Letzte Woche versetzte Franz W.* Schaffhausen in Ausnahmezustand:
Um 10.39 Uhr geht bei der Polizei der erste Notruf ein. Ein Anrufer
meldet, dass die CSS-Filiale von einem Mann mit einer Motorsäge
angegriffen worden sei. Es gebe Verletzte. Grossalarm! Phasenweise
stehen 300 Polizisten im Einsatz. Die Altstadt wird abgeriegelt. Als die ersten Einsatzkräfte eintreffen, kommt es zu einer folgenschweren Verwechslung: Rentner
E.W.* (86) hat im selben Gebäude einen Arzttermin. Als der
pensionierte Maurer ins Freie tritt, stürzen sich mehrere Polizisten auf
ihn und legen ihm Handschellen an. «Das war alles andere als eine
schöne Erfahrung!», erzählt er BLICK. E.W. erleidet eine
Rippenprellung und muss ins Spital. Später meldet ihn die Polizei neben
den Motorsägen-Opfern Antonio B.* (45) und Mike F.* (40) als einen von
drei Verletzten – obwohl der Rentner auf ihr Konto geht.
Wie
war die Verwechslung möglich? Der 86-Jährige ist über 30 Jahre älter
als Franz W. und sieht ihm nicht ähnlich. Für die irrtümliche Verhaftung
und Verletzung gibt die Polizei dem Opfer eine Entschuldigung und eine
Bitte mit auf den Weg. «Der Polizeikommandant hat mir das Versprechen
abgerungen, dass ich nicht an die Öffentlichkeit gehe», erzählt E.W. Und
er hält sich daran. Erst als BLICK bei den Recherchen auf ihn stösst,
bestätigt er den Sachverhalt. Im Detail will er sich
jedoch – noch – nicht äussern. Aber: «Für mich ist die Sache noch nicht
abgeschlossen. Zuerst müssen meine Schadenersatzforderungen abgeklärt
werden.» E.W. ist der Ansicht, dass ihm grosses Unrecht widerfahren
ist. Die Medienstelle der Polizei war gestern für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.
Kommentar:
Meine Recherchen bestätigten: Dieser Beitrag im Blick entspricht nicht den Fakten.
Da der Journalist bereits in einem anderen Fall in einer Schaffhauser Gemeinde verschiedene Sachverhalte unkorrekt wiedergegeben hatte, nahm ich mir die Mühe, diesen Anschuldigungen auf den Grund zu gehen. Wiederum gibt es in diesem Beitrag zwei Desinformationen.
1. Die Schaffhauser Polizei hat in keiner Mitteilung den verletzten Retner bei den Motorsägeopfern eingereiht.
2. Verschiedenen Quellen bestätigen, dass dem Retner vom Polizeikommande kein Maulkorb auferlegt worden ist.
Von Filmstars bis hin zu Bankdirektoren:
In Luxushotels treffen sich die Reichen und Schönen. Und wer viel Geld
hat, kann es sich leisten, etwas exzentrisch zu sein. (Aus dem Buch "100 Jahre Gstaad Palace):
Evian zum Haarewaschen Schweizer Hahnenwasser hat ausgezeichnete Qualität. Nichtsdestotrotz
bestellte ein Gast jeden Tag 20 bis 25 Liter Evian-Wasser aufs Zimmer.
Nicht zum Trinken, sondern zum Haarewaschen.
Der Rasen in der Dusche Die bekannte Hunderasse der Chihuahuas stammt ursprünglich aus der
mexikanischen Wüste. Für die dortige Hitze gemacht, leiden die
zierlichen Schosshündchen in der Kälte des Gstaader Winters.
Entsprechend weigerte sich der Begleiter einer noblen russischen Dame im
Winter standhaft, nur eines seiner Pfötchen vor das Palace zu setzen.
Die Haustechniker des Palace besorgten deshalb ein Stück Rollrasen.
Fortan konnte das Hündchen sein Geschäft elegant in der Dusche auf der
grünen Indoorwiese tätigen.
Champagner-Filet für den Hund Das Schosshündchen eines anderen Gasts wiederum frass nur
Champagner-Filet. Einmal ersetzten die Köche im Scherz den französischen
Schaumwein durch einen billigen Fendant. Doch die Köche hatten die
Rechnung ohne den Hund gemacht. Dieser weigerte sich standhaft, nur
einen einzigen Bissen vom «Filet haché au Fendant» anzurühren. Worauf
das irritierte Herrchen eine zweite Portion orderte – und der Crew in
der Küche nichts anderes übrig blieb, als dem Filet einen Schuss edlen
Perrier-Jouët beizumengen.
Kaviar fürs Büsi In Begleitung einer reichen Französin reiste jeweils auch «Petit
Chat» ins Palace an. Passend zum sozialen Stand von Madame ass der
Stubentiger nur Kaviar. Selten wurde dem kleinen Begleiter auch mal
Seezungenfilet oder ein Filet mit etwas Foie gras gereicht – zubereitet
selbstverständlich von den Spitzenköchen des Hauses.
Lieblingsrestaurant nachbauen Silvester 1990: Hollywood-Star John Travolta verlobt sich mit seiner
damaligen Freundin und heutigen Ehefrau Kelly Preston im Gstaad Palace –
inklusive gelbem 7,5-Karat-Diamantring. Weitaus spektakulärer war
hingegen die Liebesbekundung eines unbekannten Gentlemans, der seine
Geliebte mit einem Tête-à-Tête überraschen wollte. Dazu liess er vom
Palace-Team das Lieblingsrestaurant seiner Freundin eins zu eins in der
Salle Baccarat des Nobelhauses nachbauen.
Jacko will das ganze Hotel Der King of Pop weilte mit Liz Taylor in Gstaad, da diese dort ein
Chalet besass. Eines Tages wandte Jacko sich an den damaligen
Palace-Chef, ob er ihm nicht helfen könne, ein Chalet zu kaufen. Der
Direktor stellte für Jacko Kontakt zum damaligen Palace-Eigentümer her,
der sein eigenes Chalet verkaufen wollte. Da es für das Häuschen einen
weiteren Interessenten gab, musste Jacko sich gedulden. Für die
Wartezeit bot das Palace ihm die Penthouse Suite zur Miete an. Jacko
ging gar nicht auf das Angebot ein, sondern antwortete, er wolle gleich
das ganze Hotel kaufen. Der Hotelchef fragte verdutzt: «Why do you want
to buy the hotel?» Jackos Antwort: «Because I like it.»
Welche
Wünsche konnte das Hotel den Gästen nicht erfüllen? Lesen Sie das
Interview mit Hoteldirektor Andrea Scherz später auf 20Minuten.ch.
KOMMENTAR: Auf der Riffelalp in Zermatt habe ich anlässlich von Seminaren ebenfalls die absurdesten Wünsche reicher Russen miterleben können. Zwei Beispiele: Ein Schosshündchen, das erbrechen musste, wurde mit dem Helikopter zum Arzt geflogen. Um dem Kind vor dem Hotel auf der Piste ungestört Skiunterricht erteilen zu können, wurde ein Teilstück der Piste gesperrt und umgeleitet.
Wenn Menschen zu viel Geld haben, gibt es angeblich nichts, was es sonst nicht gibt.