gesundem Menschenverstand*
Blick: Der woke Linksliberalismus ist keine basisdemokratische Bewegung, sondern ein Putsch von oben. Selbsternannte anwaltschaftliche Sprecher klagen an im Namen angeblich benachteiligter Minderheiten, die sie gar nicht kennen – und von denen sie auch kein Mandat haben.
Zugegeben: Das anwaltschaftliche Sprechen ist ein echtes Problem. Doch reden die anwaltschaftlichen Sprecher in sozialen und klassischen Medien oftmals nicht nur im Namen anderer, die sie nicht kennen. Sie wollen zugleich ihre Erziehungsbeauftragten sein – das neue Ideal ist das richtige Leben nach der Lehre der Lifestyle-Linken. Und dieses Ideal ist zynisch, weil es sich die meisten Menschen gar nicht leisten können, ganz abgesehen davon, ob es wirklich wünschenswert wäre, wenn alle den woken Unsinn mitmachen würden.
Sie übertreiben!
Sie untertreiben! Es handelt sich dabei nicht mehr um ein mediales Phänomen – die Lifestyle-Linken haben längst damit begonnen, die Gesellschaft in Betrieben, Bildungsinstitutionen und Medien mit ihren Regeln und Sprachcodes umzugestalten. Wir erleben gerade das Ende liberaler Debatten mit unterschiedlichen Meinungen und das Wiederaufleben eines Moralismus, der nur zwei Prädikate kennt: gut und böse. Wobei dieser Moralismus auch noch zutiefst unehrlich ist – viele von denen, die von Flugscham reden, fliegen beruflich und privat um die halbe Welt. Im besten Fall kompensieren sie das, indem sie ihre CO2-Bilanz und ihr Gewissen durch den Aufkauf geeigneter Zertifikate verbessern. Oder sie investieren in Investmentfonds, die oftmals eher grün gewaschen als wirklich umweltfreundlich sind. Der neue Moralismus ist in der Regel Ausdruck einer ziemlichen Doppelmoral.
Wie halten Sie es selbst mit dem Gendern?
Diese Idee, man könne mit einer Änderung der Sprache zugleich die gesellschaftliche Realität verändern, ist völlig lebensfremd. Man kann selbstverständlich hochkorrekt über eine völlig ungerechte Welt reden – das ändert nicht das Geringste am Status quo, das zementiert sogar die bestehenden Verhältnisse. Aber noch schlimmer finde ich etwas anderes.
Was denn?
Die politisch korrekte Sprache, zu der auch die angebliche gendergerechte Sprache zählt, ist eine Art Sprachcode für geisteswissenschaftlich geschulte Sprachbenutzer. Ein Distinktionsmerkmal, um sich vom einfachen Volk abzuheben und abzugrenzen. Sie können sich damit ihrer Zugehörigkeit zur Gruppe der angeblich Weltoffenen versichern und alle anderen, die ständig in irgendwelche sprachliche Fettnäpfen treten, verächtlich machen.
Wie reden Sie selbst – wie Ihnen der Schnabel gewachsen ist oder nach Möglichkeit korrekt und gendersensibel?
Ich halte mich an die Regeln der deutschen Sprache. Eine Rede beginne ich mit «sehr geehrte Damen und Herren» und wende mich damit an alle Anwesenden im Saal. Ansonsten spreche ich grundsätzlich von «Zuhörern», «Mitarbeitern» oder «Studenten» und meine damit natürlich beide Geschlechter. Ich vermeide es, von «Zuhörenden», «Mitarbeitenden» oder «Studierenden» zu reden, was ja semantisch falsch ist, und ich verzichte auch darauf, jedes Mal die weibliche und die männliche Form zu wiederholen, bis die Sprache zur Realsatire wird, oder Sprachpausen einzubauen, die einen geschriebenen Genderstern oder Doppelpunkt darstellen sollen. All diese Diskussionen kann ja kein normaler Mensch mehr ernst nehmen – das ist eine Verunstaltung der deutschen Sprache, eine Zerstörung zwischenmenschlicher Kommunikation, die die Welt nicht um ein Jota gerechter macht.
Das entspricht der Logik der ganzen Sache. Denn natürlich kann immer jemand für sich in Anspruch nehmen, nicht angemessen angesprochen oder sprachlich abgebildet zu werden. Das Spiel lässt sich ewig weiterdrehen. Ich finde solche Diskussionen, ehrlich gesagt, sehr ermüdend. Sie haben mit der Lebenswirklichkeit der meisten Menschen nichts zu tun. Niemand sollte sich von selbsternannten Sprachpolizisten terrorisieren lassen. Die Sprache gehört allen. Darum: meinetwegen jedem, der will, sein Sternchen – und jedem, der will, sein generisches Maskulinum!