Zurück zu den Urmenschen?
Gedanken zur Street Parade
Wer dieses Wochenende in Zürich in die Beatklänge taucht, kann erleben, wie Menschen,
die im Job tagtäglich funktionieren müssen, für ein paar Stunden aus dem Alltagstrott ausbrechen.
So wie Eingeborene, Urvölker und Indianer sich mit monotonen Rhythmen
in Trance versetzen können, gelingt es auch heutigen Menschen aller Berufsgruppen sich gleichsam -dank lautstarker Technomusik - auch ohne Drogen, auszuflippen.
Meist wird zwar mit Alkohol und synthetischen Drogen nachgeholfen.
Wie oft auch die Eingeborenen mit Pflanzensäften oder Pilzen experimentiert hatten, sei dahin gestellt.
Das Phänomen und der Erfolg der Technopartys basiert auf:
- der Kraft der Massen (massenpsychologische Effekte)
- der Einfachheit des Klangteppichs (monotone, gleichförmig pulsierender dumpfer Bass, die Schläge bezeichnete ein Kritiker als "Lärm von Maschinen")
- entspricht dem hedonistischen Zeitgeist (jeder kann das entrückte Glücksgefühl für sich genießen)
- Rhythmus animiert zu Bewegungen
- die lang andauernden Bewegungen (Kopf, Arme, Rumpf) fördern dann das Ausflippen (Trancegefühl)
Übrigens signalisieren die Tatoo- und Piercingträger ebenfalls ein "Zurück zu den Eingeborenen" (Körperbemalungen, Metallringe zur Halsverlängerung, Körperverstümmelugen als angebliche "Verschönerung")
Fazit: Das Phänomen ist eigentlich gar nichts Neues - weder Fortschritt noch Regression.