Sonntag, 10. Juli 2016

Fehr gegen Fehr- Differenz wird nicht in der Oeffentlichkeit ausgetragen

Im Mordfall Seefeld kam es zu Spannungen zwischen den Fehrs

Es geht um die Verantwortlichkeit der Fahndung des Tatverdächtigten Tobias Kuster. Der Wiederholungstäter wurde leider nicht sofort öffentlich  gefahndet.
Die Regierungsräte Jacqueline Fehr und Mario Fehr sind sich uneins. Im letzten Moment wurde die Notbremse gezogen, damit nicht in der Oeffentlichkeit die Wäsche gewaschen wird.
Dieser Entscheid ist richtig. Er hätte aber früher gefällt werden müssen.
Probleme mit dem Informationsfluss? Mario Fehr und Jacqueline Fehr.
Probleme mit dem Informationsfluss? Mario Fehr und Jacqueline Fehr. Bild: Sabina Bobst


Tobias Kuster ist von einem unbegleiteten Urlaub aus der Anstalt Pöschwies nicht zurückgekehrt. Vom dieser Flucht hat die Oeffentlichkeit erst erfahren, nachdem dieser verdächtigt wurde, am Mord beteiligt gewesen zu sein.
Die Medien fragten sich, weshalb die Flucht geheim gehalten wurde, obschon Kuster als gefährlich eingestuft war.
Nach der NZZ schieben sich nun die Justizdirektorin und der Sicherheitsdirektor gegenseitig die Verantwortung zu.
Nach dem Interview von Regierungsratin Fehr auf Tele-Züri "Talk  täglich" habe die Polizei, die bei Mario Fehr angesiedelt ist, entschieden, auf eine öffentliche Fahndung zu verzichten.
Die Einschätzung der Gefahr sei Sache der Polizei.
Polizeiintern ist man jedoch der Ansicht, dass das Amt für Justizvollzug (Jacqueline Fehr) nicht ausreichend informiert habe.
Ein Sprecher der Kantonspolizei wollte dies am Mittwoch klarstellen und gab zu dieser Thematik im Tele Züri ein Interview.

 Interviewausstrahlung gestoppt


Nach einer gemeinsamen Intervention der der Direktionen der beiden Fehrs wurde überraschenderweise die Interviewausstrahlung gestoppt.
Der Entscheid,  zuerst Differenzen intern zu klären ist richtig.
Die Einsicht erfolgte aber nach meinem Dafürhalten zu spät.

Die Meldung, dass das Interview gestoppt worden ist, macht die Geschichte zusätzlich attraktiv.
Die Sache soll jetzt intern geklärt werden. Wir sind gespannt, ob die Oeffentlichkeit raschmöglichst erfährt, wer, wie und wann informiert hatte. Transparenz ist gefragt. Diese Klärung muss jetzt rasch und offen erfolgen.