Das hat sich auch im Gefängnis Limmattal gezeigt, als jüngst eine Wärterin mit einem Vergewaltiger getürmt ist.
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Eine verheiratete Gefängnismitarbeiterin verliebt
sich in einen verurteilten Vergewaltiger, verhilft ihm zur Flucht und
flieht mit ihm Richtung Italien. So geschehen in der Nacht auf den 9. Februar 2016 im Zürcher Gefängnis Limmattal.
Für die Schweiz ist dieser Vorfall erstmalig. Doch solche Fälle kommen öfter vor als man denkt: Im Januar 2016 türmten drei Insassen aus einem Gefängnis in Santa Ana, Kalifornien. Die Englischlehrerin der Anstalt steht unter Verdacht, den Männern geholfen zu haben, nachdem sie sich mit einem der Insassen angefreundet hatte. Dieser ist wegen brutalen Mordes angeklagt. Im Juni 2015 türmten zwei Häftlinge aus dem New Yorker Hochsicherheitsgefängnis Dannemora. Sie bekamen Hilfe von der Gefängnisschneiderin, die sich in einen der beiden verliebt hatte. Dieser hatte 1997 einen Mann entführt und zu Tode geprügelt.
Auch Anwältinnen sind betroffen
Das Phänomen, dass sich Frauen in Häftlinge – oft Schwerverbrecher – verlieben, wird Hybristophilie genannt. Im Englischen wird dafür auch der Begriff Bonnie and Clyde Syndrome verwendet. Berühmt berüchtigte Häftlinge wie Charles Manson oder Anders Behring Breivik haben besonders viele hybristophile Anhängerinnen.
Was weiss man über diese Frauen, die sich in Kindermörder, Massenmörder und Vergewaltiger verlieben? Sie stammen aus allen gesellschaftlichen Schichten, schreibt die britische Zeitung«Guardian»: Es sind Krankenschwestern, Lehrerinnen, Wärterinnen, Psychologinnen und Anwältinnen. Der regelmässige Kontakt mit Inhaftierten fördert das Kennenlernen. Doch die meisten Frauen kommen durch Anti-Todesstrafen-Kampagnen oder durch Brieffreundschaften in Kontakt mit den Männern.
Oft religiöse Eiferinnen
Eine grosse Mehrheit dieser Frauen wurde im Laufe ihres Lebens missbraucht, sagt Sheila Isenberg laut «Vocativ». Eine Beziehung mit einem Mann hinter Gittern gibt ihnen Sicherheit, da sie die Kontrolle behalten und nicht verletzt werden können, erklärt die Autorin des Buchs «Women Who Love Men Who Kill» (Frauen, die Mörder lieben»). Viele der Frauen hatten strenge, dominante, oft auch alkoholsüchtige und gewalttätige Väter sowie unterwürfige, schwache und hilflose Mütter. Die Frauen erkennen zudem ihre eigene, unterdrückte Aggression in den Männern wieder, sagt Isenberg.
Die Autorin Jacquelynne Willcox Bailey stellte laut «Guardian» bei Recherchen für ihr Buch «Women Who Marry Men Behind Bars» (Frauen, die Männer hinter Gittern heiraten) zudem fest, dass unter den Frauen besonders viele religöse Eiferinnen sind. Auch entwickelt ein Grossteil der Frauen in den Beziehungen ein Helfer-Syndrom. Viele von ihnen halten ihre Angebeteten für unschuldig oder sie spielen ihre Taten herunter.
Alles bloss Fantasie
Kommt hinzu, dass die Häftlinge gut zuhören können. Laut Isenberg haben viele von ihnen exzellente psychologische Fähigkeiten, die sie nutzen, um die Frauen für sich einzunehmen und einen Kontakt zur Aussenwelt zu erlangen. Die Frauen missverstehen dies als emotionale Zuwendung, schreibt der «Spiegel».
Also überhaupt keine Liebe? Hier die Antworten der Experten: «Diese Frauen sind unfähig, überhaupt Nähe zu einem Mann zuzulassen. Stattdessen leben sie mit dem Traum von einer Liebe», schreibt Bestseller-Autorin Robin Norwood. «Der Geliebte ist unbedeutend. Er ist ein Traum-Liebhaber, ein Phantom», sagt Psychologe Stuart Fischoff. «Das ist nicht Liebe. Diese Frauen lieben nicht die Männer, sie lieben eine Fantasie», sagt Isenberg.
Für die Schweiz ist dieser Vorfall erstmalig. Doch solche Fälle kommen öfter vor als man denkt: Im Januar 2016 türmten drei Insassen aus einem Gefängnis in Santa Ana, Kalifornien. Die Englischlehrerin der Anstalt steht unter Verdacht, den Männern geholfen zu haben, nachdem sie sich mit einem der Insassen angefreundet hatte. Dieser ist wegen brutalen Mordes angeklagt. Im Juni 2015 türmten zwei Häftlinge aus dem New Yorker Hochsicherheitsgefängnis Dannemora. Sie bekamen Hilfe von der Gefängnisschneiderin, die sich in einen der beiden verliebt hatte. Dieser hatte 1997 einen Mann entführt und zu Tode geprügelt.
Auch Anwältinnen sind betroffen
Das Phänomen, dass sich Frauen in Häftlinge – oft Schwerverbrecher – verlieben, wird Hybristophilie genannt. Im Englischen wird dafür auch der Begriff Bonnie and Clyde Syndrome verwendet. Berühmt berüchtigte Häftlinge wie Charles Manson oder Anders Behring Breivik haben besonders viele hybristophile Anhängerinnen.
Was weiss man über diese Frauen, die sich in Kindermörder, Massenmörder und Vergewaltiger verlieben? Sie stammen aus allen gesellschaftlichen Schichten, schreibt die britische Zeitung«Guardian»: Es sind Krankenschwestern, Lehrerinnen, Wärterinnen, Psychologinnen und Anwältinnen. Der regelmässige Kontakt mit Inhaftierten fördert das Kennenlernen. Doch die meisten Frauen kommen durch Anti-Todesstrafen-Kampagnen oder durch Brieffreundschaften in Kontakt mit den Männern.
Oft religiöse Eiferinnen
Eine grosse Mehrheit dieser Frauen wurde im Laufe ihres Lebens missbraucht, sagt Sheila Isenberg laut «Vocativ». Eine Beziehung mit einem Mann hinter Gittern gibt ihnen Sicherheit, da sie die Kontrolle behalten und nicht verletzt werden können, erklärt die Autorin des Buchs «Women Who Love Men Who Kill» (Frauen, die Mörder lieben»). Viele der Frauen hatten strenge, dominante, oft auch alkoholsüchtige und gewalttätige Väter sowie unterwürfige, schwache und hilflose Mütter. Die Frauen erkennen zudem ihre eigene, unterdrückte Aggression in den Männern wieder, sagt Isenberg.
Die Autorin Jacquelynne Willcox Bailey stellte laut «Guardian» bei Recherchen für ihr Buch «Women Who Marry Men Behind Bars» (Frauen, die Männer hinter Gittern heiraten) zudem fest, dass unter den Frauen besonders viele religöse Eiferinnen sind. Auch entwickelt ein Grossteil der Frauen in den Beziehungen ein Helfer-Syndrom. Viele von ihnen halten ihre Angebeteten für unschuldig oder sie spielen ihre Taten herunter.
Alles bloss Fantasie
Kommt hinzu, dass die Häftlinge gut zuhören können. Laut Isenberg haben viele von ihnen exzellente psychologische Fähigkeiten, die sie nutzen, um die Frauen für sich einzunehmen und einen Kontakt zur Aussenwelt zu erlangen. Die Frauen missverstehen dies als emotionale Zuwendung, schreibt der «Spiegel».
Also überhaupt keine Liebe? Hier die Antworten der Experten: «Diese Frauen sind unfähig, überhaupt Nähe zu einem Mann zuzulassen. Stattdessen leben sie mit dem Traum von einer Liebe», schreibt Bestseller-Autorin Robin Norwood. «Der Geliebte ist unbedeutend. Er ist ein Traum-Liebhaber, ein Phantom», sagt Psychologe Stuart Fischoff. «Das ist nicht Liebe. Diese Frauen lieben nicht die Männer, sie lieben eine Fantasie», sagt Isenberg.