Mittwoch, 14. Dezember 2016

SRF / SRG verwirrt Leuenberger

Alt-Bundesrat Leuenberger bei Schawinski zu Gast:

    In der Talksendung von Roger Schawinski zeigte sich der frühere Medienminister etwas verwirrt. SRF habe zu seiner Zeit noch SRG geheissen, glaubt er.
    Schawinski: Moritz Leuenberger stolpert über SRF und SRG
    Moritz Leuenberger zu Gast bei «Schawinski». (Bild: Still Video)

    Aus Persönlich.com:
    Nach dem grossen «Gotthard»-Film auf SRF 1 war am Montagabend Moritz Leuenberger in der Sendung «Schawinski» zu Gast. Aus aktuellem Anlass, denn der frühere Verkehrsminister gilt als Vater des Gotthard-Basistunnels. Nebst dem weltweit längsten Tunnel kamen die beiden auch auf die Schweizer Medienlandschaft zu sprechen. Der einstige Medienminister äussert sich immer wieder kritisch über die hiesigen Medien. Im Oktober sagte er an einer Veranstaltung an der Universität Bern, die Medien in der Schweiz seien so schlecht geworden, dass die direkte Demokratie gefährdet sei.
    Bei «Schawinski» zeigte er sich am Montag besorgt über die «Kommerzialisierung der Medien». Diese würden sich immer mehr als Wirtschaftsunternehmen sehen, anstatt als Medienunternehmen mit gesellschaftlichem Auftrag. Konkret nannte er diesbezüglich den «Tages-Anzeiger», der kürzlich in der Rubrik Hintergrund/Recherche einen gesponserten Beitrag über Bier veröffentlichte oder die verkaufte Frontseite der «Neuen Zürcher Zeitung».

    Beim Thema SRG zeigte sich der frühere Medienminister allerdings etwas verwirrt. «SRF, damals hat es noch SRG geheissen», sagt Leuenberger als er vom damaligen Streit um die Konzessionen erzählt. «Es heisst noch immer SRG», korrigiert Schawinski. Etwas verblüfft sagt Leuenberger: «Es heisst doch SRF», und zeigt auf das Logo auf dem Bildschirm neben ihm. «Das ist der Sender in der Deutschschweiz», fügt Schawinski an, voraufhin Leuenberger etwas kleinlaut anhängt: «Wie auch immer, ist ja auch schon lange her.»

    Der Zuschauer fragt sich: Kennt der frühere Medienminister den Unterschied zwischen SRG und SRF wirklich nicht oder hat er die beiden Begriffe bloss vertauscht?

    KOMMENTAR:
    Im Vergleich zu früheren Auftritten war Moritz Leuenberger immerhin viel souveräner.
    LINKS:


    14. Sept. 2003 ... Als erster Schweizer erhält Bundesrat Moritz Leuenberger den Cicero-Preis für die beste politische Rede des Jahres im deutschsprachigen ...
    www.rhetorik.ch/Aktuell/Aktuell_Sep_14_2003.html
    20. Apr. 2007 ... Moritz Leuenberger will den Schweizer Zoll ohne Pass überqueren und erhält den Bescheid, er müsse beweisen, wer er sei. Roger Federer ...
    www.rhetorik.ch/Aktuell/07/04_20/
    15. Febr. 2008 ... Nach "Blick online" soll TV-Moderator Roman Kilchsperger Bundesrat Moritz Leuenberger als "schwulsten Hetero-Promi" bezeichnet.
    www.rhetorik.ch/Aktuell/08/02_15/
    27. Aug. 2010 ... Moritz Leuenberger war ein Mann der Kontraste. Den einen war er zu forsch, den anderen zu zaghaft, doch wurde seine Kompetenz von keiner ...
    www.rhetorik.ch/Aktuell/10/08_27/
    5. Nov. 2005 ... Bundesrat Christoph Blocher rechnete mit der heutigen Verkehrspolitik ab und verärgerte damit Bundesrat Moritz Leuenberger. An der ...
    www.rhetorik.ch/Aktuell/05/11_05.html
    2. Mai 2006 ... Bundespräsident Moritz Leuenberger hat seine 1.-Mai-Rede an der SP-Feier in Zürich abbrechen müssen. Rund 200 vermummte ...
    www.rhetorik.ch/Aktuell/06/05_02.html
    24. Juli 2015 ... In einem RTS Interview hat Leuenberger sich zu seinem Rücktritt vor 5 ... kündigte Verkehrsminister Moritz Leuenberger (SP) seinen Rücktritt ...
    www.rhetorik.ch/Aktuell/15/07_24/index.html
    29. Mai 2004 ... Die Bundesräte Christoph Blocher und Moritz Leuenberger, die sich seit ihrer Studienzeit kennen, sitzen seit fünf Monaten zusammen in der ...
    www.rhetorik.ch/Aktuell/Aktuell_Mai_29_2004.html
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Kommt möglicherweise SUCHT vom Wort suchen? Jemand ist abhängig von.......ich suche und verlange ständig nach diesem Erlebniszustand

Eindrückliches Bild:
Aus Wikipedia:Abhängigkeit (umgangssprachlich Sucht) bezeichnet in der Medizin das unabweisbare Verlangen nach einem bestimmten Erlebniszustand. Diesem Verlangen werden die Kräfte des Verstandes untergeordnet. Es beeinträchtigt die freie Entfaltung einer Persönlichkeit und zerstört die sozialen Bindungen und die sozialen Chancen eines Individuums.[1] In den Fachgebieten Psychologie und Psychiatrie werden verschiedene Formen von Abhängigkeit beschrieben.





GOTTHARD: Teuerste TV - Prduktion aller Zeiten

Kleinreport stellt kritische Fragen:

Mit «Gotthard» leistet sich SRF nach eigenen Angaben die teuerste TV-Produktion aller Zeiten und das in Zeiten, wo auch bei der SRG kräftig gespart werden muss. Wie passt das zusammen?

Nur dank der Unterstützunginternationaler Koproduzenten und verschiedenen Filmförderungen
war es möglich, ein Projekt dieser Dimension umzusetzen.»

«Gotthard» hat 11 Millionen Franken gekostet, ZDF und ORF haben
als Koproduzenten fünf Millionen beigesteuert. Bleiben sechs
Millionen Franken für SRF. Eine stattliche Summe für einen
Zweiteiler. 

Warum wurde  in Prag gedreht?
Gibt es in der Schweiz keine stillgelegten Steinbrüche?

Fitze: «Einen Steinbruch in der benötigten Grösse gibt es in der
Schweiz tatsächlich nicht. Die Möglichkeit, den Film in der Nähe
von Prag auf diesem Gelände drehen zu können, war ein Glücksfall
für uns und hat geholfen, die Produktionskosten deutlich zu
reduzieren.»

Für den Nachbau des Stollens ist man nach Deutschland
ausgewichen. Hätte man diese Filmaufnahmen nicht ins Ausland  verlegt, wären wenigsten ein Teil der immensen Produktionskosten in der Schweiz ausgegeben worden. Doch nun haben Deutschland und die Tschechei profitiert. Die SRG ernährt sich bekanntlich unter anderem vor allem von einem grossen Gebührentopf. Muss sie da nicht jede Ausgabe seriöser überdenken?

Urs Fitze: «Bei dieser Produktion handelt es sich nicht nur um
eine nationale, sondern auch um eine internationale Koproduktion,
was bedeutet, dass mehrere Länder Geld in dieses Projekt
investiert haben. Es liegt also in der Natur der Sache, dass die
verschiedenen Drehorte nicht nur in der Schweiz angesiedelt sind.
Die gesamten Produktionskosten im Ausland wurden ausschliesslich mit ausländischen Geldern finanziert. Die von der SRG investierten rund 5,7 Millionen Franken wurden vollumfänglich in der Schweiz investiert. In Tschechien werden regelmässig historische Filme gedreht, dort existieren die entsprechenden Requisiten wie zum Beispiel Pferdekutschen. Solche Requisiten gibt es in der Schweiz und in Deutschland nicht. Der Transport war aus versicherungstechnischen Gründen nicht möglich.»

Bildergebnis für Gotthard


 TAGI kommentiert:

Zu Beginn muss allerdings wüst herumkonstruiert werden, damit die 180-Minuten-Geschichte Fahrt aufnimmt. Das Gerüst des Dramas ist nämlich ein Dreieck: Im Zentrum steht eine Urner Fuhrmannstochter aus Göschenen (gespielt von Miriam Stein, der Tochter von TV-Mann Dieter/Max Moor). Umschwärmt wird sie von einem deutschen Ingenieur, der gescheit ist, aber wenig Durchsetzungskraft hat (Maxim Mehmet, der Herr Sesemann aus dem neuen «Heidi»-Film). Und von einem italienischen Arbeiter, der sich mit seiner heissblütig-anarchistischen Ader überall Feinde macht (Pasquale Aleardi, der Zürcher Schauspieler und Musiker).



Es ist alles drin im Gotthard, eine Portion Bauernschwank, eine Portion Gesellschaftskritik. Mainstream-Fernsehen für Jung und Alt. Die Augen schliessen muss man nur, wenn der Doktor eine Säge zückt, um ein Bein zu amputieren. Aber auch da wird rechtzeitig weggeschnitten.






Hoher Berg, tiefe Gefühle: Anna (Miriam Stein) und Max (Maxim Mehmet) nehmen am historischen Schauplatz einige Umwege, um zueinander zu finden. Szene aus dem SRF-Zweiteiler «Gotthard». (Bild: Pascal Mora / SRF)

Hoher Berg, tiefe Gefühle: Anna (Miriam Stein) und Max (Maxim Mehmet) nehmen am historischen Schauplatz einige Umwege, um zueinander zu finden. Szene aus dem SRF-Zweiteiler «Gotthard».

Historiker bemängeln folgende Fehler:
Doch trotz des horrenden Budgets haben sich Fehler in die nationale Produktion eingeschlichen – und nicht gerade wenige, wie Historiker Kilian T. Elsasser festgestellt hat. «Zum Beispiel ist das mit den Kostenüberschreitungen am Tunnel total falsch erzählt im Film», so der Gotthard-Experte zu «Bluewin». Denn der Gotthard sei eigentlich der Tunnel gewesen, der am wenigsten Mehrkosten verursacht habe. «Er hat nur 15 Prozent mehr gekostet als vorgesehen war – im Vergleich: Der Alptransit-Tunnel war 50 Prozent teurer als geplant.» Auch sei der «Tunnelwurm» nicht von einem Schweizer Arzt diagnostiziert worden, wie es im Film dargestellt wurde, sondern italienische Doktoren haben den Virus entdeckt, als diese die rückkehrenden Mineure untersuchten. Am Schluss des Films ist ausserdem die Rede von 177 Toten. «Seit über 20 Jahren weiss man aber, dass diese Zahl falsch ist», erklärt Elsasser. Es seien 199 Personen am Gotthard ums Leben gekommen. «Das ist einfach nicht à jour. Die beiden Historikerinnen, die den Film für SRF überprüft haben, müssten das eigentlich wissen.»
Zudem seien die meisten Mineure nicht gestorben, weil sie erstickt sind. Es stimme zwar, dass sie an zu wenig Luft gelitten haben, der Film vermittle jedoch stellenweise ein falsches Bild. Die meisten Arbeiter «sind von herabfallenden Steinen erschlagen, von Wagen überfahren oder bei Explosionen getötet worden», sagt der Experte. Dann sei es auch nicht Bundesrat Emil Welti gewesen, der die Eröffnungsrede gehalten haben, sondern Simeon Bavier – der erste Bündner, der dem Bundesrat angehörte. «Und noch ein Detail: Die Schiesserei während des Streiks fand im Film vor dem Tunnelportal statt, dabei war diese im Dorf. Es hat wohl einfach besser ausgesehen so.»



KOMMENTAR:

Der Zweiteiler kostete insgesamt 11 Mio Franken. Eine stattliche Summe. Starregisseur Urs Egger liebt jedoch Detailtreue und dies kostet enorm. Allein schon die Kleider mussten alle auf ALT getrimmt werden. Der Film war in jeder Hinsicht aufwändig.  Die Kunstbauten, das nachgebaute Tunnel in einer Halle. Der Film vermag uns sehr gut in jene Zeit versetzen - mit all den unzumutbaren  Zuständen im Tunneldorf. Wir erleben die Sorgen und Nöte der Taglöhner. Drehort des Tunnels war in Köln und die Baustelle in einem Steinbruch in Prag. Das Zeitdokument ist ambitiös und spektakulär. Der Aufwand hat sich fürtotz Vorberhalten gelohnt.
Die Geschichte wird von unten erzählt, d.h. mit wenig Personen - wir befinden uns sofort mitten  im Geschehen.
Zuschauer, welche keine Geschichtskenntisse haben, schlecht eingeordnet werden. Die Auswahl der Schauspieler war treffend hervorragend.  Die Rollen waren ihnen auf den Leib geschnitten.
Die Liebesgeschichte im Teil 1 dominierte im 2.Teil zu stark.
Möglicherweise wurden die Beziehungsgeschichten bewusst ins Zentrum des Geschehens gerückt. Liebesgeschichten versprechen mehr Quoten als ein faktentreues Zeitbild.
Bei den Beziehungsgeschichten mit verschiedenen Männern wurde es des Guten zu viel. Der zweiter Teil grenzte für viele Zuschauer ans Kitschige. Schade.
Diese Filmprojekt verdeutlichte, wie schwierig es ist, historische Fakten und filmisches Erzählen unter einen Hut zu bringen. Bei diesem Projekt muss die Frage nach Exaktheit gestellt werden. Die Liebesgeschichte war omzweiten Teil zu dominant. Unglaubwürdig wird es, wenn der Deutsche beim Schiessbefehl gegen die streikenden Arbeiter eine wichtige Rolle spielt.
Fazit: Ein unterhlaltsamer, emotionaler Film - zwar zeitkritisch, aber ohne historischen Zusammenhang.
Erfolgsquote: Sehr gut. Ueber eine Million Zuschauer!

Doch trotz des horrenden Budgets haben sich Fehler in die nationale Produktion eingeschlichen – und nicht gerade wenige, wie Historiker Kilian T. Elsasser festgestellt hat. «Zum Beispiel ist das mit den Kostenüberschreitungen am Tunnel total falsch erzählt im Film», so der Gotthard-Experte zu «Bluewin». Denn der Gotthard sei eigentlich der Tunnel gewesen, der am wenigsten Mehrkosten verursacht habe. «Er hat nur 15 Prozent mehr gekostet als vorgesehen war – im Vergleich: Der Alptransit-Tunnel war 50 Prozent teurer als geplant.» Auch sei der «Tunnelwurm» nicht von einem Schweizer Arzt diagnostiziert worden, wie es im Film dargestellt wurde, sondern italienische Doktoren haben den Virus entdeckt, als diese die rückkehrenden Mineure untersuchten. Am Schluss des Films ist ausserdem die Rede von 177 Toten. «Seit über 20 Jahren weiss man aber, dass diese Zahl falsch ist», erklärt Elsasser. Es seien 199 Personen am Gotthard ums Leben gekommen. «Das ist einfach nicht à jour. Die beiden Historikerinnen, die den Film für SRF überprüft haben, müssten das eigentlich wissen.»
Zudem seien die meisten Mineure nicht gestorben, weil sie erstickt sind. Es stimme zwar, dass sie an zu wenig Luft gelitten haben, der Film vermittle jedoch stellenweise ein falsches Bild. Die meisten Arbeiter «sind von herabfallenden Steinen erschlagen, von Wagen überfahren oder bei Explosionen getötet worden», sagt der Experte. Dann sei es auch nicht Bundesrat Emil Welti gewesen, der die Eröffnungsrede gehalten haben, sondern Simeon Bavier – der erste Bündner, der dem Bundesrat angehörte. «Und noch ein Detail: Die Schiesserei während des Streiks fand im Film vor dem Tunnelportal statt, dabei war diese im Dorf. Es hat wohl einfach besser ausgesehen so.»

Trotz Unstimmigkeiten eine positive Bilanz

Auf der anderen Seite gibt es aber auch vieles, was Elsasser sehr gelungen findet. «So wurde beispielsweise der Transport des Dynamits sehr realistisch dargestellt – das habe ich in dieser Form so noch nirgendwo gesehen.» Ausserdem habe ihm «das Prinzip der Dreiecksbeziehung zwischen Anna, Max und Tommaso» sehr gut gefallen. «Es zeigt die Internationalität dieser Baustelle und die neuen wirtschaftlichen Möglichkeiten, die einer in Göschenen und Airolo offen stehen konnte. Das macht den Film spannend und bringt einen neuen Aspekt rein.»
So zieht der Historiker Kilian T. Elsasser trotz der vielen Unstimmigkeiten in «Gotthard» eine positive Bilanz. «Den Film muss man einfach gesehen haben», sagt er. Denn es sei «ein neuer spannender Ansatz, um eine alte Geschichte zu erzählen, von der alle meinen, sie kennen sie schon.»
Bild zum Artikel
Kilian T. Elsasser (rechts) wirkte beim SRF-«DOK» von Hansjürg Zumstein mit dem Thema «Gotthard – Das Jahrhundertbauwerk» mit.
Bild: SRF
Der erste Teil von «Gotthard» lief am Sonntag, 11. Dezember, um 20.05 Uhr auf SRF 1. Der zweite Teil kommt heute Abend, 12. Dezember – gleiche Zeit, gleicher Sender. Mit Swisscom TV 2.0 können Sie die Sendung bis zu sieben Tage nach Ausstrahlung im Replay anschauen.

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