Laut Recherchen von «10vor10» gibt es beim Absturz der F/A-18 im
Sustengebiet Hinweise auf Kommunikationsprobleme zwischen
Flugüberwachung und dem Piloten. Dem Jet-Piloten wurde offenbar eine
falsche Höhenangabe mitgeteilt. Als der Fehler bemerkt wurde, war es
bereits zu spät.
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Kommunikationsprobleme vor dem F/A-18-Absturz
3:37 min, aus 10vor10 vom 1.9.2016
Noch nicht alle Involvierten befragt
Die Maschine befand sich nach dem Start im Steigflug. Nach wenigen Minuten bestätigte der Pilot über Funk, alles sei in Ordnung – kurz darauf bricht der Kontakt ab. Das Flugzeug flog viel zu tief. Es hätte mehrere hundert Meter höher über den Grat am Hinter Tierberg fliegen müssen. Offenbar wurde dem Piloten eine falsche Höhenangabe mitgeteilt. Als der Fehler bemerkt wurde, war es schon zu spät gewesen.Tobias Kühne, Sprecher der Militärjustiz, sagt dazu: «Die Luftraumüberwachung ist selbstverständlich Gegenstand der Untersuchung. Derzeit ermitteln wir noch in der gesamten Breite. Die Flugüberwachung ist dabei ein Element. Das Bild muss vollständig sein, bevor wir erste Erkenntnisse kommunizieren, um eine geregelte Untersuchung zu führen.»
Skyguide: zivilie und militärische Flugsicherung
Zuständig für die militärische Flugsicherung in Meiringen ist Skyguide. Bei ihr wurden umfangreiche Daten sichergestellt, etwa die Aufzeichnungen von Radar und Funk. Das gehört zum Standardprozedere der Militärjustiz. Ihre Ermittler konnten aber noch nicht alle Skyguide-Mitarbeiter befragen. Es gilt die Unschuldsvermutung.Zu den möglicherweise falschen Angaben der Flugsicherung äussert sich Skyguide nicht. Ihr Mediensprecher Roger Gaberell betont, alle Mitarbeitenden seien vom tödlichen Unfall sehr betroffen: «In den 15 Jahren, in denen Skyguide militärische Flugsicherung macht, haben sich enge Verbindungen ergeben. Operativer Art aber auch persönlicher Art, denn man kennt sich.»
Der Verlust dieses Piloten habe alle bei der Flugsicherung sehr hart getroffen, vor allem die Mitarbeiter auf der Basis Meiringen. «Die Mitarbeiter werden betreut, denn sie müssen die Mission der Luftwaffe aufrechterhalten.»
Flugsicherung unterstützt Piloten
Als die F/A-18 am Montag zum Patrouillen-Trainingsflug startet, herrscht schlechtes Wetter. Der Pilot wird in den Wolken kaum etwas ausserhalb seines Cockpits sehen. Er ist auf seine Instrumente angewiesen und auf die Angaben von der Flugsicherung am Boden.«Unter Instrumentenflugregeln ersetzt der Flugverkehrsleiter im Prinzip die direkte Sicht, die der Pilot nicht hat. Er unterstützt so den Piloten, der an Bord nur seine Instrumente hat», erklärt Gaberell. Offenbar hat die Flugsicherung kurz vor dem Aufprall die falsche Flughöhe realisiert. Doch dann war es schon zu spät.