Was geht in einem Mensch vor, der auch noch seine Augen (die Fenster zur Seele) verunstaltet und die eigene Zukunft verbaut?
Augapfel-Tattoos haben bereits die Schweiz erreicht.
Doch Studios wie Ärzte warnen vor gravierenden
Folgen des fragwürdigen Körper-Kults.
Augenarzt warnt jedoch vor Risiken
Trotz zunehmenden Anfragen von Kunden kommen Eyeball-Tattoos für andere Studios nicht infrage. Die gesundheitlichen Folgen seien nicht abschätzbar, sagt etwa Rosario Sorbello, Inhaber des Tattoo-und Piercing-Studios Innerfire. «Wir wollen nicht die Verantwortung übernehmen, wenn jemand einen massiven Schaden davonträgt.»
Auch der deutsche Augenarzt Daniel Neferu warnt: «Als eines der empfindlichsten Organe ist das Auge mit Sicherheit der falsche Ort für Tattoos.» Bindehautentzündungen seien vorprogrammiert. «Zudem besteht ein grosses Risiko, dass die Netzhaut beim Eingriff derart beschädigt wird und es deswegen zur Erblindung kommt.» Laut Neferu ist bereits die Tätowierflüssigkeit gefährlich. «Die Farbe kann allergische Reaktionen auslösen, die nicht mehr zu kontrollieren sind.»
KOMMENTAR:
Nicht vorstellbar, dass ein normaler Mensch so etwas schön finden kann.
Doch gibt es Leute, die trotz der Gefahren alles machen, um beachtet zu werden, wenngleich nur negativ.
Auffallen um jeden Preis?
Was treibt Menschen überhaupt dazu, ihre Augen einzufärben? «Manche wollen auffallen und provozieren», sagt Danny. «Ein dunkeläugiger Kunde findet es toll, dass die Menschen durch seinen komplett dunklen Blick nicht mehr wissen, wohin er schaut, wenn sie mit ihm reden.»
Psychologe Thomas Steiner findet: Durch die sozialen Medien, in denen sich jeder inszenieren könne, herrsche heute ein Gerangel um Aufmerksamkeit. «Derart auffälligen Augen kann sich aber niemand mehr entziehen. Damit erhält der Träger endlich und zu 100 Prozent die ihm entgangene Aufmerksamkeit.»
Imageberater raten von Augapfel-Tattoos ab. In vielen Berufen würden solche Tattoos anstössig wirken, sagt Stilexpertin Gabriela Huther. Auch seien sie im privaten Alltag etwa beim Einkaufen nicht empfehlenswert: «Da der Augenkontakt in der Kommunikation entscheidend ist, kann ein solch fremdartiger Anblick auf andere Leute erschreckend wirken.»
Uebrigens: Danny von «Rock the Body» sind die Risiken bewusst. Er warnt vor unprofessionellen Künstlern. «Läuft etwas schief, kann es vorkommen, dass man nur noch die Farbe der Pigmente sieht.» Bei unsachgemässer Handhabung könne es durch einen Überschuss an Tinte zu einer Einfärbung der Tränensäcke kommen. «Das bedeutet, dass man permanente Augenringe in der entsprechenden Farbe hat.» Er greift ausschliesslich zu schwarzer Tinte. «Es gibt noch keine medizinalgeprüfte Farbe, bei der ich zum jetzigen Zeitpunkt sicher sein kann, dass sie für die Augen als gefahrlos gilt.»
Psychologen sehen dahinter mehr als ein Körperkult. «Die Träger solcher Tattoos müssen Menschen sein, die sich selbst nicht mehr richtig wahrnehmen, aber zwingend auffallen wollen», vermutet Psychologe Thomas Steiner. Durch die sozialen Medien, in denen sich jeder inszenieren könne, herrsche ein Gerangel um Aufmerksamkeit. «Derart auffälligen Augen kann sich aber niemand mehr entziehen. Damit erhält der Träger endlich und zu 100 Prozent die ihm entgangene Aufmerksamkeit.»
Imageberater raten von Augapfel-Tattoos ab. In vielen Berufen würden solche Tattoos anstössig wirken, sagt Stilexpertin Gabriela Huther. Auch seien sie im privaten Alltag etwa beim Einkaufen nicht empfehlenswert: «Da der Augenkontakt in der Kommunikation entscheidend ist, kann ein solch fremdartiger Anblick auf andere Leute erschreckend wirken.»
Der fremdartige Anblick wirkt bestimmt - jedoch vor allem abschreckend!
Mein Rat: Weshalb die Gesundheit und das berufliche Weiterkommen gefährden, wenn es sich vermeiden lässt? Wer sich zu seiner unbedachten Handlung hinreissen oder beeinflussen lässt, hat noch keine eigenständige Persönlichkeitsstruktur. Es ist denkbar, dass jemand mit der Verunstaltung seiner Augen, um jeden Preis auffallen und damit sein Minderwertigkeitsgefühl kompensieren will.