-
Dieser Link öffnet das Video in einem neuen Fenster.: Video «Blocher – auf zum letzten Gefecht!» abspielen
Blocher – auf zum letzten Gefecht!
9.3.2018, 22:25 UhrNun geht es Schlag auf Schlag: Am Montag präsentierte der Bundesrat seine Pläne zur Europapolitik – und erhielt viel Applaus aus Wirtschaft und Politik. Am Dienstag verkündete Christoph Blocher, sich ganz auf den Kampf dagegen zu konzentrieren.
Der Gralshüter der unabhängigen Schweiz ist in der ARENA nicht mehr der Medienrhetoriker wie bei der EWR Auseinandersetzung. Christoph Blocher ist medienrhetorisch stehen geblieben, nach meinem Dafürhalten sogar zurückgefallen. Sein Poltern und sein ständiges Dreinreden kommt nicht mehr gut an.
Die Bevölkerung liebt harte Auseinandersetzungen. Geschätzt wird heute aber das Fechten mit dem Florett des Geistes und nicht mehr die Brüllrhetorik. Ich habe mir die Sendung angesehen und stellte fest: Blocher kann in so einer Runde zu wenig diffenzieren zwischen den Formaten TELE-BLOCHER und ARENA. Auf dem Internetkanal hat er genügend Zeit, seine Gedanken lange auszubreiten. Doch in der ARENA hat er es verlernt, Sachverhalte kurz und konkret auf den Punkt zu bringen. Weshalb delegiert er nicht jene Akteuere in den Ring, welche vor Mikrofon und Kamera überzeugen? Akteure wie Roger Köppel oder Adrian Amstutz. An guten Personen mangelt es bei der SVP nicht.
Wer die Sendung gesehen hatte, konnte sehen, dass Blocher ungehalten und meist viel zu laut sprach. Er bringt es in so einer Runde nicht mehr fertig, souverän über das Sache zu stehen. Er war zu ungehalten. Seine Lippen vibrierten, wenn er nicht sprechen konnte und fiel allen ständig ins Wort.
Wenn Blocher sein letzte Gefecht gewinnen will, muss er bei solchen heiklen Medienauftritten die Rollen neu verteilen. Er sollte nicht mehr allein die Rolle des Kämpfers an Duellen übernehmen. Er hat fähige Leute, die am Bildschirm besser wegekommen. Roli Brunner war so eine Person.
Christoph Blocher hat zwar die
Europapolitik geprägt wie kein anderer. Nun tritt er aus der SVP-Leitung
ab – und will das Rahmenabkommen mit der EU versenken. Es ist nachvollziehbar, dass Jonas Projer den zurücktretenden Strategiechef der SVP in der Runde haben wollte.
Die ARENA machte bewusst, dass auch Camille Lothe und Christoph Blocher am Bildschirm kein Dreamteam sind. Blocher entzog selbst der Präsidentin der Jungen SVP/ZH das Wort. Während Blocher nicht mehr ARENA tauglich ist, so ist Lothe nach meinem Dafürhalten noch zu wenig ARENA tauglich. Ihr fehlen einige Trainingseinheiten. Die ARENA darf für die SVP in der heutigen Situation kein Trainingsfeld mehr sein.
Es ist übrigens erstaunlich, wie Euroturbo Wermuth medienrhetorisch mit seiner ruhigen Art punkten konnte.
Er hat seine raffinierte Dialektik in den letzten Jahren laufend verfeinert. Seine Gegner haben es schwer, sein gedankliches Schachspiel zu erkennen. Er spielt auf einer höheren Liga wie der ehemalige Blocher Gegner Peter Bodenmann bei der EWR Auseinandersetzung.
Heute gewinnt nicht mehr der Brüller und Polterer. Wir haben es bei der No Billag Debatte erleben können, wie Ladina Heimgartner mit ihrer natürlichen freundlichen Art aber ihren kurzen, klaren, verständlichen Aussagen viel mehr überzeugte als Kessler. Oder in Oesterreich: Dort verstand es der neugewählte Kanzler Kurz die Bevölkerung für sich zu gewinnen. Auch dank des echten freundlichen, stets guten Zuhörens. Er zeigte Verstädnis für die Gegenseite, verdeutlichte dann aber immer wieder, warum er die Situation anderst beurteilt. Das Publikum honoriert heute Schreier nicht mehr.
Die ARENA machte bewusst, dass auch Camille Lothe und Christoph Blocher am Bildschirm kein Dreamteam sind. Blocher entzog selbst der Präsidentin der Jungen SVP/ZH das Wort. Während Blocher nicht mehr ARENA tauglich ist, so ist Lothe nach meinem Dafürhalten noch zu wenig ARENA tauglich. Ihr fehlen einige Trainingseinheiten. Die ARENA darf für die SVP in der heutigen Situation kein Trainingsfeld mehr sein.
Es ist übrigens erstaunlich, wie Euroturbo Wermuth medienrhetorisch mit seiner ruhigen Art punkten konnte.
Er hat seine raffinierte Dialektik in den letzten Jahren laufend verfeinert. Seine Gegner haben es schwer, sein gedankliches Schachspiel zu erkennen. Er spielt auf einer höheren Liga wie der ehemalige Blocher Gegner Peter Bodenmann bei der EWR Auseinandersetzung.
Heute gewinnt nicht mehr der Brüller und Polterer. Wir haben es bei der No Billag Debatte erleben können, wie Ladina Heimgartner mit ihrer natürlichen freundlichen Art aber ihren kurzen, klaren, verständlichen Aussagen viel mehr überzeugte als Kessler. Oder in Oesterreich: Dort verstand es der neugewählte Kanzler Kurz die Bevölkerung für sich zu gewinnen. Auch dank des echten freundlichen, stets guten Zuhörens. Er zeigte Verstädnis für die Gegenseite, verdeutlichte dann aber immer wieder, warum er die Situation anderst beurteilt. Das Publikum honoriert heute Schreier nicht mehr.
Blocher tut seinem Anliegen mit solchen Aufritten, wie wir sie an der letzten ARENA erleben konnten, keinen Gefallen.
Jonas Projer hatte folgende Besetzung in der «Arena»:
Jonas Projer hatte folgende Besetzung in der «Arena»:
- Christoph Blocher, Alt Bundesrat, zurücktretender Strategiechef SVP
- Philipp Müller, Ständerat FDP/AG
- Cédric Wermuth, Nationalrat SP/AG
- Camille Lothe, Präsidentin Junge SVP/ZH
- Matthias Oesch, Professor für Europarecht, Universität Zürich
- Robin Udry, Generalsekretär Pro Tell
- Urs Berner, Vorstandsmitglied Swissmem, Inhaber Urma AG
- Peter Gehler, Vorstandsmitglied scienceindustries, Leiter Pharmapark Siegfried Zofingen