Die resistenten "Spitalkäfer" sind schlimmer als vermutet.
von Marcus Knill
Antibiotikas sind für die Menschheit ein grosser Segen. Ohne diese medizinische Waffe würden Tausende sterben.
Nun wird diese segensreiche Hilfe gegen Infektionskrankheiten die Wirkung genommen. Es gibt bekanntlich immer mehr Keime, die die antibiotikaresistent geworden sind, weil diese zu leichtfertig eingesetzt werden - beispielsweise in der Tierhaltung. Die Menschen werden gleichsam immun, gegen die letzten hilfreichen Retter bei Infektionen. Auch deshalb, weil in vielen Ländern die Antibiotikas rezeptfrei abgegeben werden.
Bis anhin hatten die Spitäler noch Zugriff zum Notkoffer mit letzten wirksamen Antibiotikas. Doch diese letzte Waffe wurde leider auch schon bei Tieren angewendet und damit bahnt sich eine Katastrophe an. Laut Angaben WHO sterben in den EU Ländern pro Jahr 25000 Menschen durch Infektionen mit antibiotikaresistenten Bakterien. Auch Malaria Parasiten werden immer widerstandsfähiger gegen die neusten Medikamente.
Es wäre zwar mit grossem Aufwand möglich, dieses vordringliche Zeitproblem an die Hand zu nehmen.
Doch würde dies einen weltweiten Effort in der Forschung erfordern. Aber das kostet enorme Summen.
Neue Wirkstoffe werden leider nur auf Sparflamme erforscht.
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Die chemische Industrie scheint an an der Entwicklung neuer wirkungsvoller Antibiotikas kein Interesse mehr zu haben. Anatibiotikas sind angeblich weniger lukrativ als Krebsmedikamente.
Somit müssen wir mit dem schlimmsten rechnen. Es bahnt sich eine Katastrophe an.
Sind die Antibiotikas wirkungslos, müssen wir künftig mit Tausenden von weiteren Toten rechnen. Eigentlich bedenklich:
Nur weil die chemische Industrie an neuen Antibiotikas zu wenig verdient, wird auf die Forschung neuer Wirkstoffe verzichtet. Panik ist nach meinem Dafürhalten nicht angesagt, denn es hat noch Pharmaunternehmen, die an der Entwicklung von Antibiotikas arbeiten. Dennoch - die Entwicklung neuer Antibiotikas ist DAS Problem des Jahrhunderts,
Erstaunlich, dass Medien und Oeffentlichkeit die Tragweite der aktuellen Situation nicht erkennen will. Im Gegensatz zu Klimathematik wird das Problem der resistenten Keime gleichsam verdrängt und der Ball bei Informationen flach gehalten.
Spitäler haben verständlicherweise kein Interesse an der Publikation von Fällen mit Patienten, die isoliert werden müssen.
In der Kommunikation ist es immer ein gravierender Fehler, wenn wichtige Fakten nicht offen gelegt werden.
Es fehlt heute der Aufschrei der Mediziner.
Es fehlt die Einsicht bei den Tierhaltern, die leichtfertig Antibiotikas verabreichen.
Es fehlt der Aufschrei in den Medien und damit auch bei der Bevölkerung.
Die Gesundheitsbehörden wären eigentlich verpflichtet, im Interesse der Bevölkerung offen zu sagen, was Sache ist. Das geschilderte Problem müsste 1. Priorität haben.
Leider ist in den Medien nur das Thema Klimawandel sexy. Die Problematik mit mit den resistenten Keime wird möglichst unter den Teppich gekehrt. Nur die WHO kommt mir vor, wie ein Rufer in der Wüste. 20 Min zählt zu den wenigen Medien, die das aktuellste Zeitproblem jüngst ebenfalls thematisiert hatte.
FAZIT: Medien haben eine wichtige Funktion bei der Themensetzung. Die Geschichten rund um Gretas Auftritte dürfen nicht dazu führen, dass wir die Prioritäten nicht mehr erkennen.