Jeder Politiker möchte sicherlich eines nicht:
Unglaubwürdig kommunizieren. Und nun dies:
Was hat sich die Nationratspräsidentin wohl gedacht, als nach zwei Tage nach dem einmaligen Flucht von Simonetta Sommaruga und weiteren SP Kollegen während dem kritischen Votum Köppels, die Aussage verbreitete, die Bundesrätin hätte auf WC gehen müssen und habe deshalb den Saal verlassen. Ich habe niemand getroffen, der dieser Ausrede Glauben schenkte. Für mich ist unverständlich, dass der unglaubwürdige Versuch, einen offiziellen Patzer in ein besseres Licht zu rücken. Diese Ausrede wurde von der Boulevardpresse gross aufgemacht. Die Geschichte schadet der Bundesrätin und der Nationalratspräsidentin. Aber auch dem Kommunikationsklima in Bern.
Wer die Kommentare im Netz überfliegt, erkennt sofort: Der grosse Profiteur ist Köppel.
LINK BLICK:
Höchste Schweizerin macht
Sommaruga-Köppel-Eklat zur Pinkel-Posse
Was hat sich Markwalder
bloss dabei gedacht?
«Sie musste aufs WC», erklärte Christa Markwalder Simonetta Sommarugas Abgang. Ein Hilfeversuch der nach hinten losgeht. Nun schweigt die Nationalratspräsidentin.
Ein Hilfeversuch, der mächtig nach hinten losgeht: FDP-Nationalrätin Christa Markwalder erklärte das Verschwinden von Justizministerin Simonetta Sommaruga gegenüber «Tele Züri» nicht mit dem aggressiven Votum von SVP-Nationalrat Roger Köppel – sondern mit Harndrang. «Simonetta Sommaruga sass schon stundenlang im Nationalratssaal. Sie musste aufs WC.»
Nur: Quellen aus Sommarugas Justizdepartement (EJPD) bestätigen, dass Sommaruga sehr wohl wegen Köppels Rede den Saal verliess. Und dann, weil sie draussen war, noch schnell die Toilette aufsuchte. Offiziell nimmt das EJPD zum Vorfall weiterhin keine Stellung.
Und auch die höchste Schweizerin schweigt. Mehrfache BLICK-Anfragen beantwortete die Bernerin nicht.
Gestern um Mitternacht meldete sie sich zum letzten Mal zu Wort. Per Twitter fragte sie «Grundsatzfrage: Darf man in der Schweiz Anstand und Respekt erwarten – sowohl im Parlament wie auch auf Social Media? Meine Antwort ist JA.»
Bezieht sich Markwalder mit dieser kryptischen Wortmeldung auf das Votum von Köppel, bei dem er Sommaruga der «frivolen Leichtfertigkeit» und des «Verfassungsbruchs» bezichtigte? Oder auf den Spott über ihre WC-Aussage? Auch diese Frage beantwortet Markwalder nicht.
Dafür wird sie auf Social Media hart kritisiert. «Grundsatzfrage: Sollten Nationalratspräsidenten in der Schweiz die Wahrheit sagen? Ganz klar ja!», entgegnete jemand. Und ein anderer schrieb: «Sehe ich genauso. Es ist kein Anstand, wenn man als Bundesrat hinausläuft, während ein gewählter Volksvertreter spricht.»
KOMMENTAR:
Für mich hat die Story die Ebene einer Kindergartengeschichte.
Bei dieser Politposse müssten sofort alle wieder auf die Sachebene zurück kehren.
Für mich unverständlich, dass die glaubwürdige Kommunikation nicht ernster genommen wird.
LINKS:
Nationalrats-Präsidentin Markwalder erklärt Sommarugas Flucht Die Blase war schuld, nicht Köppel!
Politik·
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Überraschende Wende im Eklat um
SVP-Nationalrat Roger Köppel und Justizministerin Simonetta Sommaruga.
Wollte die Bundesrätin den Saal nicht verlassen, sondern musste sie ganz
einfach?