Kleiderregeln an Privatschule
20 Min«Hosen, eine Handbreit unter dem Po»
In einer Zürcher Privatschule macht eine Grafik die Kinder auf die Kleiderregeln aufmerksam. Der ganze Kopf muss sichtbar sein und über Leggins muss was drüber.
Ein gezeichnetes Schulkind – halb Junge,
halb Mädchen. Pfeile zeigen auf bestimmte Körperpartien – etwa auf den
Kopf. «Der ganze Kopf ist sichtbar», steht davor. Bei den Beinen ist mit
Pfeilen illustriert, wie kurz die Hosen sein dürfen – nämlich eine
Handbreit unter dem Po. Und für die Mädchen gilt bei Leggins: Nie ohne
was drüber.
Die Grafik macht Kinder und Jugendliche in der Freien
Katholischen Schule in Zürich auf die geltenden Kleiderregeln
aufmerksam. Allerdings kursiert sie nur in einem der drei Schulhäuser
der Privatschule, wie Direktor Paul Betschart zu 20 Minuten sagt. Im
Schulhaus Sumatra im Kreis 6 ist sie laut Betschart seit einigen Jahren
Bestandteil eines sogenannten Kontaktheftes – einer Art Aufgabenheft,
das in den Klassenzimmern aufliegt.
«Kinder akzeptieren Regeln und Eltern sind froh»
«Kinder akzeptieren Regeln und Eltern sind froh»
Wie
es zu dieser Zeichnung gekommen ist, weiss Betschart nicht: «Ich finde
sie in Ordnung, bin aber auch nicht extrem begeistert.» Normalerweise
würden die Schüler und Eltern schriftlich auf die Kleiderregeln
hingewiesen, wenn auch nicht so detailliert wie auf der Grafik. «Die
Schule ist ein Arbeitsort. Daher verzichten wir auf bauchfreie Oberteile
und tiefe Ausschnitte, sichtbare Unterwäsche, Miniröcke, Minijupes und
Minishorts», steht da.
KOMMENTAR: Erstaunlicherweise akzeptieren die Kinder
die Regeln akzeptieren und auch die Eltern sind froh: «Diskussionen um
die Kleidung erübrigen sich so.» Obwohl Kopfbedeckungen verboten sind,
gibt es Ausnahmen: «Erlaubt sind Kopftücher oder Kippas aus
religiösen Gründen, solange diese die Kinder aus Überzeugung tragen.»
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